Offenburg

»Da oben vergisst man alles«

Steve Przybilla
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21. May 2011
Foto: Stephan Hund

Foto: Stephan Hund

Wer landen will, muss vorher anrufen. Der frühere Tower ist eine Wohnung. Trotzdem ist am Flugplatz noch immer viel los: 120 Hobbyflieger nutzten die Einrichtung, ein Kleinbetrieb lackiert Flugzeuge und Burda-Mitarbeiter landen täglich im Helikopter. Heute wird der Flugplatz 100 Jahre alt!
Offenburg. Totgesagte leben länger. Schon oft hatten Hobbypiloten das Ende »ihres« Flugplatzes befürchtet, zuletzt durch den Neubau des neuen Gefängnisses vor vier Jahren. Seither sind zwar keine Fallschirmsprünge mehr erlaubt. Noch immer ist aber am Himmel jede Menge los. »Fliegen ist eben kein Hobby, sondern eine Sucht«, erklärt Stefan Kolb, Vorsitzender der Offenburger Fliegergruppe. 120 Cessna-, Ultraleicht- und Segelflug-Piloten sind in dem Verein aktiv. »Da oben vergisst man einfach alles«, schwärmt Kolb für sein großes Hobby. Der 33-Jährige ist »Innovationsbeauftragter« in einem Offenburger Unternehmen und verbringt jede freie Minute im Cockpit. »Nach dem Start vergisst man die Zeit, kurz danach die Welt um sich herum. Es ist einfach unglaublich entspannend.« So sehen es offenbar viele. »An guten Wochenend-Tagen kommen wir auf bis zu 30 Starts«, sagt Stefan Kolb. Acht Maschinen verschiedener Klassen besitzt die Fliegergruppe – zusätzlich zu den privaten Flugzeugen mancher Piloten. »Da wir kommerziellen Unternehmen keine Konkurrenz machen dürfen, können wir keine Rundflüge vereinbaren«, erklärt der Vereinsvorsitzende. »Wenn spontan jemand vorbeikommt, sagt aber keiner was.« Rund hundert Euro pro Stunde müsse man für einen Zweisitzer einplanen. Lackiererei und Burda Nach wie vor gibt es am Flugplatz auch Arbeitsplätze, wenn auch wenige. In der Fluglackiererei Konprecht arbeiten fünf Lackierer gerade an einem Flugzeug, das die Vereinten Nationen gechartert haben. »Die Auftragslage ist gut«, sagt Inhaber Hans-Dieter Konprecht (63). Rund 40 Flugzeuge überprüft das Unternehmen pro Jahr auf Korrosion, Undichtigkeit und defekte Nieten. »Das ist was ganz anderes, als wenn man sein Auto umlackiert«, beschreibt Konprecht die delikate Aufgabe seines Metiers. »Da zählt jede Schraube.« Auch Burda nutzt den Flugplatz täglich. Der firmeneigene Helikopter braucht nur eine Stunde bis zum Standort München – im Vergleich zu vier Autobahn-Stunden. Das Jubiläum »100 Jahre Flugplatz« feiert die Fliegergruppe Anfang August im Rahmen ihres Fliegerfestes! 6./7. LOKALSEITE: Zeppeline, Burda-Staffel, Bruchlandungen – auf einer Panoramaseite lassen wir die 100-jährige Geschichte des Flugplatzes und der Fliegerei in Offenburg Revue passieren. Airport-Fakten Der Offenburger Flugplatz gilt seit 1997 als Sonderlandeplatz. Dadurch ist er nicht dauernd überwacht, und es gibt keine festen Start- und Landezeiten. Um die 910 Meter lange Landebahn anzufliegen, müssen sich Piloten vorher telefonisch anmelden. An einem schönen Wochenende gibt es bis zu 30 Starts pro Tag. Die Fliegergruppe hat den Flugplatz gepachtet und betreibt ihn im Auftrag der Stadt. Burda-Flugstaffel Zweimal täglich von Montag bis Freitag wird der Flugplatz von einem Helikopter des Typs »Augusta A109« angeflogen. Der Burda-Medienkonzern nutzt ihn, um Personal von der Offenburger Firmenzentrale zum Standort München zu transportieren. Von 1955 bis 1973 war zudem eine »Burda-Flugstaffel« in Offenburg stationiert. In diesem Zeitraum drehten die Flugzeuge mit Banner-Werbung ihre Runden über der Stadt. prz

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