Der Boden vibriert: Kamehameha-Aufbau läuft auf Hochtouren
Der Boden des Kamehameha-Festivalgeländes vibriert bereits: Gestern war der Soundcheck. Die Aufbauarbeiten laufen auf Hochtouren, damit morgen, 14 Uhr, die ersten Camper auf den Flugplatz können. Wir haben beim Aufbau vorbeigeschaut.
»Moment, da muss ich dran«, sagt Mathias Fischinger. Sein Handy klingelt. Er ist der Chef auf dem Kamehameha-Festivalgelände. Er weiß, wo alles seinen Platz hat. In 80 Prozent der Fälle trifft man ihn mit Handy am Ohr an. Dennoch: »Ich bin definitiv tiefenentspannt«, sagt er. Der Aufbau läuft nach Plan. Und das Regenwetter? Kein Problem für die etwa 150 fleißigen Helfer auf dem Offenburger Flugplatz. Im Gegenteil, es sei eher eine angenehme Abkühlung nach den heißen Tagen. Zum Wochenende hin soll es dann wieder das beste Wetter zum Feiern geben, so Fischinger, oder »Fisch«, wie er sich beim nächsten Anruf am Telefon meldet. Er muss sein Handy wegen der vielen Telefonate vier Mal am Tag an die Akkustation hängen.
Im Hintergrund laufen die ersten Soundchecks. Der Boden vibriert unter den Bassklängen. Etwa vier Kilometer Kabel hat das Team um Fischinger bis zur Eröffnung am Freitag um 14 Uhr verlegt, hinzu kommen 1,5 Kilometer Wasserleitungen und zwölf Aggregate für die Stromversorgung. Der 2,5 Kilometer lange Bauzaun um das 25 000 Quadratmeter große Festivalgelände steht bereits seit Dienstag.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Mathias Fischinger trifft man stets auf seinem Fahrrad an, das »flexibelste und schnellste Fortbewegungsmittel« auf dem Gelände, wie er beschreibt. So kann er quasi »an mehreren Orten gleichzeitig« sein.
Die Aufbauarbeiten haben am Dienstag vergangener Woche begonnen, als das Material angekarrt wurde – auf 22 Sattelzügen wurde das Baumaterial angeliefert, zwei davon übrigens randvoll mit Bierfässern. Letzten Donnerstag ging es mit dem Einmessen des Geländes und der Bestimmung der Positionen weiter. Am Dienstag wurden die ersten Bühnenplattformen und die Essenszelte aufgebaut. Heute steht die Hauptbühne an, und der Campingplatz wird fertiggestellt. »Da geht es noch mal rund«, sagt Fischinger. Die Theken und Promostände werden aufgebaut, die Chillout-Area entsteht, und das Gelände wird geschmückt. Es wird bunt auf dem Flugplatz: Eine goldene Kuh, eine Badewanne, ein altes Klavier und mehrere bunte Reifen liegen schon bereit.
Kurzes Zeitfenster
»Die Leute sind motiviert und arbeiten Hand in Hand«, betont Fischinger. Teilweise campen die Bauhelfer schon auf dem Gelände. In der Regel gehen die Aufbauarbeiten um 7 Uhr los und dauern bis spät in die Nacht. Das kurze Zeitfenster bis zum Festivalstart ist laut Fischinger wie in den vergangenen drei Jahren zuvor eine Herausforderung. Aber machbar.
Zum ersten Mal dauert das Kamehameha zwei volle Tage. Mehr als 50 Künstler stehen auf den vier Bühnen. Höhepunkte sind unter anderem der deutsche Rapper Cro sowie der Musikproduzent Fritz Kalkbrenner und DJ Chris Liebing. 9000 Karten wurden 2016 verkauft. Taktgeber, der Veranstalter des Festivals, erwartet diesen Samstag und Sonntag zusammen das Doppelte an Besuchern.
Bereits am Sonntag, direkt nachdem die letzten Festivallichter erlischen, beginnt der Abbau. Im Laufe des Montags will Fischinger fertig sein, sodass es am Dienstag mit dem Abtransport losgehen kann. »Ich bin zuversichtlich, dass es auch funktioniert«, sagt der Gelände-Chef.