Der frühere Gemibau-Chef Volker Juhrmann wird 80 Jahre alt
Volker Juhrmann, der frühere Vorstandsvorsitzende der Gemibau, wird 80 Jahre alt. Er hat beim Wohnbau in Offenburg Spuren hinterlassen – und lässt sich auch durch Corona die Lust am Leben nicht nehmen.
Volker Juhrmann, pensionierter Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Gemibau, wird am Donnerstag 80 Jahre alt. Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft und Volker Juhrmann werden bis heute noch oft in einem Zug genannt. Volker Juhrmann hat die Gemibau geprägt und ihr in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit seine Handschrift hinterlassen. Denn die Gemibau hatte nicht nur schon früh bezahlbare Mietwohnungen errichtet, sondern auch Wohneigentum ermöglicht. Bis heute gelten die Gemibau-Häuser als beliebte Wohnquartiere der Stadt – etwa im Stadtteil Albersbösch, wo insbesondere Heimatvertriebene und Spätaussiedler eine Heimat fanden.
Ein echter Offenburger
Volker Juhrmann ist als waschechter Offenburger im Stadtteil Stegermatt aufgewachsen. Die Mutter hatte die beiden Kinder alleine erzogen, der Ehemann und Vater war im Krieg vermisst geblieben. Später war die Mutter bei der Arbeiterwohlfahrt aktiv, wofür sie mit der Bürgermedaille ausgezeichnet wurde. Nach der Georg-Monsch-Schule besuchte Volker Juhrmann das Schiller-Gymnasium. Es folgte ein Studium an der Wirtschaftshochschule Mannheim in den Fächern Betriebs- und Volkswirtschaft.
Im Jahr 1957 legte er das Examen ab. Bereits das Praktikum hatte der Jubilar zuvor bei der Gemibau absolviert. Die Jahre bei der Gemibau bezeichnet Juhrmann als sehr aktiv und herausfordernd. Offenburg wuchs in diesen Jahren rasch aus dem Kerngebiet hinaus.
In seiner Freizeit war Juhrmann dem Sport zugeneigt. Handball, Tischtennis und Tennis spielte er nicht nur aktiv, sondern er brachte sich auch in Vereinsvorständen ein. 2005 wurde er für sein langjähriges Engagement mit der Sport-Ehrennadel der Stadt Offenburg ausgezeichnet.
Gesundheitlich gehe es ihm gut, freut sich Juhrmann bei unserer Nachfrage zum 80. Geburtstag. Nur, dass das geliebte Reisen mit Ehefrau Ilse in Zeiten von Corona nicht mehr möglich sei, bedauert er. Auch finden die Großeltern Ilse und Volker Juhrmann es sehr schade, dass sie derzeit wegen der Corona-Vorschriften auf Kontakt zu den beiden Töchtern mit deren Familien verzichten müssen. Tochter Karen ist als Diplom-Sozialpädagogin bei der Gemibau tätig, Tochter Anke, Diplom-Kauffrau, arbeitet bei ABB in Mannheim. Die beiden Enkelkinder sind vier und acht Jahre alt.
Tägliche Runde am See
Volker Juhrmann lässt sich von den Pandemie nicht die Freude am Leben nehmen. Er fühlt sich im Stadtteil Uffhofen sehr wohl, hält sich durch eine fast tägliche Runde um den Gifizsee fit. Im vergangenen Jahr habe er das Elternhaus saniert. „Ich habe mich immer positiv und optimistisch zum Leben gestellt“, bekennt er. Die Kultur in der Stadt interessiere ihn, wenn auch derzeit keine der von Familie Juhrmann geliebten Kunstausstellungen mehr eröffnet werden kann.
Familie, Freunde, Kunst und Kultur, die städtebauliche Entwicklung der Stadt, das sind dennoch immer noch für Volker Juhrmann erfüllende und spannende Themenfelder.