Die Gruppe leistete auch einen Beitrag zur Integration
Die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) Heilig Geist feiert am Sonntag ihr 50-jähriges Bestehen mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließendem Empfang im Gemeindehaus. Die Gruppe nach dem Zweiten Weltkrieg einen wichtigen Beitrag zur Integration geleistet.
Die Geschichte der Katholischen Frauen-und Müttervereine hat 1850 in Lille/Frankreich begonnen. Dort versammelten sich Frauen, um gemeinsam für ihre Familien zu beten. Ab 1856 wurden christliche Müttervereine auch in Deutschland heimisch. Sie unterstützten die Frauen bei ihren Aufgaben als Mütter, Erzieherinnen und Hausfrauen, halfen werdenden Müttern und Wöchnerinnen, unterstützten schlecht versorgte alte Frauen, kümmerten sich um Weiterbildung und pflegten das gesellige Beisammensein.
Die katholische Frauengemeinschaft in Heilig Geist wurde 1967 gegründet. Es waren 25 Frauen, die sich in der Nachkriegssiedlung zusammenfanden. Bereits im folgenden Jahr hatte sich die Mitgliederzahl auf 54 erhöht. In Albersbösch und Hildboltsweier wohnten Vertriebene, Angestellte bei Burda oder bei der Bahn.
Themen zur Familie
»Es waren alles mehr oder weniger Integrationsfälle«, blickt Waltraud Rottenecker, Schriftführerin der KFD Heilig Geist zurück. »Sie suchten eine Heimat, es waren junge Familien, die Männer waren den ganzen Tag bei der Arbeit, die Frauen daheim, abends traf man sich dann einmal im Monat zur Versammlung der Frauen.« Die Themen waren weitgehend auf Familie zugeschnitten. Diese typische Rollenzuschreibung »Kinder, Küche, Kirche« habe sich innerhalb der letzten 50 Jahre in Gesellschaft und Kirche gewandelt.
Inzwischen hat sich die KFD von ihren Ursprüngen als Gebetsgemeinschaft katholischer Mütter zu einem modernen Frauenverband, dem größten in Deutschland, entwickelt. Wie es im Leitbild des Verbandes heißt steht die KFD für die besonderen Anliegen der Frauen ein, ermutigt sie darin, ihren Glauben zu leben und unterstützt sie, ihre Positionen zu vertreten und Kirche und Gesellschaft zu gestalten.
Sie bietet vielfältige Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität, Bildung und Spiritualität, stärkt Frauen in ihrer Lebenssituation, setzt sich ein für Menschenwürde und engagiert sich für gerechte, gewaltfreie und nachhaltige Lebens-und Arbeitsbedingungen in sogenannten Dritte-Welt-Ländern. Sie fördert die Wertschätzung der verschiedenen Konfessionen und Religionen und pflegt den Austausch der Generationen.
Großer Zusammenhalt
Seit 20 Jahren ist Maria-Elisabeth Haus Vorsitzende des katholischen Frauenverbandes in Heilig Geist. »Ich freue mich immer noch an der Gemeinschaft«, sagt sie. »Gerade heute, wo die Städte oft in Anonymität zu versinken drohen, stelle ich immer wieder fest, wie die Frauen in der Gemeinde untereinander zusammenhalten und informiert sind«, unterstreicht Pfarrer Hans-Jörg Klinger als geistlicher Begleiter die Stärke der Gemeindegruppen. »Wenn jemand mal ausfällt oder krank ist, wird nachgefragt, auch mit den Gemeinde-und KFD-Mitgliedern wird Kontakt gehalten.«
Gottesdienste, Vorträge, Diskussionsrunden, Radtouren, Ausflüge, Bild-und Spielnachmittage und andere gesellige Veranstaltungen stünden auf dem Programm, informiert Maria-Elisabeth Haus, auch gebe es einen regen Austausch mit der evangelischen Gemeinde des Stadtteils.
Mit den Spenden der Gottesdienste und Veranstaltungen würden schwerpunktmäßig das Caritas-Babyhospital in Betlehem, das Waisenhaus in Martadie im Kongo und die Partnergemeinde in Peru unter-
stützt.
Termin
Das Jubiläum wird gefeiert mit einem Festgottesdienst unter dem Motto »Behütet von dem, der das Leben gibt« am Sonntag, 25. Juni, 10.30 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche, Offenburg-Albersbösch, Heimburgstraße 2. Hinterher gibt es einen Sektempfang im Gemeindesaal.