Offenburg

Der Wald als Spiel- und Lernort

Ursula Gross
Lesezeit 3 Minuten
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25. November 2014

Feuer und Flamme für die Idee eines Waldkindergartens: Anika Wagner und ihr Mann Fridolin Koch mit ihren Kindern Hannes (2 Jahre, von links) sowie Milan und Amalia (beide 4). ©Ulrich Marx

Eine Eltern- und Erzieherinitiative um die dreifache Mutter Anika Wagner bemüht sich seit Frühjahr 2014 um die Einrichtung eines Waldkindergartens in Offenburg. Interessierte Eltern können sich melden. Und, man sucht noch ein geeignetes Gelände, samt Bauwagen oder Schutzhütte.

Offenburg. Das trübe Herbst­wetter verlockt nicht gerade, sich vorzustellen, dass die Kleinen den Tag über im Wald spielen und nur, wenn es wirklich nasse Katzen regnet, Schutz in einem Bauwagen oder einer Hütte finden. Oder gerade doch? Waldkindergärten werden zwar häufig als »Kindergärten ohne Dach und Wände bezeichnet«, dafür böten sie eine andere Qualität, sagen die Anhänger dieser Erziehungsform. Kinder erlebten die Natur im Lauf der Jahreszeiten unmittelbar.
Das Vorhaben »Waldkindergarten in Offenburg« ist ein zartes Pflänzchen. Eine noch lose Gruppe sucht Interessierte und nicht zuletzt einen Platz im Wald und einen Bauwagen. Bislang hat der kleine Kreis um Anika Wagner mit der Stadt Kontakt aufgenommen. Ein Waldkindergartenplatz soll bezahlbar sein, daher wird eine Aufnahme in die städtische Bedarfs- und Finanzierungsplanung angestrebt, so die Initiativgruppe. »Der Wald bietet einen Spiel-, Lern- und Erfahrungsraum, mit unerschöpflich vielen Möglichkeiten für Kinder«, erläutert die Initiative. Hier würden Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang nicht eingeschränkt, sie könnten klettern, Höhlen bauen, Hindernisse überwinden.
Es scheint fast ein Zurückdenken an Zeiten, wo es keine vorgefertigten, nur einseitig nutzbaren Spielzeuge gab, sondern die Natur der Bastelladen war. »Blätter, Stöcke, Steine, Wasser gibt es genug«, lächelt Anika Wagner, Mutter von drei Kindern. Sie und ihr Mann Fridolin Koch befürchten auch nicht, dass ihre Zwei- bis Vierjährigen die Anforderungen für die Schule nicht mitbekämen. Fein- und Grobmotorik, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und ein stabiles Selbstvertrauen, das entwickelt sich im Rahmen der Waldkindergarten-Pädagogik, sind sie sicher.
Die Natur erkunden
Der Tagesablauf im Waldkindergarten könnte so aussehen: Die Kinder werden um 8 Uhr an den Ausgangspunkt am Waldrand gebracht. Das Waldlager besteht aus einem beheizbaren Bauwagen und einer überdachten Fläche im Freien. Hier wird nach dem Morgenkreis in der unmittelbaren Umgebung gespielt, gegessen, Natur und Umfeld erkundet.
»Keine Konkurrenz«
Um 14 Uhr werden die Kinder abgeholt. Freilich brauche diese Kindergartenform einen höheren Erzieherschlüssel. Die vorgeschriebene Gruppengröße liegt bei einem Waldkindergarten bei 15 bis 20 Kindern mit jeweils mindestens zwei staatlich anerkannten Erziehern, oft mit Zusatzqualifikation »Naturpädagogik«.
Abgesehen von diesen Rahmenbedingungen stellen sich die Waldkindergärten als normale Kindergärten vor. Die Idee stammt aus Skandinavien und hat sich seit den 50er-Jahren mit rund tausend Waldkindergärten auch in Deutschland verbreitet. Gerechterweise muss man erwähnen, dass nahezu alle anderen Kindergärten Naturerlebnisse in ihrem Jahresprogramm haben. Waldkindertage, Exkursionen oder Spielen mit Naturmaterial zum Beispiel. »Wir sehen diese Kindergartenform in keinem Fall als Konkurrenz«, so Wagner, »sondern als eine Bereicherung in der Erziehungslandschaft«.
INFO: »Initiative Waldkindergarten Offenburg« – Kontakt über Anika Wagner, • 07 81 / 6 30 04 41,
E-Mail: wagneranika@hotmail.com

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