Drohung an Jesus inklusive: So war das "Hint of Oak"-Konzert
Im Durbacher Hof erklang am vergangenen Samstag beim Konzert von „Hint of Oak“ aus Freiburg kerniger „unprätentiöser“ Country-Sound. Mit dem Anspruch, die „erschreckende Mangelversorgung“ auf dem Gebiet dieses Musikstils zu lindern, hat sich die Band rund um Frontmann Richy B. Goode mit seiner unverkennbaren Stimme im Jahr 2019 zusammengefunden. Gitarrist Tamer Demirel, Bassist Tilmann Knittel und (seit 2022) Drummer Markus Lenhard haben mit „Road To Nowhere“ von David Byrne, dem „Folsom Prison Blues“ von Ikone Johnny Cash oder der Zugabe „On The Road Again“ vom nicht weniger berühmten Willie Nelson einige Klassiker an Bord, bringen aber auch sehr selten gehörte Juwelen des Genres auf die Bühne.
Verwurzelter Glaube
Liebeskummer und der im „Bible Belt“ tief verwurzelte Glaube gehören zu den immer wiederkehrenden Themen in der Countrywelt, werden aber selten so humorvoll kombiniert wie bei Hayes Carlls Klage „She Left Me For Jesus“. Wer mag wohl dieser „Jesus“ sein, den seine Liebste seit Kindertagen neuerdings ihrem Schatz vorzieht, barmt der verlassene Sänger, um mit einer Drohung zu enden: „Wenn ich diesen Jesus je finde, dann wird der sich wünschen, er wäre tot!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ihre Musik geradlinig und ohne Schnörkel auf die Bühne zu bringen ist das Anliegen von „Hint of Oak“, und so setzen die Vier wo immer es geht auf akustische Instrumente, bis hin zum Kontrabass.
Und während musikalische Wünsche am Samstagabend nicht offen blieben, machte eine Frage die Runde: Was genau hat es mit dem Bandnamen auf sich, der übersetzt in etwa „eine Spur von Eiche“ bedeutet? Ist das nun die amerikanische Weiß-Eiche oder die vor allem zur Zeit der Romantik vielbesungene „teutsche Eiche“?
Whiskey besungen
Keine von beiden, vielmehr verneigen sich die Musiker vor den regelmäßig mindestens achtzig Jahren alten französischen Eichen, denen nach dem Einschlag ein zweites Leben als Barriquefass beschieden ist. In zahlreichen Country-Songs wird nämlich neben Kummer und Einsamkeit auch das Gegenmittel besungen: „Whiskey!“ Dieser reift bekanntlich im Eichenfass, genauso wie edler Rotwein, womit die beiden Lieblingsgetränke der Bandmitglieder diesen letzten Veredelungsschritt gemeinsam haben. Und dessen Ergebnis ist „eine Spur von Eiche“ auf der Zunge – eine „Hint of Oak“ eben.