Die Offenburger Squasher suchen eine neue Spielstätte
Weil der Offenburger Squash- und Racket-Club (OSRC) aus den jetzigen Courts im Sportpark in Schutterwald raus muss, sucht der Verein eine neue Spielstätte. Doch das ist kein leichtes Unterfangen.
Der Offenburger Squash- und Racket-Club (OSRC) möchte auch in Zukunft aktiv im Sportangebot der Ortenau vertreten sein – bereits 2011 hatte sich der Verein mit diesem »Hilferuf« an die Stadt Offenburg gewandt, um seinen Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Anlass war damals die Reduzierung der Spielmöglichkeiten auf zwei Courts im Sportpark Schutterwald. Dort war der Verein 1982 mit anfänglich sieben Courts eingezogen. Sukzessive wurden es immer weniger.
Jetzt steht der Verein wohl bald ohne Spielstätte da, denn die Spieler müssen nun ihre Heimanlage, den Sportpark in Schutterwald, verlassen, erklärt Anita Mertz, Vorsitzende des Vereins. 2016 hieß es erstmals: »Ihr müsst raus.« Grund war eine Umorientierung des Eigentümers des Sportparks. Die Möglichkeit zum Spielen wurde noch einmal verlängert. Doch wie lange, das ist unklar, denn vor einigen Wochen habe es wieder geheißen: »Das war es.« Der Verein hänge nun in der Luft, habe keine Planungsgrundlage.
Nicht aufgeben
Das ist kein Zustand für einen Verein. Doch aufgeben möchte der OSRC nicht. »Uns ist bewusst, dass wir eine Randsportart sind«, betont Anita Mertz, aber »die kleine Gruppe lebt den Sport und steht dahinter«. Deshalb startete der Verein eine Initiative. Ziel: Unterstützer ins Boot zu holen und eine Anlage in Offenburg zu finden, die Squashern und Badminton-Spielern Platz für ihren Sport bietet.
Initiator ist der OSRC, unterstützt von Hobby-Squashern und Badminton-Spielern, die ebenfalls keine Möglichkeit mehr auf frei buchbare Plätze haben. Das Vorhaben ist nicht einfach, denn viel Platz in den Offenburger Hallen für Courts und eventuell zwei Badmintonfelder gibt es aktuell nicht. Der Verein möchte die Sportart wieder attraktiv machen und sich wie früher mehr in der Jugendarbeit einbringen. Doch dafür bräuchte es die Sicherheit eines Trainingsstandorts, so die Vorsitzende. Und das nicht nur, um den derzeitigen Ligabetrieb – zwei Courts sind das Minimum für den Spielbetrieb – am Leben zu erhalten, sondern auch um Teil im sportlichen Angebot zu sein.
Lange Vereinsgeschichte
»Wir hatten schon große Zeiten!« 1977 gegründet, blickt der OSRC inzwischen auf mehr als 40 Jahre zurück. Der Verein hatte eine Damenmannschaft in der Bundesliga, die Herren spielten in der Oberliga. Turniere wie die jährlichen »Schutterwald Open« hatten Spieler aus Frankreich und England angelockt, auch Profis aus der Bundeliga, blickt die Vorsitzende zurück. Mit der Reduzierung auf zwei Courts 2011 musste das Turnier eingestellt werden. Das jährliche Angebot im Ferienprogramm der Stadt Offenburg war wegen der unsicheren Situation ebenfalls nicht mehr realisierbar.
Heute stellt der Verein noch eine Mannschaft in der Landesliga und bietet immer freitags ab 18 Uhr einen Clubabend an, bei dem Interessierte den Sport näher kennenlernen können. Man kann übrigens auch mittrainieren, ohne Mitglied zu sein. Doch das sei alles ohne Halle und eigene Courts nicht mehr möglich. »Es wäre schade um den Sport! Das hat er nicht verdient«, so Mertz.
Rund 110 Institutionen nutzen 20 städtische Hallen
In Offenburg gibt es 20 städtische Sporthallen, die Hallen in den Ortsteilen mit einbegriffen, wie Sportchef Michél Elsté aufzählt. Hinzu kommen noch weitere Sporthallen, die unter anderem dem Kreis oder Sportvereinen gehören. »Neben den klassischen Sporthallen, in denen nahezu alle Sportarten durchgeführt werden können, gibt es auch noch ›Spezial-Hallen‹, zum Beispiel Tennishallen oder die Leichtathletikhalle.«
Rund 110 Institutionen nutzen jährlich die Hallen in Offenburg für sportliche Zwecke. »Hierunter befinden sich auch einige Mehrspartenvereine, sodass die Anzahl der Nutzergruppen beziehungsweise Übungs- und Trainingsgruppen deutlich höher ist«, führt Michél Elsté aus. »Wir haben ein sehr breit gefächertes Angebotsspektrum, das von den klassischen Sportarten wie Volleyball, Basketball und Handball über Trendsportarten wie Parkour bis hin zu allgemeinen Bewegungsangeboten wie ›Sport im Alter‹ reicht«, fügt er hinzu.
Derzeit befindet sich übrigens auch die Sanierung der Sport- und Mehrzweckhalle in Weier in der finalen Phase. »Grundsätzlich haben wir in Offenburg ein gutes Niveau bezüglich der Hallen und stehen in regelmäßigem Austausch mit den verschiedenen Sportnutzern der Halle«, fasst der städtische Sportchef zusammen.