CDU lehnt Ampelregelung am Offenburger Bahnhof ab
SPD-Chef Jochen Ficht hat in einem Antrag an OB Edith Schreiner eine Fußgängerampel als vorübergehende Lösung am Bahnhof gefordert. Die CDU lehnt dies aber ab, wie Fraktionschef Albert Glatt am Dienstag in einem Brief an die Oberbürgermeisterin betonte.
Statt einer Ampel am Offenburger Bahnhof, so wie es SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Ficht vorgeschlagen hatte, fordert die CDU-Fraktion in einem Brief an Oberbürgermeisterin Edith Schreiner eine zeitnahe Umsetzung eines neues Verkehrskonzepts am Bahnhof. Schon mehrfach habe der Offenburger Gemeinderat in dieser und vorausgehenden Sitzungsperioden über Vor- und Nachteile eines ampelgeregelten Übergangs am Offenburger Bahnhof debattiert und entschieden – »es ist also sehr verwunderlich, dass dieser Antrag in der gleichen Sitzungsperiode wiederkommt, ohne neue Gründe zu nennen und nur verständlich in der Annahme, dass die SPD-Fraktion getroffene Entscheidungen nur schwer akzeptieren kann«, schreibt Glatt in dem Brief.
Das Verkehrschaos zu nutzen, um eine alte Diskussion wieder neu zu führen, führe an einer Lösung der Gesamtsituation vorbei. »Ich erinnere an meine Anfrage in der letzten Gemeinderatssitzung die Zufahrt Gustav-Ree-Anlage von der Unionbrücke her kommend zu öffnen. Aus der Lange Straße kann aufgrund der viele Monate dauernden Baustelle kein abfließender Verkehr auf die Unionbrücke kommen«, schreibt der Vorsitzende weiter. Dies sei nach Fertigstellung des Einkaufsquartiers Rée-Carré ohnehin vorgesehen.
Abfahrt von Unionbrücke
Eine Abfahrt von der Unionbrücke sei deshalb auch in Form eines Einrichtungsverkehrs möglich. »Dies würde kurzfristig die angespannte Situation rund um den Bahnhof tatsächlich verbessern«, ist sich Glatt sicher. »Es ist mir unverständlich, warum die Verwaltung für diese Anfrage so lange Zeit braucht angesichts einer möglichen signifikanten verkehrlichen Verbesserung.«
Die CDU-Fraktion lehne nach wie vor die Ampellösung am Bahnhof ab, da sie wie bisher von der Verwaltung dargelegt nicht funktioniere – »eine Pförtnerampel an der Abfahrt der Unionbrücke müsste zusätzlich installiert werden, da sie wenn überhaupt nur zu Stoßzeiten des bahnseitigen Pendleraufkommens helfen könnte und zu den Restzeiten des Tages ein Hindernis für alle Verkehrsteilnehmer darstellt.« Des weiteren stellt sich laut Glatt die Frage, ob sich der Pulk von Fußgängern, wie er sich bei ankommenden Pendlerzügen darstellt, an eine auf Rot springende Ampel halten würde?
»Zudem würde meines Erachtens eine teure Ampellösung die grundsätzlich dringend notwendige Neuregelung des Straßenzugs noch weiter in die Ferne rücken lassen . . .«, prognostiziert Glatt.
»Ideen wären genug da«
Er erinnert zudem, dass schon vor Jahren an eine gänzliche Neuregelung im Bereich der Philipp-Reis-Straße gedacht wurde – »auch zur Entlastung der Bahnhofsituation« – mit möglichem Gegenverkehr von der Unionbrücke kommend. »Ideen wären genug da, aber man sollte sie mal anpacken . . .«
Die CDU-Fraktion beantragt, »dass die Verwaltung zeitnah alles tut, um die verkehrliche Situation am Bahnhof einer umfassenden Neuplanung zu unterziehen«. Außerdem stellt die Fraktion die Forderung nach einem Bericht zur möglichen Umsetzung mit Zeitplan auch im Rahmen des Sanierungsgebiets Bahnhof, Mühlbach und Schlachthof.