Das erlebten zwei Weltenbummlerinnen aus Ebersweier auf ihrer Reise
Nina Schalla (20) und Sina Gütle (21) aus Ebersweier waren neun Monate gemeinsam auf Reisen und haben dabei mehr als 70.000 Kilometer zurückgelegt. Australien, Neuseeland, Thailand und Indonesien hießen die Destinationen. Ihre Erlebnisse haben sie auch auf Ihrem Instagram-Profil „Inas unterwegs“ dokumentiert und immer wieder Lebenszeichen und Eindrücke in die Heimat geschickt. Im Interview sprechen die beiden Weltenbummlerinnen über ihre Erlebnisse und Höhepunkte, aber auch über Tiefen ihres Roadtrips und darüber, welche Pläne sie jetzt haben.
Wie kam es dazu, dass zwei junge Frauen aus Ebersweier gemeinsam eine solche Reise planen und unternehmen?
Wir beide hatten den Wunsch, unabhängig voneinander, nach dem Abitur auf Reisen zu gehen. Nachdem wir darüber geredet hatten, haben wir schnell beschlossen, die Reise zusammen zu machen. Ab Mitte Januar 2023 haben wir angefangen, unsere Reiseziele auszusuchen.
Wie habt ihr eure Ziele ausgesucht? Mit Wurfpfeilen auf eine Weltkarte oder gab es von vornherein Wunschziele?
Australien war von Anfang an klar und da Neuseeland direkt nebendran liegt, haben wir gedacht, wir nutzen die Gelegenheit, bevor wir nicht mehr die Zeit haben, soweit und so lange von zu Hause wegzugehen. Thailand und Indonesien standen auch zur Auswahl. Da wir uns nicht entscheiden konnten, haben wir alle vier Länder bereist.
Wie lange wart ihr insgesamt über welchen Zeitraum unterwegs? Habt ihr die Reisekilometer gezählt?
Wir waren insgesamt neun Monate unterwegs und zwar vom 5. November 2023, das war der Tag des Abflugs von Frankfurt, bis zum 10. August 2024, an diesem Tag sind wir wieder in „Good Old Germany“ angekommen. Wir haben ungefähr 70.560 Kilometer zurückgelegt, die größten Distanzen natürlich mit dem Flugzeug, aber auch mit dem Auto, Wohnmobil, Kajak, Segelboot oder einfach zu Fuß.
Auf so einer langen Reise gibt es bestimmt Höhen und Tiefen. Könnt ihr ein besonders tolles, aber im Gegensatz dazu auch ein negatives Erlebnis nennen?
Sina Gütle: Ein Highlight rauszusuchen ist schwierig, da wir so viel erleben durften, aber wenn ich mich entscheiden müsste, ist eines davon, ganz oben auf dem Mount Rinjani zu stehen und den Sonnenaufgang zu betrachten sowie die Erfahrungen mit den Elefanten und die Sonnenuntergänge am Strand. Ich würde sagen, so richtige Tiefpunkte gab es nicht, nur auf krank sein konnte man verzichten.
Nina Schalla: Mein Highlight war zum einen Silvester, als wir mit einer großen Gruppe am Strand saßen und darüber geredet haben, was unsere Ziele für das kommende Jahr sind, zum anderen aber auch ein ganz einfacher Abend, an dem Sina und ich am Strand saßen und Bilder in den Sand gemalt haben, um sie gegenseitig zu erraten, dabei haben wir viel geredet. Aber eigentlich fand ich die Zeit so wunderschön und die ganze Reise war eigentlich ein Highlight! Ein Tiefpunkt war der gemietete Camper in Tasmanien, der ein absoluter Reinfall war. Aufgrund dessen hatten wir einen Unfall und mussten den ganzen Tag in einem Café verbringen, um auf den neuen Camper zu warten. Dieser Tag hätte uns erspart bleiben können.
Habt ihr Tipps für Gleichgesinnte, was vorab organisiert werden muss und über was man sich im Vorfeld kümmern sollte oder eben auch nicht?
Sina Gütle: Vorab organisieren mussten wir die Visa, internationaler Führerschein, Impfungen und Versicherungen für das Ausland, ansonsten funktionierte alles spontan vor Ort. Wir würden raten, am besten nicht zu viel zu planen und nur das Gröbste und alles Weitere auf einen zukommen zu lassen. Aus seiner Komfortzone rauszugehen, alles mitzunehmen was geht und einfach genießen. Es wird alles so schnell vorbei sein.
Nina Schalla: Habt keine Angst, sondern macht es einfach! Selbst wenn es euch jemand nicht zutraut, zieht euer Ding durch und lebt euer Leben. Es gibt immer ein Rückflugticket, die Reise abzubrechen hat nichts mit Scheitern zu tun. Genießt die Zeit in vollen Zügen, denn sie wird zu schnell vergehen und die Erinnerungen bleiben für immer.
Wie würdet ihr die letzten Monate in zwei Sätzen zusammenfassen und wie geht es jetzt bei euch weiter?
Sina Gütle: Die letzten Monate waren unbeschreiblich, unvergesslich und wunderschön. Ich würde jedem wünschen, eine solche Reise erleben zu können. Ab Oktober studiere ich Kriminalpsychologie und möchte natürlich weiterhin die Welt bereisen.
Nina Schalla: Die letzten Monate waren die aufregendste, abenteuerlichste und schönste Zeit, die ich bis jetzt erleben durfte. Es war einfach der Wahnsinn! Im Oktober begann mein Studium, denn ich möchte Grundschullehrerin werden, davor habe ich gearbeitet.