Diamantene Hochzeit im Hause Stantejski
Alfred und Ingeborg Stantejski begehen heute, Donnerstag, das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Am Samstag, 8. Juli, wird gefeiert mit einem Dankgottesdienst um 10.30 Uhr in der Stadtkirche St. Marien, in der sie vor 60 Jahren getraut wurden, und wo für sie der katholische Kirchenchor die Feier mitgestaltet.
Alfred und Ingeborg Stantejski sind beide seit vielen Jahren Mitglieder des Kirchenchores. Die weltliche Feier mit vielen Verwandten – darunter fünf Kinder, neun Enkel und drei Urenkel – und Freunden findet danach in Fußbach statt.
Alfred und Ingeborg Stantejski stammen beide aus dem Sudetenland. Dort wären sie aber niemals zusammengekommen.
Sie lernten sich 1955 in Gengenbach im Gasthof »Hirsch« kennen bei einem der damals üblichen Landsmannschafts-Treffen, nachdem ihre Familienangehörigen infolge der Kriegswirren nach Gengenbach verschlagen worden waren.
Alfred Stantejski wurde 1934 in Zwittau geboren. Er kam nach dem Krieg mit seinen Eltern nach Gengenbach, wo der Vater in der Firma Registrierkassen Bauer Arbeit als Mechaniker gefunden hatte. Dort wurde auch der junge Alfred als Feinmechaniker ausgebildet.
1956 wechselte er zum Fernmeldeamt nach Karlsruhe. Dort blieb die junge Familie 40 Jahre mit fünf Kindern, darunter Zwillingen.
1994 kehrten sie zurück nach Gengenbach, um ihre pflegebedürftig gewordenen Eltern zu unterstützen.
Ingeborg Klima wurde 1935 im heutigen Tschechien geboren. Ihre Familie wurde 1945 in die damalige DDR vertrieben. In Bernburg/Saale ging sie zur Schule, wurde danach zur Damenschneiderin ausgebildet.
1953 zog sie zu ihrer älteren Schwester, die mit ihrer Familie in Gengenbach lebte. Die Hukla war deren Arbeitgeber.
Das heutige Jubelpaar verbringt seinen Lebensabend in seinem Haus in der Gengenbacher Kolpingstraße. Beide stellen sich immer noch den täglichen Aufgaben in Haus, Garten und Gemeinschaft.
Ingeborg Stantejski hat sich gerne mit Handarbeiten beschäftigt, besucht die Veranstaltungen der Frauengemeinschaft und des Hausfrauenbundes.
Alfred Stantejski ist aktiv im Obst- und Gartenbauverein. In seinen Jugendjahren gründete er die Gengenbacher Georgs-Pfadfindergruppe, in Karlsruhe betätigte er sich im katholischen Männerwerk.
Zu seinen Hobbies gehört das Fotografieren. Und jedes Jahr baut er eine vom Urgroßvater ererbte böhmische Papierkrippe auf, die er der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich macht.