Offenburg

Dorothea Benz ist die neue Oberin am Kloster Unserer Lieben Frau

Barbara Puppe
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17. November 2019

©Barbara Puppe

Schwester Dorothea Benz ist am 31. Oktober zur neuen Oberin des Klosters Unserer Lieben Frau gewählt worden. Sie hat das Amt von Mutter Martina Merkle übernommen, die nach den Statuten des Klosters nach zwölfjähriger Amtsführung als Oberin aussetzen musste und zur stellvertretenden Leiterin des Klosters gewählt wurde.

Schwester Dorothea ist ein Urgestein im Offenburger Kloster. Bereits 1960 war sie hier Sextanerin und hat 1968 das Abitur gemacht. „Als ich zur Schule ging, lebten etwa 65 Schwestern hier, das Chorgestühl war voll besetzt und das Chorgebet wurde noch auf lateinisch gebetet“, erzählt die Ordensfrau. Inzwischen ist die Zahl der Schwestern durch Tod oder auch Austritt rapide gesunken auf insgesamt fünf, die jüngste ist 32.

Damals hatte sie den gesamten mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht in der Oberstufe bei Ordensfrauen. „Die Schwestern haben mich so beeindruckt und geprägt, dass ich nach dem Abitur ins Kloster eingetreten bin, zunächst für ein Jahr ins sogenannte „Postulat“, so die heute 70-Jährige. Daran schloss sich das einjährige Noviziat im föderierten Kloster in Paderborn an. Dort bot sich die Gelegenheit an der Theologischen Fakultät Vorlesungen namhafter Theologen wie Professor Heribert Mühlen zu hören. 1970 legte sie die zeitlichen Gelübde ab und studierte in Karlsruhe an der Technischen Universität Biologie und Chemie auf Lehramt. 

Nach dem Referendariat und dem Zweiten Staatsexamen stieg sie 1977 am Klostergymnasium mit vollem Deputat ein und legte zwei Jahre später die Gelübde auf Lebenszeit ab: Armut, Gehorsam, Jungfräulichkeit und die Erziehung der weiblichen Jugend. 

Sie unterrichtete Biologie und Chemie in allen Klassenstufen. 1992 wurde sie zur Studiendirektorin und stellvertretenden Schulleiterin des Gymnasiums ernannt. 

In diese Zeit fiel eine Reihe von Veränderungen: Das Auslaufen der Förderrealschule für Spätaussiedlerinnen, in der sie auch unterrichtet hatte, das Internat wurde geschlossen, eine Mädchenrealschule wurde aufgebaut. Bis 2000 war das Kloster Schulträger, danach übernahm die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg die Trägerschaft.  

Nach der Pensionierung 2013 absolvierte Schwester Dorothea eine zweijährige Ausbildung in Trauerbegleitung, war in der Flüchtlingshilfe tätig und gibt Nachhilfeunterricht, vor allem für Tafelkinder. Jetzt ist sie als Superiorin für das Wohl der Schwestern verantwortlich, sorgt dafür, dass das geistliche Leben seinen Platz hat und ist verantwortlich, „dass der Laden läuft“. 

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Bei so einem riesigen Gemäuer, das unter besonderem Denkmalschutz steht, sei immer was zu tun. „Das wird mich ganz schön in Schwung bringen“, meint sie und lacht: „Wir werden das mit vereinten Kräften managen.“ 

Demokratische Führung

Eine demokratische Führung sei auch im Sinne der Gründer – Pierre Fourier und Alix le Clerc – des Ordens der Augustiner Chorfrauen, der 1597 in Lothringen entstand und sich der Sorge um die Erziehung der Mädchen verschrieben hatte.

Als neugewählte Oberin will sie zunächst mal genau hinschauen, sich einarbeiten und die Mitschwestern in Überlegungen und Entscheidungsprozesse mit einbeziehen. Wichtig ist ihr auch der gute Kontakt zur Leitung der Klosterschulen und zum Schulseelsorger. „Schließlich sind sie es, die unseren Erziehungsauftrag weiter verwirklichen.“ 

Präsenz und Mitarbeit bei der Gestaltung von Pausenmeditationen im Advent und in der Fastenzeit sind ihr ein Anliegen. Weil ihr auch der Kontakt zur Kirchengemeinde wichtig ist, bleibt sie selbst im Gemeindeteam Heilig Kreuz. Mutter  Martina engagiert sich weiterhin im Pfarrgemeinderat und wird die Veranstaltungen, die sie initiiert hat, weiterführen. So behalte jede ihren Teil und trage zum Ganzen bei.

„Ich möchte gern, dass das Kloster im Bewusstsein der Stadt bleibt als ein geistlicher Ort“, das ist Schwester Dorothea wichtig. In der  Klosterkirche würden wie gewohnt  die Gottesdienste der Seelsorgeeinheit und der Schule sowie  Konzertangebote stattfinden, auch die besonderen Angebote, wie die stille Anbetung jeden Donnerstagnachmittag und die Frühaufstehermesse – Rorate – im Advent um 6.40 Uhr mit Frühstück. Der Dialog im Kloster  bleibt im Programm, auch die Begegnungen im Kreuzgang  zum  Patrozinium am 15. August, das alljährliche Sparkassenkonzert und die Nacht der offenen Kirchen. „Vielleicht könnte man solche Dinge auch noch ausbauen“, meint die Mutter Oberin. Das seien aber erst vorsichtige Ideen: „Vielleicht mal im Sommer in den Garten einladen unter die Platane.“ 

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