Der frühere Hochschul-Professor Karlheinz Dietz ist gestorben
Der frühere Hochschul-Professor Karlheinz Dietz ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Er hat sich stets für die deutsch-französische Freundschaft stark gemacht und war ein begeisterter Musiker.
Professor Karlheinz Dietz ist am 4. Juni mit 88 Jahren im Kreis seiner Familie friedlich heimgegangen. 1932 in Karlsruhe geboren, machte Karlheinz Dietz 1951 in Freiburg sein Abitur und studierte danach Jura. Er schloss sich dem ältesten katholischen Studenten- und Akademiker-Verband „Unitas“ an.
In der Freiburger Musikhochschule perfektionierte er zur gleichen Zeit sein Violinenspiel. Die Musik zu seinem Hauptberuf zu machen war allerdings nur ein vorübergehender Gedanke. Die Liebe zur Musik aber begleitete ihn sein ganzes Leben, und er genoss in der Referendarzeit von 1959 an die Konzerte und Opern in Berlin.
Noch im Alter erinnerte er sich voller Begeisterung an „Tristan und Isolde“ oder „Hoffmanns Erzählungen“ in der Komischen Oper. Dass seine Enkel Dominique, Cédric und Noémie Cello und Violine spielen, erfüllte ihn mit Stolz und großer Freude.
Zahlreiche Hauskonzerte
Als Violinist wirkte er selbst jahrelang im Kehler Kammerorchester mit, in der Offenburger Philharmonie am Forum und an den Hochfesten im Orchester der Dreifaltigkeitskirche. Unvergessen sind auch die vielen Hauskonzerte mit seinen Kammermusikfreunden, unter anderem mit Udo Eisenbeiß am Klavier.
Von 1961 bis 1966 war Dietz Justiziar bei Burda und lehrte danach 30 Jahre lang als Professor Wirtschafts- und Arbeitsrecht an der Fachhochschule Offenburg. Er war in dieser Zeit am Aufbau eines Doppel-Studienganges beteiligt, bei dem die Offenburger mit der École Supérieure de Commerce in Compiègne zusammenarbeiteten.
Die französische Hochschule ernannte ihn dafür zum Ehrenmitglied. Als die Familie in Fessenbach wohnte, engagierte sich Dietz viele Jahre als Kommunionhelfer und im Pfarrgemeinderat in Weingarten.
Im Juli 1964 heiratete er die Französin Monique Gouillet und hatte mit ihr zwei Kinder, den Sohn Philippe und die Tochter Sophie. In Offenburg leitete er zusammen mit Yves Bourges, dem Rektor der französischen Schule, den deutsch-französischen Freundeskreis, der bis zum Abzug der Garnison 1991 freundschaftliche Beziehungen mit den hier lebenden Offizieren und Geistlichen pflegte.
Diese persönlichen Freundschaften stehen bis heute in Blüte. Der französische Staat verlieh Dietz für seine Verdienste um die Aussöhnung der ehemaligen „Erbfeinde“ 1981 die „Palmes Académiques“. Auch als Dietz die Leitung des deutsch-französischen Freundeskreises abgab, blieb er dort immer ein gern gesehener Gast und Referent.
Als ihr Ehrenpräsident hielt er 2005 den Festvortrag zum 50-jährigen Bestehen. Den Mitgliedern des Freundeskreises war – so formulierte es sein Nachfolger Bernd Schenkel – „ihr lieber Charles-Henri bis zu seinem Lebensende eng verbunden und hinterlässt jetzt eine große Lücke. Wir werden ihn nie vergessen.“