Christoph Heimel ist der neue Integrationschef in Offenburg
Von Magdeburg nach Trier, Moldavien, Göteburg und Serbien zieht es Christoph Heimel jetzt als neuen Teamleiter Integration nach Offenburg. Die Stadtverwaltung stellt den 33-Jährigen vor.
Mit Christoph Heimel hat die Stadt seit Anfang Februar einen neuen Teamleiter Integration. Der 33-jährige Erziehungswissenschaftler ist Nachfolger von Regina Wolf, die sich Ende 2020 in den Ruhestand verabschiedet hat. Das teilt die Stadt Offenburg mit. „Ein Stück weit hat es sich gefügt“, so der gebürtige Magdeburger in der Pressemitteilung. Auf seine neue Stelle sei er im September vergangenen Jahres aufmerksam geworden, als er auf der Durchreise von der Ausschreibung erfuhr.
Da seine Freundin aus Straßburg kommt, kam ihm eine Verlagerung des Lebensmittelpunkts auch privat durchaus entgegen. Inhaltlich und von den Voraussetzungen her habe das Stellenprofil gepasst: „Es ist geradezu deckungsgleich mit meinem Erfahrungshorizont.“ Christoph Heimel bewarb sich und erhielt schließlich auch den Zuschlag. „Es fühlt sich gerade sehr stimmig an“, wird er zitiert. Auch das Umfeld sage ihm zu. Die Liebe der Ortenauer zu ihrer schönen Heimat gefalle ihm und übertrage sich geradezu – und dass er sich nach Dienstschluss auf sein Fahrrad schwingen kann, die Hornisgrinde im Rücken, das Straßburger Münster im Blick: „Das ist schon etwas ganz Besonderes.“
Nach Schule, Zivildienst und einem europäischen Freiwilligendienst bei einer Flüchtlingsorganisation in Moldawien studierte Heimel laut Pressemitteilung Erziehungswissenschaften in Trier, Halle und Göteborg. Parallel dazu wirkte er vier Jahre in den Sommermonaten in einem Flüchtlingsprojekt in Serbien mit. „Wir kümmerten uns um Vertriebene der Jugoslawienkriege“, so der 33-Jährige. Als junger Mann wollte er etwas Neues kennen lernen, andere Länder und andere soziale Zusammenhänge, und kam so zu dem Projekt. Er ging den Fragen nach, wie der deutsche Wohlfahrts- und Sozialstaat international da steht und wie sich die Bundesrepublik einbringen kann. „Ich habe gezielt solche Projekte wahrgenommen, um tiefer in die Materie einzusteigen.“
Nach Abschluss des Studiums arbeitete er in einem Forschungsprojekt, in dem Inklusionspädagogik international verglichen wurde. Auftraggeber sei der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) Baden-Württemberg gewesen. Heimel erhielt laut Pressemitteilung ein Stipendium, da neben Großbritannien, Kanada und den USA auch Schweden in den Blick genommen werden sollte. Seine guten Kenntnisse der skandinavischen Sprache öffneten ihm dadurch die Tür. Von 2017 bis 2020 sei er als kommunaler Bildungskoordinator für Zugewanderte im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt tätig gewesen.
Ruhiges Ankommen
Heimel freut sich laut Pressemitteilung auf seine neue Tätigkeit. Dass es wegen der Corona-Pandemie derzeit weniger Termine gebe, ermögliche ein ruhigeres Ankommen. Zunächst gehe es darum, das 2020 verabschiedete Integrationskonzept umzusetzen – und zwar ressort- und fachbereichsübergreifend: „Das ist eine schöne Aufgabe.“ Mit seinen beiden Kolleginnen Marcella Turco-Ziegler und Noemi Driemel will er die Handlungsfelder und Ziele konkretisieren und die Querschnittsaufgabe anpacken. Dass er von außen kommt, sieht er als großen Vorteil: „Ich kann ganz unvoreingenommen auf die aktuelle Situation reagieren.“