Diersburg als geglückte Heimat

Franz Feißt aus Diersburg darf heute seinen 90. feiern. Das Bild stammt aus dem Jahr 2019. ©Privat
Am 10. Februar 1935 erblickte ein Kind in Diersburg das Licht der Welt und wuchs heran zu einem schaffigen, engagierten und heimatliebenden Menschen. Sein Name: Franz Feißt. Seine Verbundenheit zum Örtchen Diersburg hat ihn in einem langen Leben viele gute Taten wirken lassen, sie haben den Diersburgern Freude und Ordnung gebracht.
Am 10. Februar 2025 darf Franz Feißt, ein leidenschaftlicher früherer Landwirt und Winzer aus Diersburg, seinen 90. Geburtstag feiern. Sein ganzes Leben begleiteten ihn der Weinbau, die Musik, der Kosakenchor und die Diersburger Bänklimänner.
Macher im Chor
Er war nicht nur 28 Jahre Rebschutzwart und 32 Jahre im Aufsichtsrat der WG Gengenbach, sondern er war auch für 20 Jahre der Organisator und Betreuer der Weinköniginnen von Gengenbach. Seit 1976 war er Gründungsmitglied und Macher im erfolgreichen Kosakenchor aus Diersburg, ein Ableger der Narrenzunft.
Viele besondere Auftritte über die Ortenau hinaus durfte dieser Chor feiern und zelebrieren. Franz war mit ganzem Herzen dabei. Singen und Musik war immer wichtig im Hause Feißt, und deshalb kam er auch schon mit 13 Jahren zur Musikprobe, wo er einfach ein Instrument erhalten hat, ohne viel Wenn und Aber. Und so lernte er und spielte dann das Flügelhorn und das Esshorn viele Jahre.
Nach der offiziellen Musik-Vereinszeit bildete sich eine Gruppe von „Oldies“, die auch weit über die Ortenau hinaus ihre schönen, geselligen Auftritte hatte. So gab es noch ein paar nette aktive Jahre in kleiner Besetzung.
Sein großes Herz gehört der Heimat. Diersburg ist sein kleines Heimatglück. Deshalb wurden die Bänklimänner gegründet, und diese Männergruppe besteht bis heute. Es geht um die Erhaltung und Pflege der Ruhebänke und Schilder rundum. Über 70 Bänke wurden teilweise in einem Jahr repariert. Seit 2022 wurde ihm ein eigenes Bänkli gewidmet, in der Nähe bei Roeders von Diersburg.
Ein Mathe-Genie
Franz Feißt ist ein Mathe-Genie, und er hat ein kleines Wundergehirn. Außerdem merkte er sich viele Geschichten von früher, hat sie aufgeschrieben und dem Heimatverein zur Verfügung gestellt. Diese waren immer sehr dankbar um seine Geschichten rund um Diersburg. Ja, selbst zu einer Serie im Offenburger Tageblatt hat er es gebracht. Seine Geschichten wurden unter „Franz Feißt erinnert sich“ mehrfach abgedruckt. Das hat ihn sehr gefreut, und viele Menschen haben ihn immer auf seine Erlebnisse angesprochen. Nun wird er 90 Jahre alt, und auch wenn einige Operationen und ein sehr schwerer Covid-Verlauf Kraft kosteten, so hat er doch immer wieder gekämpft, um den Alltag zu meistern und neuen Mut zu finden.
Die Frau im Hintergrund, die ihm viel Gutes gegeben hat über die vielen gemeinsamen Jahre, ist Christel Feißt, geb. Bruder. Sie hat ihn immer unterstützt und ihm den Rücken freigehalten. 1963 wurde geheiratet, und vier Kinder sind aus dieser Ehe entstanden.
Leider musste eine Tochter krankheitsbedingt zu früh das Leben lassen, auch dies war eine schwere Zeit. Dennoch haben beide nie aufgegeben, und heute freuen sie sich über sieben Enkel.
Immer wurde viel geschafft, die Zeiten waren nicht immer leicht, und es wurde viel erbaut innerhalb der Familie. Alle haben zusammengehalten, vor allem die Schwager und Franz Feißt haben enorm viel gemeinsam erbaut und natürlich wurden auch viele gesellige Stunden verbracht.
Heute darf nun Franz Feißt auf ein erfülltes und sehr engagiertes Leben zurückblicken. Auch wenn Augen, Ohren und Sprache nicht mehr immer wollen, so spielt er noch heute zu seinem eigenen Fest vielleicht ein kleines Lied auf seiner geliebten Mundharmonika vor. Die stolze 90 wird innerhalb der Familie in angemessenem Rahmen gefeiert im schönen Diersburg, auf dem Fuchsbühl.