Offenburg
Das ganze Jahr ist etwas geboten
Roland Schmellenkamp
30. Dezember 2009
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Ein närrisches Jubiläum feiert der Fanfarenzug Schutterwald: Ihn gibt es seit 22 Jahren. Das wird unter anderem mit einem Nachtumzug gefeiert.
Schutterwald. Bernd Stolzer war federführend bei der Vereinsgründung dabei. Im März 1988 fand im Gasthaus »Krone« die Gründungsversammlung statt. 1500 Mark musste jedes Gründungsmitglied mit eigenem Einkommen in die Vereinskasse einzahlen, damit Instrumente und Uniformen gekauft werden konnten. Das beschlossen 19 der 21 Anwesenden.
Es gibt sogar Strümpfe
Das »Startgeld« ist heute deutlich weniger geworden: 250 Euro zahlt jedes neue Mitglied und erhält dafür ein Instrument samt Uniform, Schuhen und Strümpfen. Vorsitzender Tobias Lipps (38) sagt dazu: »Wir finanzieren mit Festen die Instrumente, sonst müsste ein neues Mitglied ungefähr 600 bis 1000 Euro dafür hinlegen.« Eine Fanfare samt Koffer koste um die 900 Euro.
Derzeit hat der Verein 36 aktive Mitglieder im Alter von zehn bis 44 Jahren. Hinzu kommen 55 passive Mitglieder. Die stemmen in jeder Fasent-Saison drei große Veranstaltungen: Die »Schwarz-Weiß-Nacht« zum Auftakt, am Schmutzigen« ein Zeltdorf zusammen mit der Narrengemeinschaft sowie alljährlich eine »Dschungel-Party«.
Zurück zur Gründung. Der jetzige musikalische Leiter Armin Broß (45) erinnert sich: »Wir waren alles junge Kerle, ich mit 23 der älteste.« In den vergangenen 22 Jahren sei nicht alles glatt gelaufen (»wir hatten auch eine Krise bei der Mitgliederzahl«), aber in den vergangenen Jahren blieb es stabil. Broß: »2010 haben wir vier Neuzugänge, die ein Probejahr hinter sich haben.« Als Grund für die Attraktivität des Vereins sagt er, dass »wir nicht der typische Fanfarenzug sind, sondern modern eingestellt. Unter anderem haben wir ein fahrbares Schlagwerk dabei«. Außerdem gebe es im Verein einen sehr guten Zusammenhalt.
Auch sei es attraktiv, dass der Verein das ganze Jahr über etwas biete: Zeltlager im Sommer und Teilnahme an Sportturnieren zum Beispiel. Das fördere den Zusammenhalt. Außerdem werden auch moderne Kompositionen gespielt, zum Beispiel »Promise myself«, »Verdammt, ich lieb dich« oder von Nena »Leuchtturm«. Spaß soll es machen, deshalb nennt sich der Verein auch mal »Funfarenzug«.
Benutzt werden dabei sogenannte Ventilfanfaren, die mehr Möglichkeiten bieten als die traditionell genutzten Instrumente.
Benötigt man Vorkenntnisse, wenn man die spielen möchte? Broß schüttelt den Kopf: »Bei uns kann keiner Noten lesen. Wir haben unser eigenes System entwickelt.« Der Nachtumzug findet am Samstag, 9. Januar, ab 18.22 Uhr statt. Anschließend gibt es im Schulhof eine Open-Air-Party. Zum Jubiläumsumzug werden 60 Narrenzünfte und rund 1500 Hästräger erwartet. Der Eintritt ist frei. Die um 20 Uhr beginnenden Party kostet 5 Euro Eintritt, es gibt eine Ausweiskontrolle.
Für den Umzug sucht der Fanfarenzug noch »Däfeli Bube und Maidli«. Diese können sich unter daefeli@funfarenzug.de oder bei Armin Broß unter • 0 781/967 4396 melden.