Der Ritter blickt mit Freude nach Ohlsbach
Das Blickfeld des Ritters vor dem Gengenbacher Rathaus ist ja nicht auf einen Radius von 200 Metern beschränkt. Das OT geht davon aus, dass er durchaus auch mal in die Ferne schauen kann, nach Ohlsbach zum Beispiel.
In der Gemeinderatssitzung am Montagabend fehlte einigen die Stimme, allen voran Bürgermeister Bernd Bruder.Auch wenn seine Stimme eigentlich noch tiefer als die eines zweiten Bass-Sängers im Pianissimo war: Er lobte die Narrenzunft für den gelungenen Umzug in den höchsten Tönen, die denen einer Koloratur-Sporanistin im Fortissimo entsprochen hätten.
„Es war Matthias Stolzers Narrentreffen. Es hatten schon einige im Dorf geschluckt, als vom Fest im der Ortsmitte die Rede war“, krächzte Bruder. Und es war eine hervorragende Leistung aller Beteiligten. „Wir haben alles richtig gemacht und den Ruf des Dorfes gut nach außen getragen.“ Darauf gibt das OT ein dreifaches „Narri“!
Gut ist auch, dass der Autor dieser Zeilen heute keine Radiosendung produzieren muss. Denn auch dessen Stimme ist nicht mehr die, die sie einmal war. Belegt, noch tiefer als sonst, aber was soll’s! Der Fasendvirus greift halt um sich, und das im doppelten Sinne.
Bürgermeister Bernd Bruder muss demnächst eh keine großen Reden halten, er wird morgen, am Schmutzige, Punkt 11 Uhr entmachtet, hat also ohnehin nichts mehr zu sagen.
Ob sich die Stimmen in den nächsten Tagen erholen werden, gilt unter Kennern als eher unwahrscheinlich. Denn am Mittwochabend stellen die Gengenbacher Hexen ihren Besten, und am Donnerstagabend legt in Berghaupten das Traumschiff „Knerbli“ ab. Zeitgleich bittet der Turnverein Gengenbach zum „närrischen Zahlenspiel“.
Und die Fasend geht in den Wirtschaften weiter, am Samstag ist Burefasend auf dem Gengenbacher Bauernmarkt, bevor am Sonntag der große Umzug mit prächtigen Wagen durch die Gengenbacher Altstadt folgt. Danach bitten die Reichenbacher Höllteufel zum bunten Abend. Noch Fragen? Es ist doch auch ohne Stimme so gut wie alles alles gesagt.