Adventskalender: "Der kleine Prinz" kommt nach Gengenbach
Nachdem noch vor wenigen Wochen die Bilder Andy Warhols am Gengenbacher Adventskalender erstrahlten, strahlen jetzt die Verantwortlichen bei der Ankündigung des neuen Kalender-Projektes: »Der kleine Prinz kommt!«
Nach den Auftritten, unter anderem von Otmar Alt, Tomi Ungerer, Marc Chagall, Paul Maar und Andy Warhol markiert Antoine de Saint-Exupérys kleiner Prinz mit dem zehnten Auftritt des Gengenbacher Adventskalenders und im 23., 24. und 25. Jahr seiner Existenz ein bemerkenswertes Jubiläum.
Alois Lehmann, Vorsitzender des Adventskalendervereins, Reinhard End, Vorsitzender des Fördervereins Museum Haus Löwenberg, sowie Lothar Kimmig, Geschäftsführer der Kultur- und Tourismus GmbH, stellten das Projekt vor.
Wie stets folgt der Adventskalender der Maxime, auch und gerade in der Kleinstadt Gengenbach ein Muster populärer Wege mit Tiefgang und Anspruch zu verknüpfen. Dies stellten Bürgermeister Thorsten Erny und Reinhard End in den Vordergrund: »Weit mehr als ein niedliches Buch für erwachsene Kinder, sondern eine Fundgrube politischer, philosophischer, wissenschaftlicher Anspielungen, eröffnet der kleine Prinz die Chance, über drei Jahre hinweg Gengenbach zu einer Drehscheibe interdisziplinärer Beschäftigung in Kultur, Wissenschaft und Bildung und Politik zu machen und universal geltende Werte zu reflektieren.«
6000 Werke in einer Sammlung
Nicht zuletzt ist es der Kontakt und die enge Zusammenarbeit mit dem weltweit größten Sammler zum Thema Der kleine Prinz, dem Schweizer Unternehmer Jean-Marc Propst, der diesen umfassenden Ansatz über die Gestaltung der 24 Kalenderfenster hinaus ermöglicht. Eine erste persönliche Begegnung in Gengenbach sei geprägt gewesen von der Begeisterung, von leidenschaftlichem Engagement und hoher gegenseitigen Wertschätzung.
Mehr als 6000 Exponate umfasst die Sammlung und reicht von einer Originalzeichnung Saint-Exupérys, einem Werk mit Widmung von dessen Frau Consuela, bis zum signierten Kleinen Prinzen aus dem Besitz des Revolutionärs Che Guevara. Vom Stifter initiierte Übersetzungen, ob ins Tibetische, oder Somalische, sind neben der Verbreitung des Werks auch ein Beitrag zum Erhalt bedrohter Sprachen indigener Volksgruppen.
Aus diesem Fundus und dem weltweiten Netzwerk des Sammlers könne man für mehrere Ausstellungen im Haus Löwenberg schöpfen und um den Kern der von Saint-Exupéry selbst gestalteten Illustrationen ließen sich auch teilweise bewegte Theater-Bilder als Adventskalender-Fenster gestalten, führte Reinhard End aus und ergänzte: »Gengenbach hat Grund zum Strahlen.«
Kraftquelle Ehrenamt
Und dass die Stadt so gut aufgestellt sei und gestärkt in die Zukunft gehe, habe ganz wesentlich mit der unglaublichen Kraftquelle Ehrenamt zu tun, das in allen Feldern der Bürgerschaft so stark ausgeprägt sei, fasste Bürgermeister Erny zusammen. Das Projekt des kleinen Prinzen in Gengenbach sei im Zusammenwirken von Adventskalenderverein, Förderverein Haus Löwenberg und Stadt ein glänzender Beleg dafür.
Geflügelte Worte aus »Der kleine Prinz«
Im Sprachgebrauch finden sich viele Zitate aus dem kleinen Prinzen. Das OT nennt die bekanntesten:
- Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
- Ich hätte sie nach ihren Taten und nicht nach ihren Worten beurteilen sollen.
- Es ist viel schwerer, sich selbst zu verurteilen, als über andere zu richten.
- Was vergangen ist, ist vergangen, und du weißt nicht, was die Zukunft dir bringen mag. Aber das Hier und Jetzt, das gehört dir.
- Alle großen Leute sind einmal Kinder gewesen, aber wenige erinnern sich daran.