Ebertsweierer Ortsgeschichte lockt zahlreiche Interessierte

Der Ortsvorsteher versichert: "Die heutigen Grenzen sind unverrückbar"

Redaktion
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27. Januar 2023
Auf starkes Interesse stieß der zweite Teil der Grenzbegehung, zu dem die Heimatgeschichte am vergangenen Samstag eingeladen hatte.

Auf starkes Interesse stieß der zweite Teil der Grenzbegehung, zu dem die Heimatgeschichte am vergangenen Samstag eingeladen hatte. ©Rosa Harmuth

Beim Rundgang mit Ortshistorikern entlang der Durbacher Gemeindegrenze wurde die bewegte und Jahrhunderte alte Geschichte des Grenzverlaufs deutlich.

Auf starkes Interesse stieß der zweite Teil der Grenzbegehung, zu dem die Heimatgeschichte am vergangenen Samstag geladen hatte. Ein Protokoll vom 1. Dezember 1730 beweist, dass sich schon damals Bürger zum „Grenzumgang“ trafen.

Bei frostigen Temperaturen aber trockenem Wetter stand dieses Mal der südliche Teil der Gemarkung auf dem Programm. Die mehrstündige Erkundung verlief vom Grenzstein 170 beim Autohaus Feger über neun Kilometer bis zum Grenzstein 43 bei der Furt im Durbach nahe des Ortseingangs Windschläg.

Der Vorsitzende des Vereins Heimatgeschichte (zugleich Ortsvorsteher) Horst Zentner führte die Gruppe von Grenzstein zu Grenzstein und berichtete allerlei Wissens- und Staunenswertes. Mit zahlreichen Anekdoten gestaltete er die „Freiluft-Informationsveranstaltung“ äußerst lebhaft und kurzweilig.

Ein uralter Streit

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Margot Hauth (Ortshistorikerin Ebersweier) und die beiden Ortshistoriker Josef Werner (Durbach) und Ulrich Burgert (Bohlsbach) bereicherten Zentners Vortrag. 25 „Umgänger“ erfuhren, „dass die Ebersweierer Bürger mit den Durbachern jahrhundertelang um den Grenzverlauf gestritten haben“. Ein erster Vertrag hierzu datiert aus dem Jahre 1469. Selbst nachdem Ebersweier 1806 badisch wurde und 1973 der Zusammenschluss mit Durbach erfolgte, kam es noch zu Gemarkungsverschiebungen in den 1980er Jahren. „Die heutigen Grenzen entstanden in guter Zusammenarbeit mit Durbach und gelten deshalb als unverrückbar“, versicherte der Ortsvorsteher.

Beate und Martin Lott organisierten eine Rast beim Dreidörfereck im Bohlsbacher Wald. Zur Freude der Teilnehmenden spendierte das Ehepaar die erfrischende „Bewirtung“. Dabei erfuhren die Anwesenden, „dass auch mit Bohlsbach ein Streit aus dem Jahre 1721 verbrieft ist“. Damals waren sich die Bürger nicht einig über den Weidgang von Ebersweirer Vieh im Bohlsbacher Wald.

Letztlich konnte den Ebersweierern auch ein Einspruch bei Markgräfin Franziska nicht helfen. Ihnen wurde vom markgräflichen Bezirksamt in Rastatt beschieden, „dass sie sich vom Weidgang im Bohlsbacher Wald zu enthalten haben“.

Laut den Überlieferungen verlegten die Ebersweirer den Weidgang auf den Sonntagvormittag, während die braven Bohlsbacher alle beim Kirchgang waren. Durch diese List vermieden sie manche persönlichen Auseinandersetzungen. Zum Abschluss des „Gemarkungsumgangs“ gab es – alter Tradition entsprechend – ein „gemeinsames Mahl im Gasthaus Kreuz mit einigen Maß Wein“.

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