Die Schutterwälder Räte zeigen sich spendabel
Die Schutterwälder Gemeinderäte folgten dem Wunsch einer Mutter – und richteten für drei Nachmittage eine Busverbindung von der Realschule Ichenheim nach Langhurst ein.
Es war eine Mehrheitsentscheidung: Mit 12:1 bei drei Enthaltungen beschlossen die Damen und Herren Gemeinderäte am Mittwoch, eine zusätzliche Busverbindung an den Nachmittagen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von der Realschule Ichenheim nach Langhurst einzurichten; und zwar in den Monaten Anfang Oktober bis Ende April. Ohne Mindestzahl von Schülern. Dafür richteten sie für dieses Jahr eine überplanmäßige Ausgabe von 13 000 Euro ein, die gesamte Maßnahme wird 48 000 Euro pro Jahr kosten. Den Antrag hatte die CDU formuliert.
Antrag gescheitert
Zuvor war ein weiter gehender Antrag der FWU mit 6:11 gescheitert. Danach sollte der Bus das ganze Jahr über fahren. Die Fakten kamen von Hauptamtsleiter Thomas Feger. Eine Mutter hätte sich an die Verwaltung gewandt und geschrieben, nur am Montag gebe es mit einem Schulbus eine optimale Verbindung (25 Minuten Fahrzeit) von Ichenheim nach Langhurst. An besagten drei Nachmittagen führe kein Schulbus, die Ganztagsschüler müssten mit dem Linienbus R2 fahren (53 Minuten).
Neben den vier Ganztagsschülern aus Langhurst am Dienstag kommen am Mittwoch noch sieben und am Donnerstag 14 weitere Schüler hinzu. Die 48 000 Euro Buskosten sollten sich die beiden Gemeinden Neuried und Schutterwald teilen (wie bisher). Außerdem wird der Busbetreiber SWEG 21 000 Euro Mehreinnahmen auf den bestehenden Strecken erstatten.
Alexander Beathalter (CDU) formulierte für seine Fraktion den Antrag auf drei Nachmittage Busverbindung in den Monaten Oktober mit April. Myriam Welde (FWU) den Gegenvorschlag mit einer Busverbindung das ganze Jahr über. Darauf zu hoffen, dass während der schönen Jahreszeit viele Schüler mit dem Fahrrad fahren, sei irrig; die Schule beginne relativ früh, sagte sie.
Rudi Glatt war gegen eine weitere Busverbindung: »Das weckt Begehrlichkeiten.« Es gebe noch andere Schutterwälder Schüler, die auswärts Unterricht hätten; diejenigen am Okengymnasium seien auch jeden Tag über eine Stunde unterwegs. Für so wenige Schüler eine eigene Linie einzurichten, sei nicht verhältnismäßig. Bürgermeister Martin Holschuh hielt dagegen: »Wir sind ja eine familienfreundliche Gemeinde.« Eine zusätzliche Linie sei wünschenswert. Eine Entscheidung hier habe allerdings Auswirkungen auf andere Schulen.
Ändert sich schnell
Bernd Thoma, Rektor der Ichenheimer Realschule, sagte, die Schülerzahlen seien relativ und änderten sich schnell. Und Andrea Junker (CDU) gab zu bedenken, man habe sich vor Jahren zu einer Kooperation mit Neuried entschlossen; das könne man gegenüber denen vertreten, die jetzt auch mehr wollten. Wichtig sei, vor dem neuen Schuljahr noch einmal aktuelle Zahlen von der Schule zu bekommen. Die könne es bis Mitte September geben, versprach Thoma. Volker Schillinger (FWU) sprach von einem Testjahr für den Busbetrieb. Maria Jung (SPD) sagte, man könne für vier Schüler auch ein Taxi oder einen kleineren Bus buchen – das sei wahrscheinlich billiger. Daraufhin sagte SWEG-Betriebsleiter Wolfgang Bumann: »Wir haben keine kleinen Busse.«
Nico Glöckner (FWU) schlug vor, andere Transportunternehmen anzufragen. Rudi Glatt wusste, dass Neuried einen kleinen Schulbus mit elf Sitzen hat. Der wird nicht reichen, konterte Bumann: »Wenn Sie die Altenheimer und andere dabei haben, kommen Sie schnell auf 18 Personen.«
Bürgermeister Martin Holschuh wandte ein, bis zum Start im neuen Schuljahr könne man nicht alle Transportunternehmen abfragen. Also fährt ein SWEG-Bus.