Diese Hilfe kommt von Herzen
Auf eine überwältigende Resonanz ist die vorweihnachtliche Spendenkampagne »Ein Plüschtier plus ein Euro« gestoßen. Mit dieser Aktion unterstützt die Pastorin Elke Baumann aus Unterentersbach die Missionarin Elisabeth Reinhardt, die unter anderem rumänischen Ghettokindern in tiefster Armut hilft.
Zell-Unterentersbach. Elke Baumann vermag es kaum zu glauben: »Zell und seine auch weitere Umgebung sind ein Segen für unseren Spendenaufruf gewesen«, strahlt sie voll Dankbarkeit. Im November ging sie mit ihrer Aktion »Ein Plüschtier plus ein Euro« an die Öffentlichkeit. Geholfen wird damit bitterarmen rumänischen Kindern. 1233 Plüschtiere sind seit Mitte November bei ihr abgegeben worden und viele nahmen das mit dem einen Euro auch nicht allzu wörtlich: Auch ein Spendenbetrag von insgesamt 3258 Euro ist eingegangen, darunter die Jahresspende der Ritter-von-Buß-Schule in Höhe von rund 1000 Euro. »Teils haben Kinder auf ihren Adventskalender verzichtet«, weiß Baumann.
Zudem haben zwei Firmen größere Beträge direkt auf das Spendenkonto von »Herzenspakete« eingezahlt. So heißt der in Backnang ansässige gemeinnützige Verein, für den die von Baumann unterstützte Missionarin Elisabeth Reinhardt als ehrenamtliche Mitarbeiterin aktiv ist. Mit dem Ziel, den ärmsten Kindern in Europa zu helfen, und zwar in Form persönlich in den Armutsgebieten verteilter Herzenspakete. Aus einem Fundus von gespendeter, gut erhaltener Kinderkleidung gerichtet, kleiden die Pakete per Komplettausstattung ein Kind in Not von Kopf bis Fuß ein.
Auch die beiden Freikirchlerinnen wollen vom zweiten Weihnachtstag bis Anfang Januar in einem Ghetto in der rumänischen Stadt Fagaras Gutes tun. Mit Kleiderpaketen, Essbarem und eben den Plüschtieren. Die Frauen wollen jede Familie in Fagaras besuchen – mit einem Übersetzer sowie mit Plüschtieren, Brot und Schokolade im Gepäck.
Entstanden ist das Ghetto in einem ehemaligen Kombinat. Als dessen riesige Chemiefabrik stillgelegt wurde, leerten sich die Wohnblocks, kamen völlig herunter. Arbeits- und Obdachlose hat man schließlich dorthin abgeschoben, selbst die Polizei traut sich nicht mehr dorthin. »Rund 500 Kinder leben dort unter erbarmungswürdigen Umständen«, versucht Baumann das bei einem Besuch Gesehene in Worte zu fassen. Wasser muss aus einem verschmutzten Fluss in die Wohnblocks getragen werden, es gibt keine Möbel, keinen Strom, keine Toiletten.
Zusätzlich zu Geld und Plüschtieren ging eine völlig unerwartete Flut von Kleiderspenden ein, »wir kamen über die Kisten und Säcke kaum mehr drüber«, staunt die Pastorin. Sie sucht nun dringend einen Raum, in dem einmal pro Woche Kinderkleidung abgegeben werden kann.