Die „Powenzbande“ lebt im Gengenbacher Museum auf
Noch heute spricht die mittlere und ältere Generation von der „Powenzbande“. Sie wurde 1973 in Gengenbach gedreht und ein Jahr später als Fünfteiler im Fernsehen ausgestrahlt. Das Haus Löwenberg zeigte am Freitag die Teile eins und zwei, jetzt am Freitag folgt der Rest.
Rund 40 Gäste waren am vergangenen Freitag ins Haus Löwenberg gepilgert, um sich die beiden ersten Teile der Geschichte um Baltus Powenz und seiner Familie anzusehen, die im Städtchen Mössel zunächst als Querulanten und arbeitsscheue Menschen für jede Menge Ärger bei den „Honoratioren“ sorgen.
Gustav Knuth spielt den Familienvater, der gerne trinkt und wenig arbeitet, aber sehr gute Ideen hat, schnell und viel Geld zu verdienen. Am Ende aber wird ihm bei der Beerdigung wegen seiner Verdienste um die Stadt ein Denkmal gesetzt. Als seine Frau Sabine glänzt Ruth-Maria Kubitschek. Unter dem zahlreichen Powenz-Nachwuchs fällt vor allem Martin Semmelrogge als Violant Powenz ins Auge.
Als kongenialer Gegenspieler auf Seiten der blasierten Mösseler Stadtoberen tritt der ewig näselnde Theo Lingen in Erscheinung, der als Bürgermeister Dattel beziehungsweise als Pseudo-Respektfigur einfach brillant ist. Auch die anderen Mitglieder der sogenannten ehrbaren Gesellschaft waren mit Camilla Spira als Witwe Quiebus, Wolfgang Büttner als Baurat Knipfel oder Alf Marholm als Magistratsrat Gockley hervorragend besetzt.
Gedreht wurde der Fünfteiler überwiegend in der Gengenbach. Das Gasthaus „Engel“ ist zumindest von außen die Weinstube Adam, in der Baltus Powenz gerne zum Rotwein „Höllensack“ greift. Interessant zu sehen ist, wie sich die Stadt Gengenbach in diesen mehr als 40 Jahren hat. Denn der Film spielt unter anderem in der Haupt- und Victor-Kretz-Straße, der Engelgasse und auf dem Klosterplatz. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger tauchen in den Filmen als jugendliche Statisten auf.
Kinozeiten in der Stadt
Reinhard End lässt in seiner lockeren und informativen Art der Moderation die Zeiten aufleben, als es in Gengenbach mit dem Adler- und dem Löwenkino noch zwei Lichtspielhäuser gab. „Wir sitzen quasi mitten drin“, spielte er auf die Örtlichkeiten an. Das Adlerkino befand sich im heutigen „Cappucino“, das Löwen-Kino im Löwenbau. Die Vorführung am Freitag, 18. Oktober, beginnt um 19.30 Uhr. Es empfiehlt sich, pünktlich zu sein, denn die Sitzplätze sind begrenzt. Der Eintritt ist frei.