Offenburg
Die pure Lust am Tanzen
27. July 2010
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Bei »Tanz 2010« überzeugten die Schülerinnen der Ballettschule Gründler in der Reithalle mit raffinierten Choreografien, fantasievollen Kostümen und purer Lust am Tanzen.
Offenburg. Die bunte Welt des Tanzes begeisterte in der Reithalle das Publikum: Die Schülerinnen des Ballettstudios Gründler entführten an zwei großartigen Tanzabenden unter anderem in den Orient in die 60er-Jahre und die Moderne.
Keck kamen die kleinen Meerjungfrauen daher, die nicht nur dem Publikum eine lange Nase machten, sondern auf der Bühne auch noch die Choreografie zu diskutieren hatten. Wie schnell die Kinder dann reifen und eine anspruchsvolle Arbeit möglich wird, bewiesen die Mädchen mit dem Stück »Violetta Polka«. Dass auch das ganz klassische Ballett noch Freunde findet und Freude macht, erlebten die Zuschauer bei einem Auszug aus »Dornröschen«: Die Elevinnen zeigten Arabesques, Glissades und Spitzentanz. Unterstrichen wurde der romantische Aspekt des Stückes durch glitzernde Tutus und Krönchen auf dem Kopf.
Tanzen macht Spaß!
Anklang fanden beim Publikum auch die modernen Tanz-Nummern. Der Technologie-Mix stellte »Tanz muss Spaß machen« in den Vordergrund. Deshalb setzten einige Beiträge auch in der Inszenierung auf witzige und schräge Elemente. Und deshalb entwuchs dem harmlosen Hochzeitsmarsch eine rasante, ironische Nummer, bei der außer dem tänzerischen Können die Outfits und Frisuren für Komik sorgten.
Ein besonderes Highlight war der bildlich umgesetzte Tanz »Offshore« von Chicane: Wie bei einem Sturm wirbelten die Tänzerinnen durcheinander, bogen sich hin und her, bewegten sich über den Boden in dieser feinfühligen Darbietung. Wie auch klassische Stücke zukunftsweisend interpretiert werden können, zeigten die Mädchen beim Blumenwalzer von Tschaikowsky oder bei Mozarts Fünf Tänzen. In immer neuen Formationen beherrschten sie ausdrucksstark Bühne wie Bühnenboden.
Dass Tanzen nicht nur etwas für Mädchen ist, bewiesen die Breakdancer der »All Stars Connection«. In der reinen Jungengruppe gab es nur wenige gemeinsame Parts, dafür wechselten sich die Solisten mit ihren Schrauben, Sprüngen und akrobatischen Bewegungen ab. Ehrensache, dass die coole Truppe reichlich Applaus erhielt.
Und mit »13 Grad« zeigte der Europameister in der Disziplin Hip-Hop-Gruppe sein Können: Dennis Craciun, selbst zweifacher Solo-Europameister, trainiert die Tänzer, die »Blueprint« die preisgekrönte Darbietung nun auch in Offenburg zeigten.
Nicht fehlen dürfen die Step-Tänzer, die mit ihren klackernden Sohlen kleine Geschichtchen von der Bushaltestelle oder der Rivalität zweier Bedienungen erzählen. Ebenso wie der Flamenco, dessen intensiven Gefühlsausdruck die Tänzerinnen mit einem Fächer unterstrichen.
Ein echtes Feuerwerk
Nach dem Finale startete mit gespenstischen Impressionen die Choreografie zu Hans Zimmers »Fluch der Karibik«, aus dem sich ein getanztes Feuerwerk entwickelte, das auch durch pyrotechnische Elemente gekrönt wurde. Das Publikum ließ die Tänzer nicht von der Bühne: nach einer kurzen Verschnaufpause mussten sie ihren Tanz ein weiteres Mal zeigen.
Da es in der Reithalle gleich an zwei Abenden eng wurde, versprach Nausikaa Gründler, den Tanzabend künftig auf drei Termine auszuweiten, »damit auch jeder einen Sitzplatz findet«.