Defizite in der Jugendarbeit
Lärm und Müll – in der vergangenen Zeit sorgten Jugendliche in Bohlsbach für Probleme. Nun scheint Abhilfe in Aussicht.
Gute Nachrichten verkündete Ortsvorsteherin Nicole Kränkel-Schwarz in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats Bohlsbach. Nicht nur, dass die Stelle des Jugendarbeiters für die nördlichen Stadtteile bald neu besetzt wird. »Die Stadt will nun auch nach einem geeigneten Standort für einen Unterstand sowie einen Jugendraum suchen.«
Die Ortsvorsteherin und das Gremium am Ratstisch zeigten sich erleichtert, denn seit einiger Zeit gab es vermehrt Probleme mit Jugendlichen im Ort (wir berichteten). Sie hielten sich etwa auf dem Schulhof auf und hinterließen dort Müll oder sorgten für Sachbeschädigung. Auf einem Spielplatz machten sie bis weit in die Nacht hinein Lärm.
Auch in der jüngsten Sitzung gab es wieder Beschwerden. In der Frageviertelstunde beklagte ein Bürger etwa, dass Jugendliche den Tennisplatz mit Steinen beworfen haben. Am Kindergarten wurde außerdem der Christbaum herausgerissen und die Lichterkette zerstört.
Das Thema beschäftigte den Ortschaftsrat schon öfter. Als Ursachen für die Situation sah man die unbesetzte Stelle des Jugendarbeiters für die nördlichen Stadtteile an. Außerdem gebe es in Bohlsbach keine Treffpunkte für junge Leute. Das Gremium versuchte selbst etwas auf die Beine zu stellen. In der Vergangenheit wurde etwa ein Bogenschießen sowie eine Kinoveranstaltung organisiert. Erst kürzlich überließ die Ortsvorsteherin Jugendlichen die Halle für einen Sportnachmittag, was gut angenommen wurde. Diese Aktionen zeigten zwar das Bemühen der Ortsverwaltung, dennoch war sich die Ortsvorsteherin bewusst, dass es noch Defizite gibt.
Ein Brief an die OB
Dies könnte sich nun bald ändern. Wie es dazu kam? Ortsvorsteherin Nicole Kränkel-Schwarz hat sich mit einigen Jugendlichen zusammengesetzt. Diese formulierten schließlich einen Brief an Oberbürgermeisterin Edith Schreiner, in dem sie ihren Wunsch nach einem Treffpunkt deutlich machten. Laut Kränkel-Schwarz wären die Jungen und Mädchen schon mit einem Unterstand zufrieden. Die Ideallösung wäre ein Jugendraum.
Der Brief bewirkte, dass die Stadt nun einen Unterstand aufstellen will. Bis Mai soll ohnehin ein Kleinspielfeld beim TuS Bohlsbach gebaut werden. In diesem Zusammenhang könnte an diesem Ort auch der Wunsch der Jugendlichen verwirklicht werden. Ortschaftsrat Gerhard Schröder betonte, dass man sie mit ins Boot holen sollte, damit sie sich für den Platz verantwortlich fühlen.
Nicht ganz so einfach zu realisieren ist der Jugendraum. Demnächst will ein Vertreter des zuständigen Fachbereichs sich vor Ort umsehen. Einen Vorschlag dazu hatte der Ortschaftsrat jedoch noch keinen. Die vorhandenen freien Räumlichkeiten eignen sich nicht für diesen Zweck, befanden sie.
Heike Eberle schlug als Alternative einen Bauwagen vor. Nicole Kränkel-Schwarz äußerte hier jedoch wegen des Brandschutzes ihre Bedenken. Christian Eggs brachte Wohncontainer ins Spiel, die für die Flüchtlinge bereitgestellt wurden. Gerhard Schröder wusste jedoch, dass diese nur gemietet gewesen seien.