Die Erweiterungspläne für die Deponie Rammersweier sind auf Eis gelegt
Nach gut sechsjährigen Auseinandersetzungen und Diskussionen um die vorgesehene Erweiterung der Erdaushubdeponie „Satte Klamm“ bei Rammersweier werden diese Pläne seitens der Stadt Offenburg vorerst zurückgestellt. Über diese völlig überraschende Wende informierte Rammersweiers Ortsvorsteher Trudpert Hurst (CDU) in der jüngsten Sitzung den Ortschaftsrat.
Die Kunde habe er zunächst in einem Telefonat und wenig später nochmals schriftlich durch Andreas Kollefrath (Fachbereich Hochbau, Grünflächen und Umweltschutz) erhalten. Kollefrath habe die Entwicklung mit einer ablehnenden Haltung der Freiburger Forstbehörde gegenüber Bestrebungen der Deponie-Erweiterung begründet.
Während des Erweiterungsverfahrens hätten sich raumordnerische und Umweltbelange als schwierig umsetzbar erwiesen. Ortsvorsteher Hurst blickte in geraffter Form auf die Diskussionen der vergangenen Jahre zurück. Unter anderem aufgrund gesteigerter Bautätigkeit kreisweit geraten die insgesamt 18 Ortenauer Deponien schneller an die Grenzen ihrer maximalen Verfüll-Volumina, sodass über Erweiterungen nachgedacht werden muss.
Erste Flächen gerodet
Im Rammersweierer Fall war angedacht, das Areal um mehrere Meter zu erhöhen und insgesamt um mehr als vier Hektar Fläche und ein Volumen von rund 300 000 Kubikmeter Erde zu erweitern. Der Wertstoffhof wurde zwar wie geplant verlagert und erste Flächen bereits gerodet. Zu einer weiteren, größer angelegten Rodung kommt es nun jedoch erst einmal nicht mehr.
Ein wesentliches Thema aus Rammersweierer Sicht waren Verkehrs- und Lärmbelastung im Kontext der Deponie und ihrer geplanten Erweiterung. Der Schwerverkehr legte in der Durbacher Straße in Anfahrt auf die Deponie nicht selten ein rasantes Tempo vor, während auf der Rückfahrt leere LKW mit enormem Getöse wieder durchs Dorf rumpelten.
In langwierigen, auch zum Teil zäh verlaufenden Gesprächen mit Offenburgs Hauptverwaltung, konnte schließlich ein fest installierter Blitzer für die Durbacher Straße erreicht werden, bilanzierte Ortsvorsteher Hurst. Der Wunsch nach Tempo 30 im Ort bestehe zwar weiterhin, sei aktuell aber unrealistisch in der Erwartungshaltung.
Option offen gehalten
Ein weiterer Knackpunkt war das Thema Zu- und Abfahrt von Schwerverkehr zur Deponie. Im Gespräch war unter anderem, Leerfahrten künftig über Unterweiler, Ebersweier und Windschläg zu leiten. Dazu habe es auch einen Austausch mit den betreffenden Gremien und Verantwortlichen gegeben. „Für Rammersweier ist das eine gute Lösung, auch wenn die Entwicklung für mich Wahnsinn war“, verlieh Trudpert Hurst seiner Überraschung nochmals Ausdruck.
Gleichzeitig gab der Ortsvorsteher zu verstehen, dass der Kreis sich die Option einer zukünftigen Erweiterung nach wie vor offen halte. Uwe Klein (Bürgerliste) sah insbesondere die in der Diskussion immer wieder vorgebrachten Ratsbedenken zum Umweltgedanken im Nachgang bestätigt.
Andreas Eisenecker (CDU) sah in den Unterlagen Fragezeichen wie nicht klar ersichtliche Ausgleichsflächen. Aydin Özügenc (Bürgerliste) blickte bereits nach vorne: „Das Problem Verfüllung trotz weiter steigender Bautätigkeit ist deshalb nicht gelöst, sondern verlagert sich lediglich.“ In diesem Kontext verwies Trudpert Hurst auf das Offenburger Gesamtkonzept zu Deponien.