Die Trachtenkapelle Durbach begeisterte beim Adventskonzert
Vom Mondflug über „Miss Marple“ bis hin zu Rossini: Eine musikalische Reise über die vergangenen 150 Jahre bot die Trachtenkapelle Durbach bei ihrem Adventskonzert zum Abschluss ihres 150. Jubiläumsjahrs in der vollbesetzten Halle am Durbach. Die Bläserjugend überzeugte mit anspruchsvollen Werken.
Die Trachtenkapelle Durbach bot zum Abschluss ihres 150. Jubiläumsjahrs in der Gemeindehalle in Ebersweier vor weit über 450 Gästen ein ganz besonderes musikalisches Hörerlebnis. Die Reise durch 150 Jahre Musikgeschichte wurde jeweils anmoderiert von den Musikern selbst.
Vorstandssprecher Franz Doll freute sich über komplett besetzte Sitzreihen, und neben Bürgermeister Andreas König und zahlreichen Ehrenmitgliedern war auch Staatssekretär Volker Schebesta als Konzertbesucher gekommen.
Durbachs Weinprinzessin Hannah Kern musste Doll allerdings nicht extra begrüßen, denn die Weinhoheit saß bereits als aktive Musikerin auf der Bühne. Auch das Jubiläums-Adventskonzert startete in diesem Jahr mit dem Nachwuchs, dem Orchester der Bläserjugend unter der Leitung von Stefan Weghaupt. Das 15-köpfige Nachwuchsorchester ließ keine „Anfängerstücke“ erklingen, sondern präsentierte Werke, die jedem Erwachsenenorchester würdig waren, wie die Titelmelodie von „Jurassic Park“ oder den Hit aus dem Disney-Animationsfilm „Eisprinzessin“.
Die Spielfreude und der Hang zur Perfektion war dabei nicht nur zu spüren, sondern durchaus auch zu hören. Perfekt dargeboten wurde „Cups“, bei dem als Percussion-Instrument Plastikbecher zum Einsatz kamen.
Mal klassisch-sinfonisch, mal als Swingorchester oder als perfektes Blasorchester, die 60 Musiker der Trachtenkapelle unter der Leitung ihres langjährigen Dirigenten Günter Arbogast bewiesen bei ihrem Auftritt vor allem ihre Vielfältigkeit. Mit dem Eröffnungsstück „Centennial“ konnten sämtliche Instrumentengruppen ihr Können präsentieren, sei es bei den kräftigen Blechbläsern oder den leiseren Tönen, die durch die Saxofone und Karinetten meisterlich in Szene gesetzt wurden.
Ehrenvorsitzender Hermann Eckenfels blickte bei seiner Ansage zu diesem Werk kurz zurück in die 150-jährige Geschichte: Im Herbst des Jahres 1869 hatten sich im Wohnhaus des jetzigen Vorstandsmitglieds Franz Doll dessen Urgroßvater mit 38 Musikbegeisterten zusammengefunden, um die Durbacher Musikgesellschaft ins Leben zu rufen hat. Höhen und Tiefen, neben dem Deutsch-Französischen Krieg noch zwei Weltkriege, hatte die Kapelle seither zu überstehen, bevor sie zu dem geworden ist, was die Besucher am Samstagabend erleben konnten.
Aus Not musste gleich vier Jahre nach der Gründung der damalige Bürgermeister den Taktstock übernehmen. „Ich hoffe nicht, dass unser Herr König da auch mal ran muss“, bemerkte Eckenfels mit einem Lächeln im Gesicht.
Mit Schreibmaschinen
Dass auch zwei alte Schreibmaschinen bestens als Instrument in ein Orchester passen, zeigte der 60er- und 70er-Jahre-Hit „The Typewriter“. Ebenfalls in die 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts passte „Miss Marple“. Stefanie und Katharina Müller (Mutter und Tochter), zeigten sich hier als pekfekte Solistinnen an der Klarinette. Zurück in die 40er-Jahre ging es dann mit einem Hit des legendären Swing-Orchesters von Glenn Miller, bevor es mit einem „Deep-Purple-Medley“ in der Halle am Durbach richtig rockig wurde. Das Tongemälde „Apollo 11“ lud die Zuhörer auf eine Reise auf den Mond ein, bis der kultige Satz „ein großer Schritt für die Menschheit“ zu hören war.
Die Zuhörer dankten es den Musikern mit minutenlangem Applaus und die Trachtenkapelle belohnte dies wiederum mit drei Zugaben.