Drei Premieren beim Berghauptener Seniorennachmittag
Die Gemeinde Berghaupten konnte beim 2. Seniorennachmittag ihre älteren Mitbürger nicht nur mit Getränken und Kuchen, sondern auch mit drei gelungenen Programmpremieren beglücken. So war zum Auftakt die Bühne der Schlosswaldhalle in ihrer gesamten Bandbreite knallrot besetzt.
56 Mädchen und Jungen des Grundschulchors sangen in ihren roten T-Shirts lebendig und unbeschwert ihre Lieder von bunten Herbstwäldern und der Wunderwelt des Lesens. Nach der vergangenen Lesewoche besangen sie die Bücher als „ein großes Meer“. Insgesamt erfreuten die Kinder mit ihrer Chorleiterin Manuela Lay die begeisterten Senioren mit neun Liedern.
Nach dem Abzug der Kinder war die Bühne schwarz und leer, dafür verschaffte sich „De Hämme“ (Helmut Dold) aus Kuhbach sogleich mit seiner Trompete Aufmerksamkeit. Dann aber zeigte er, dass er nicht nur dieses Instrument ausgezeichnet zu spielen vermag, sondern auch beachtliche Qualitäten als Unterhalter aufzuweisen hat.
Nachdem der Grundschulchor auch drei Strophen des Badnerliedes vorgetragen hatte, vermittelte der lebenslustige Mann aus Kuhbach den Bürgern Berghauptens, was eigentlich ein Badener ausmacht. Dazu deklamierte er das Mundartgedicht „Der Badner als solcher“ von Alfred Heizmann und hatte mit Versen wie „Kenne ihr ei bleeder Mensch us Bade? sofort die Lacher auf seiner Seite.
Dass der 61-Jährige auch ein Animationstalent ist, bewies er mit dem Anstimmen so bekannter Lieder wie „Die Gedanken sind frei“ oder „Kein schöner Land“. Kaum angestimmt sangen die Menschen im Saal nicht nur gut gelaunt mit, sondern es gab auch versierte Sängerinnen und Sänger, die sogleich selbstständig zweistimmig intonierten.
„Gseit isch gseit“
Zusätzlich gewann er das Publikum für sich, als er verriet, noch zu Zeiten des Blasmusikdirigenten Dieter Fahrner für ein Jahr den damals verletzten Trompeter Albert Roth im Blasorchester ersetzt zu haben. Mit Stefan Pflaums Gedicht „Gseit isch gseit“ demonstrierte er seine überragende Zungenfertigkeit in Tempo und lustbetontem Vortrag. Mit seinem Lied „Total verknallt“ erinnert er die älteren Semester im Saal nicht nur an die einstigen Jugendlieben, sondern sorgte überdies für beträchtliche Stimmung im Saal.
Nach der Verabschiedung der Stimmungskanone aus dem Schuttertal präsentierte Bürgermeister Philipp Clever noch eine besondere Überraschung. Der Vorhang ging auf und zeigte mit dem Trio Reinhard Lienhard, Tobias Hoffmann und Franz Mäntele die Premiere von Reinhards Klarinettentrio. Und was die Menschen unten im Saal dann zu hören bekamen, war Musik der Extraklasse.
Virtuos und filigran erklang im feinen Zusammenspiel Mozarts „Kleine Nachtmusik“ und Vivaldis „Frühling“. Alsdann wurden die Klarinetten abgelegt und unvermittelt stand ein Saxophontrio auf der Bühne und spielte traumhaft gleitend in bezaubernden Klangfarben „Bohemian Rhapsody“ und anschließend lebendig jagend den Glenn Miller Hit „American Patrol“.
Die Instrumentalversion von Jennifer Rushs „Power of Love“ bildete mit wechselnden Solopartien den Abschluss der gelungenen Musiküberraschung. Bürgermeister Clever bedankte sich nicht nur bei den Musikern, sondern auch bei Christine Kranz für die organisatorische Vorbereitung sowie bei einer Gruppe von Realschülern aus Gengenbach für ihre Mithilfe.
Hinter der Theke und im Saal sorgten zusätzlich Maria Bührer, Agnes Geppert, Erika Harter, Gisela Huber, Marianne Restle, Hannelore Rück und Melitta Ruck für das Wohlbefinden der Senioren.