Der Ranger fällt in Hohberg erst mal durch
Mit dem Vorschlag der Verwaltung, einen „Polaris Ranger XP 1000“ als Einsatzfahrzeug für den Bauhof zu kaufen, taten sich die Gemeinderäte am Montag schwer. Nach längerer Diskussion zog Bürgermeister Andreas Heck den Beschlussvorschlag zurück. Nun soll eine Woche später, an diesem Montag, Bauhofleiter Robert Litterst zum Gerät Auskunft geben.
51.025 Euro
Der „Polaris Ranger XP 1000“ würde 51.025 Euro kosten. Die Finanzierung erfolge zum einen durch nicht beschaffte Maschinen im Finanzhaushalt 2024 und außerplanmäßige Auszahlungen über Minderauszahlungen im Budget des Teilhaushalts 5, erläuterte Manuel Breig vom Bauamt.
Das bisherige Einsatzfahrzeug „Kubota RTV X900“ wurde im Jahr 2016 für 22.000 Euro beschafft. Das Fahrzeug sei überwiegend für die wöchentliche Müllrunde, Transportfahrten sowie den Winterdienst im Gebrauch. Nach einem Unfall 2022 gab es immer wieder kleinere Reparaturen, das Fahrzeug verlor an Leistung, manche Arbeiten kann es nicht mehr ausführen.
Im Oktober 2024 kam ein Motorschaden dazu, die Reparaturkosten sollten etwa 8000 Euro betragen. Das wolle man aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht in Auftrag geben, so Breig.
Die Entscheidung für das neue Fahrzeug fiel nach mehreren Probefahrten und Nachfragen zur Leistungsfähigkeit bei umliegenden kommunalen Bauhöfen. Man einigte sich in der Verwaltung auf den „Polaris Ranger XP 1000“. In einer Markterkundung habe man Alternativen geprüft, etwa einen Traktor. Ein solcher Traktor würde jedoch den Kostenrahmen übersteigen, so Breig. Die Auftragsvergabe könnte wegen der Dringlichkeit ohne Teilnahmewettbewerb erfolgen. Von drei Firmen wurden Angebote eingeholt. Nach Prüfung der Angebote sei das Angebot der Firma Eble 4x4, 77974 Meißenheim-Kürzell mit dem „Polaris Ranger XP 1000“ das wirtschaftlichste Angebot. Die Verwaltung empfiehlt daher, den Auftrag für den Kauf zum Kaufpreis von 51.025,26 Euro (brutto) an die Firma Eble 4x4 e.K., 77974 Meißenheim-Kürzell zu vergeben. Der Kauf des Fahrzeugs ist für den Haushalt 2024 nicht eingeplant gewesen.
Bisschen klein
Katharina Blasius (FWH) fand, das Fahrzeug sei „ein bisschen klein“. „Ist das geeignet für den Winterdienst? Ein Traktor wäre uns lieber, aber wir müssen wohl mitgehen.“ Wolfgang Schilli (FWH) wollte wissen, ob man das Zubehör für den Kubota verkaufen könne. Breig sagte, das werde verrechnet.
Thomas Schaub (CDU) sagte, seine Fraktion habe mit Fachleuten gesprochen, das sei ein Spaßmobil. Das Fahrwerk koste 30.000 Euro, sei vom Produkt her ein Quad, es gebe nur Erfahrungsberichte über die Arbeit im Steinbruch und im Kieswerk. „Wir halten es nicht für ein kommunales Fahrzeug.“
Die Frage sei, ob man solche Federung und Allrad für den Winterdienst brauche. Thomas Schaub sagte, der Ranger könne nur Müll auf der Straße einsammeln. „Wir können nicht zustimmen.“ Er sei für die Wirtschaftswege geeignet, versicherte Breig.
Roland Weyer (CDU) ergänzte: „Der bringt das nicht auf die Straße.“ Ein Schlepper mit 76 PS koste keine 50.000 Euro. Keine Kommune habe so ein kleines Fahrzeug für den Winterdienst. Das Produkt überzeuge nicht.
Dem widersprach Bürgermeister Andreas Heck: „Es gibt Kommunen, die das Fahrzeug im Winterdienst haben.“ Sein Vorschlag: „Verschieben wir es um eine Woche und befragen am nächsten Montag Herrn Litterst dazu.“
Roland Weyer insistierte: „Wenn ich ’ne Maschine kaufe, dann probiere ich sie aus.“ Das sei geschehen, sicherte Manuel Breig noch einmal zu.