Gedenkfeier

Deshalb hat eine Reise nach Gurs drei Offenburger tief bewegt

Redaktion
Lesezeit 2 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
21. November 2023
Enthüllung der Gedenksteine in Pau. 

Enthüllung der Gedenksteine in Pau.  ©Valerie Schoenenberg

Zwei Offenburger Jugendliche und Museumsleiterin Valerie Schoenenberg waren bei einer Gedenkveranstaltung in Gurs. In einer feierlichen Zeremonie wurden in Pau Gedenksteine enthüllt.

Am 22. Oktober 1940 wurden mehr als 6600 Jüdinnen und Juden aus Südwestdeutschland von Nationalsozialisten nach Südfrankreich in das Internierungslager Gurs deportiert, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Etwa 2000 Menschen starben dort an menschenunwürdigsten Bedingungen, Hunger, Kälte und Krankheiten. Nur wenigen gelang die Flucht in sichere Drittländer. Nach den Beschlüssen der Wannseekonferenz wurden 1942 die in den Lagern verbliebenen Menschen in Vernichtungslager im Osten deportiert und ermordet.

Jährliche Veranstaltung

Städte und Gemeinden aus Baden-Württemberg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz pflegen seit 1962 den Friedhof des Internierungslagers in Gurs. Jährlich findet dort eine Gedenkveranstaltung statt, bei der Delegierte aus Deutschland gemeinsam mit Abgesandten Frankreichs an die Ereignisse erinnern. Für die Stadt Offenburg waren zum 83. Jahrestag der Deportation zwei Jugendliche und die Leiterin des Museums im Ritterhaus, Valerie Schoenenberg, vor Ort, teilt die Stadt mit.

- Anzeige -

Die beiden jungen Offenburger hatten sich bereits im Rahmen des Gedenkbuchprojekts im Salmen mit Biografien ansässiger Juden auseinandergesetzt. Nun nahmen sie laut Stadt mit anderen Jugendlichen aus Baden und der Pfalz an einer Jugendgedenkfahrt teil, die sie eine Woche lang zu französischen Erinnerungsorten führte. In Gurs und Pau trafen Delegierte und Jugendliche zusammen. Zusätzlich zur Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof in Gurs und dem Besuch des Lagergeländes wurden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie drei Gedenkstelen auf dem städtischen Friedhof in Pau enthüllt, so die Stadt. Sie erinnern an deportierte Juden, die dort anonym verscharrt wurden.

Die Gedenkreisen der vergangenen Jahre seien bereichert worden durch Begegnungen mit Holocaustüberlebenden. Aktuell seien die Delegierten herausgefordert, neue Wege des Erinnerns zu finden, denn über 80 Jahre nach den Gräueln seien kaum mehr Zeitzeugen unter uns. Christliche und jüdische Jugendliche aus Emmendingen und Offenburg haben sich dieser Aufgabe mit tiefem Engagement angenommen und das Schicksal dreier Emmendinger in einer berührenden Präsentation vorgestellt.

Die Verbindung von Orten und Biografien habe tief bewegt, nicht zuletzt angesichts der aktuellen Situation in Nahost und den Übergriffen auf jüdisches Leben. Der Wunsch nach Frieden und einem angstfreien Leben für Juden sei während der Reise omnipräsent gewesen. „Es bleibt unser aller Aufgabe, nicht zu vergessen und entschieden Antisemitismus, Diskriminierung und Übergriffen entgegenzutreten“, heißt es abschließend.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Alle vier Wochen findet sonntagmorgens für Kinder ein Spieletreff in den Räumen des „Rebland-Cafés See“ statt.
vor 2 Minuten
Im „Rebland-Café See"
Seit ein paar Monaten bietet der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Zell-Weierbach alle vier Wochen einen Spieletreff als festes Angebot am Sonntagmorgen für Kinder an. Dieses Angebot wird 2024 fortgesetzt.
Bem Steiner ist als des Marktes Meister "Gutewicht" zentraler Bestandteil des täglichen Adventskalender-Rituals.
vor 2 Minuten
Samstag und Sonntag
Täglich um 18 Uhr beginnt das Ritual der Fensteröffnung am Gengenbacher Adventskalender. Eingebettet ist dieses immer in ein Begleitprogramm. Dieses lautet am Wochenende:
Der Christbaum wird weiterhin hier aufgestellt, der Maibaum erhält einen anderen Standort.
vor 2 Minuten
Ortschaftsrat
Der Bühler Ortschaftsrat spricht sich für eine Lösung aus und verlagert den Standort für den Bühler Maibaum.
Die Sanierung des Rathauses in Schuttwerwald soll rund vier Millionen Euro kosten.
vor 2 Minuten
Lesermeinung
Leser aus Schuterwald schreiben über eine schlechte Grundstimmung in der Gemeinde.
Drive-By, der aufstrebende Rapper Nico Uhl aus Offenburg, veröffentlicht morgen zusammen mit Ayreen das Musikvideo zum inspirierenden Song "Eine Welt".
vor 7 Stunden
Rapper Drive-By über Inklusion
Der im Rollstuhl sitzende Rapper Drive-By hat ein Musikvideo in Offenburg gedreht. Zu dem Song "Eine Welt" tanzen Seniorinnen aus Altenheim und behinderte Kinder aus Kehl. Das Thema: Inklusion. In der Stadt sei da aber noch viel Luft nach oben.
Für frohe Stimmung sorgte die Jugendkapelle des Musikvereins Ichenheim.
vor 8 Stunden
Neuried - Ichenheim
Der zweite Ökumenische Adventsmarkt rund um das katholische Pfarrhaus in Ichenheim war gut besucht, in der St.-Nikolaus-Kirche gab es einen Gottesdienst, bei dem es um den Namenspatron ging. Was der Nikolaus sich von den Kindern wünschte.
Geehrte bei den Hopfedreschern Müllen (von links): Theresa Einloth, Jörg Haß, Katharina Ruf, Dirk Petersdorf und Tanja Meier.
vor 9 Stunden
Neuried - Müllen
Nikolausfeier und Ehrungen bei den Hopfedreschern Müllen, die vereinseigene Mini-Tanzgruppe zeigte Tänze, über 40 Kinder waren bei der Feier mit dabei, die gemütlich endete. Welche neue Ehrung es gab.
Viel Beifall gab es für Windschlägs Musiker beim Benefizkonzert.
vor 9 Stunden
Sprache, die jeder versteht
Frieden, Hoffnung und Freiheit wurden beim Benefizkonzert des Musikvereins Windschläg zu Gunsten des Fördervereins Neurokinder Uniklinik Freiburg musikalisch ausgedrückt.
Die Namensträger Klaus und Nikolaus trafen sich am Nikolaustag in Unterentersbach am Nikolausbrunnen. Rechts Alt-Ortsvorsteher und "Ehrenklaus" Horst Feuer sowie Ortsvorsteher Christian Dumin.
vor 10 Stunden
Tradition zum Nikolaustag
Der Zeller Ortsteil Unterentersbach hat eine Nikolauskirche und eine gleichnamigen Brunnen. Ortenauer, die Klaus oder Nikolaus heißen, treffen sich daher am Nikolaustag fast zwangsläufig in dem Ort. Dieses Jahr zum 41. Mal.
vor 10 Stunden
Preise und Musik teils kritisiert
Halbzeit beim Offenburger Weihnachtsmarkt. Das OT hat bei Standbetreibern, Besuchern und der Stadt nachgefragt und zieht eine Bilanz. Vieles läuft gut, aber es gibt auch ein Sorgenkind.
Bei der Hauptversammlung von Haus und Grund wurde angeregt über das Thema Heizen diskutiert.
vor 10 Stunden
Offenburg
Ob die Fernwärme eine Alternative für Offenburg ist, darüber referierte Martin Wenz in der Hauptversammlung von Haus und Grund. Außerdem nannte er die empfehlenswertesten Energiequellen.
Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp wird den Entwurf für den Doppelhaushalt 2024/2025 am 18. Dezember im Gemeinderat vorstellen.
vor 11 Stunden
Doppelhaushalt 2024/2025
Bis 2028 will die Stadt jährlich durchschnittlich rund 38,5 Millionen Euro netto investieren. Im gleichen Zeitraum sind aber auch Kreditaufnahmen in Höhe von 109,5 Millionen Euro vorgesehen.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Die Firmenleitung von Stinus (v.l.): Ferdinand Weber, Jürgen Knapp und Christian Schoenenberg. 
    06.12.2023
    "Wer gut geht, dem geht es gut" – Stinus sorgt dafür
    Gegründet im Jahr 1905 ist die Stinus Orthopädie GmbH heute zum Unternehmen mit 85 Beschäftigten an sieben Standorten angewachsen. Der klassische Komplettbetrieb wird von der fünften Generation weitergeführt.
  • Das Stadtquartier Rée Carré bietet viele verschiedene Aktionen in der Adventszeit an.
    25.11.2023
    Offenburg: Aktionen und Events im Stadtquartier
    In der Adventszeit pflegt das Rée Carré lieb gewonnene Traditionen. Das Stadtquartier erstrahlt im Lichterglanz und bietet neben Glühwein und den vertrauten vorweihnachtlichen Düften ganz besondere Events, um die besinnliche Zeit zu begehen.
  • Petro Müller, Inhaber des Autohauses Baral in Lahr (rechts), und sein Sohn Gerrit suchen noch einen Mechatroniker, um das Team zu verstärken. 
    21.11.2023
    Im Suzuki-Autohaus Baral wächst die nächste Generation heran
    Das Suzuki-Autohaus Baral in Lahr hat sich auf Kleinwagen – neu und gebraucht - spezialisiert. Inhaber Petro Müller und sein Team setzen auf Beratung und Meisterservice in der Werkstatt.
  • Sie halten die Tradition des Bierbrauens hoch im Brauwerk (von links): Der neue Betriebsleiter und Braumeister Martin Schmitt, Geschäftsführer Oliver Braun, Ulrich Nauhauser, der ausgeschiedene Betriebsleiter und Braumeister, sowie Rick Pfeffer, der neue Braumeister.
    21.11.2023
    Brauwerk Baden: Immer am Puls der Zeit
    Die alte und neue Generation der Braumeister des Brauwerks Baden bieten den Kunden neben traditioneller Braukunst auch nachhaltige Ideen und neue Trends.