»Durbacher Nachlese« zum ersten Mal auch in der Pfarrkirche
Vom Bossa Nova über den »Schwartenmagen-Song« bis hin zur deftigen Erotik auf schwäbische Art: Vier Künstler haben am Samstag bei der 4. Auflage der »Durbacher Nachlese« für Begeisterung gesorgt. Zum ersten Mal war auch die Pfarrkirche einer der Veranstaltungsorte.
Kultur im Rahmen eines ungewöhnlichen Formats: Dies nennt sich seit nunmehr vier Jahren »Durbacher Nachlese«. Und das von SWR3-Nachrichtenmann Günther Laubis geschaffene Format kommt bestens an und hat bereits eine feste Fangemeinde. »In diesem Jahr kamen sogar Besucher aus Bremen und der Schweiz zur Nachlese«, freute sich Laubis über die Veranstaltung am Samstagabend.
Dass Künstler verschiedener Genres von der rechten und linken Rheinseite auftreten, macht die Besonderheit der Durbacher Nachlese aus. Und jeder Künstler tritt in seinem ersten Konzertteil in einem anderen örtlichen Weingut auf, während das Finale mit allen Teilnehmern in der Weinstube auf Schloss Staufenberg über die Bühne geht.
Gelungene Einstimmung
Zum zweiten Mal bei der Durbacher Nachlese dabei war die französische Sängerin Virginie Schaeffer mit ihrer Band. Im vergangenen Jahr begeisterte die in Frankreich landesweit bekannte Sängerin mit einer eigenen Version der französischen und deutschen Nationalhymnen, in diesem Jahr präsentierte Schaeffer nationale und internationale Advents- und Weihnachtslieder in der Pfarrkirche St. Heinrich. Zwar sind bis zum Heiligen Abend noch ein paar Tage Zeit, aber neu interpretierte Weihnachtsklassiker wie »Jingle Bells«, oder »Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will« machten den Zuhörern auch bei fast 20 Grad Außentemperaturen Lust auf die kommenden Festtage.
Im Weinkeller des Weinguts von Neveu, nur gut dreihundert Meter Luftlinie von der Pfarrkirche entfernt, ging es mit der schwäbischen Kabarettistin und SWR-Nachrichtenmoderatorin Christiane Maschajechi mit ihrem Programm »Schwäbische Erotik« durchaus deftiger zu. »Ein Badner sagt ja, schwäbische Erotik sei der kürzeste Witz, aber das stimmt nicht«, überzeugte die quirlige Machajechi. Ihr Publikum versetzte sie jedenfalls in einen »Dauerlachmodus«.
Kräftig gelacht wurde auch im Weingut Josef Schwab mit dem badischen Kultkomiker und Musiker »De Hämme« allias Helmut Dold aus Kuhbach. Ob »Schwartenmagen-Song« oder die Hommage an die Badische Wurst – der badische Metzgerssohn drehte wieder gehörig auf und sorgte für viele Lacher im Publikum.
Virtuose Gitarristen
Spanische Gitarrenmusik präsentierte das Trio »Cuadro Sur« unter der Leitung von Armin Krüger im Weingut Alfred Männle. Vom Bossa Nova über Flamenco bis hin zu richtigen Klassikern erstreckte sich das anspruchsvolle Programm der drei Vollblutgitarristen. Auch beim Finale in der vollbesetzten Weinstube auf Schloss Staufenberg konnte das klassische Gitarrentrio überzeugen. Zwischen 20 und 40 Minuten nahmen sich die drei Künstler Zeit, nicht nur ihre Zuhörer nochmals zu begeistern, sondern auch die Besucher der anderen Künstler von ihrem Können zu überzeugen.
»Der gute Mix macht es einfach«, bemerkte Organisator Laubis. Und die Besucher gaben dem Durbacher-Nachlese Macher recht. »Wir sind richtig dankbar, das Laubis diese Kulturveranstaltung auf die Beine gestellt hat«, freute sich auch Durbachs Bürgermeister Andreas König.
Und zum großen Finale auf Schloss Staufenberg gegen 21.30 Uhr holte Laubis sämtliche Künstler noch mal zusammen auf die Bühne. Großer Applaus war der Dank des Publikums für diesen ganz besonderen Kultur-Programm-Mix im goldenen Weinort.