Diese Stücke stehen im neuen Theaterprogramm
Das neue Theaterprogramm ist da: Aktuell können sich Abonnenten ihr Programm zusammenstellen, bevor die Tickets dann in den normalen Verkauf gehen. Die Stücke wurden beim Theaterinfoabend in der Reithalle vorgestellt.
»Vielleicht ist dem Ernst der Lage nur mit der Komödie beizukommen«, witzelte Edgar Common. Der Leiter des Offenburger Kulturbüros stellte in der Reithalle das neue Theater-Abo-Programm vor und da dominiert für die Spielzeit 2019/20 nun eindeutig die Komödie: »Unbeabsichtigt«, erklärte er den rund 400 Besuchern, die ihm und Kulturchefin Carmen Lötsch lauschten, als sie mehr über die einzelnen Stücke berichteten.
Munter geht es etwa bei »Schtonk!« (25. Oktober) zu, in dem Helmut Dietl den größten Medienskandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher auf die Bühne bringt. Die Aakash Odedra Company nähert sich am 27. Oktober tänzerisch der Unterdrückung: »#jesuis« zeigt auf beunruhigende Weise, dass sie viele Gesichter hat. »Heisenberg« dürfte die Zuschauer am 4. Dezember zum Schmuzeln bringen. Der verschlossene Senior Alex wird am Bahnhof von der jüngeren Georgie in den Nacken geküsst. Diese quasselt in einem fort, auch, weil sie Geld braucht – was Alex ihr geben will, damit er sich nicht verliebt…
Am 24. Januar geht es bei »Der Rechte Auserwählt« um das oft gespielte politische Spiel des Provozierens mit gewagten Thesen und dem anschließenden Zurücknehmen des Gesagten: So war’s doch gar nicht gemeint. Damit sprengt Noel den Abend bei Melanie und Jess, zu dem er mit seiner Verlobten Charline eingeladen wurde. Mit seinen Provokationen bringt er nicht nur die Gastgeber, sondern auch das Publikum zur Weißglut.
Leben in Berlin
Regisseurin Yael Ronen, die als eine der lustigsten Frauen im deutschsprachigen Theater gilt, lässt einen Flüchtling aus dem Iran in Wien auftreffen: »Lost and Found« (18. März). Dort geht es chaotisch zu, Maryams Vater ist tot und sie kann die Beerdigungskosten sparen, wenn sie ihn nach muslimischem Ritus beerdigen lässt. Das bietet sein Bruder an, allerdings war der Verstorbene nicht gläubig gewesen, und die Tochter will sich in ihrer kriselnden Ehe lieber auf ihren Eisprung konzentrieren.
Bei Daniel Kehlmanns Erfolgsroman »Die Vermessung der Welt« begegnen sich der reisefreudige Humboldt und der Mathematiker Gaus in Berlin, wo das Leben zwischen Lächerlichkeit und Größe ausgelotet wird.
»Drei Stücke beschäftigen sich mit Frauen«, kündigte Common überdies an. Dazu zählt die Krimikomödie »Acht Frauen« am 13. März, bei der »der einzige Mann schon zu Beginn des Stücks tot ist«. Nun stellt sich die Frage, welche der acht Frauen die Täterin war – ein Motiv, im eingeschneiten Häuschen mal zum Messer zu greifen, hatte nämlich jede. Und jede hat auch ihren charakteristischen Song.
Musikalisches steht auch bei den anderen beiden Frauen-Stücken im Vordergrund: Bei »So oder So« spielt Gilla Cremer zum Saisonauftakt am 11. Oktober Hildegard Knef. Mehrere 100 Male hat sie das Solostück bereits aufgeführt, in dem sie das Leben der Künstlerin mit deutscher Geschichte verknüpft.
Bei »Spatz und Engel« treffen am 22. April Edith Piaf und Marlene Dietrich aufeinander: Die beiden verband eine innige Beziehung, in der Marlene Dietrich verzweifelt versucht, den Absturz von Edith Piaf zu verhindern.
Freuen dürfen sich die Zuschauer auch auf unbeschwerte Klassiker wie die »Feuerzangenbowle« (13. Dezember) oder die Komödie »eine Stunde Ruhe« (17. Januar), in der ein Mann einfach nur eine wiederentdeckte Schallplatte anhören möchte – der Frau, den Kindern, der Geliebten und dem Klemptner zum Trotz. Auch die Musiktheater-Reihe mit »Chaplin« (30. Oktober), »ein Amerikaner in Paris« (26. Januar) und vor allem »Charlies Tante« (22. März) gehören dazu.
Es wird ein Wiedersehen mit Nanine Linning geben, die am 24. November ihre neue Trilogie um menschliche Daseinwelten zeigt. Und auch die Zirkus-Reihe wird fortgesetzt:
Vom 19. bis 23. Mai wird neben der Reithalle ein Zirkuszelt stehen. Danny Ronaldo, einer der größten Clowns Europas, taucht darin in die Familien- und Zirkusgeschichte ein. Schließlich übernimmt er alle Rollen – vom Seiltänzer bis zum Zauberer.