Die Elgersweierer feierten Fronleichnam
Gestern feierten die Katholiken Fronleichnam mit Festgottesdienst und Prozession. In der Predigt ging es um das Geben.
Diakon Oliver Fingerhut sezierte in seiner Predigt die Floskel »Krieg ich’s?« Oliver Fingerhut: »Das steckt in uns allen tief drin: Was krieg ich dafür?«
Das Evangelium sei das genaue Gegenteil. Die Jünger haben das Wenige geteilt, das sie hatten – fünf Fische und Brote – weil Jesus es ihnen gesagt hatte. »Und es reichte für alle, es war im Überfluss da.« Hier wird das Gegenteil dessen gelebt, was man sonst tut. Jeder bringt mit, was er hat und es reicht für alle.
Andere Logik
Allerdings ist das nur ein Idealbild, denn auch die Kirche fragt: »Wie kriegen wir Leute in die Kirche? Lohnt es sich, wenn die Menschen nur bei Taufen und Erstkommunion in die Kirche kommen?« Die Logik des Evangeliums sei anders.
Jesus fragt: »Was braucht Ihr, was habt Ihr?« Heute stelle sich die Frage, was eine Gesellschaft von Christen braucht und was sie hat. Das ist der Unterschied: Christen könnten geben, weil Christus das sage. Sie könnten auf Menschen zugehen Dank des Vertrauensvorschusses, den Christen von Gott bekommen haben.
Heute sei der Umgangston der Leute manchmal unerträglich. Da brauche es das Geben ohne zu fragen, was es bringt. »In der Prozession wird mit der Monstranz sichtbar, dass Jesus mit uns geht«, so Diakon Fingerhut. »Wenn wir uns verhalten wie die Jünger und geben, ohne zu fragen, dann sieht man, dass wir aus einer anderen Kraft leben. Im Stammbuch der Christen steht: Krieg ich braucht’s nicht.«
Der Kirchenchor St. Markus umrahmte den Gottesdienst sehr feierlich. Josef Bürkle spielte Orgel, Claudia Hansmann leitete den Chor. Der Chor sang den Psalm 100 von Charles Standford. Den deutschen Text hat Matthias Degott verfasst. »Wenn wir das Leben teilen« und ein »Gesang zur Fronleichnamsprozession« folgten. Nach der Prozession sang der Chor das »Tantum ergo« von Grieshaber. Mit dem »Großen Gott« von Gemeinde und Chor ging der Gottesdienst zu Ende. Der Kirchenchor übernahm dabei die Überstimme.