Edith Schreiner bei Ortsbegehung in Griesheim
Ortsvorsteher, Orschaftsräte und Bürger hatten sich am Dienstagabend vor dem Rathaus in Griesheim versammelt. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Edith Schreiner stand vor der öffentlichen Ortschaftsratssitzung eine Ortsbegehung auf dem Programm.
Das erste Ziel der Ortsbegehung war die Kinzigbrücke am Sportplatz. Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner wollte sich dort selbst ein Bild von der Brücke über die Kinzig machen. Zum »Sorgenkind« wurde die Brücke, bei deren regelmäßigen Untersuchungen nie Auffälligkeiten verzeichnet wurden, im Jahr 2015, als eine Zunahme der Verformung festgestellt wurde. Im Februar gab es von Mitarbeitern aus der Abteilung Straßen und Brücken bei der Stadt in einer öffentlichen Sitzung einen Sachstandsbericht (wir berichteten).
Edith Schreiner wollte am Dienstag von den Anwesenden wissen, welche Bedeutung die Brücke für den Ort habe und welche möglichen Ausweichstrecken es gebe. Eine Verkehrszählung hätte lediglich 115 Kraftfahrzeuge am Tag dokumentiert.
Wichtige Verbindung
»Eine Beschränkung von zwölf auf dreieinhalb Tonnen ist keine Lösung«, brachte sich Ortschaftsrat Peter Karcher ein. Bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen seien zwölf Tonnen fast schon Standard. Teilweise seien die Fahrzeuge mit bis zu 20 Tonnen unterwegs. Die Wichtigkeit der Brücke unterstrich dann auch Ortsvorsteher Werner Maier: »Dieses Bauwerk ist Teil einer Ortsverbindungsstraße.« Selbst wenn eine Verkehrszählung nur 115 Fahrzeuge belege, die Straße sei hoch frequentiert. »Vielleicht haben Sie bemerkt, dass in der kurzen Zeit, wo wir hier stehen, etwa schon zehn Fahrzeuge vorbeigekommen sind«, wandte sich der Ortsvorsteher an die Oberbürgermeisterin.
Auch über einen weiteren Vorschlag aus dem Ausschuss, »der Verkehr soll die etwa fünf Kilometer entfernte Brücke zwischen Bühl und Weier nutzen«, gibt es in Griesheim kein Verständnis. Eine Mehrbelastung für die dortigen Einwohner würde entstehen.
Hinsichtlich der Sicherheit von Schülern, die den Radweg entlang des Mühlbachs nach Offenburg nutzen, äußerten die Anwesenden auf die Frage der OB, ob es sich hier um einen Schulweg handle, ebenfalls ihre Bedenken. »Wenn die Brücke wegfiele, werden bestimmt viele Autofahrer diese Verbindung nach Bühl nutzen«, war unter anderem zu hören. Eine Tatsache, die jetzt schon ab und an beobachtet werde.
Abschließend machten die Bürger wie auch die Ortschaftsräte Edith Schreiner klar, dass man für eine Sanierung gerne eine zeitlich begrenzte Vollsperrung hinnehmen würde. Zustimmende Worte gab es dafür seitens der OB: »Bühl und Weier haben das ja auch vier Monate ausgehalten.« Die Verwaltung habe einen Brückenneubau vorgeschlagen, so Schreiner, noch sei nichts entschieden. Ein zweites Gutachten werde im Oktober in den Ausschuss gehen.
Eine Schließung der Brücke stelle für Griesheim keine Lösung dar, das wurde in den Gesprächen am Bauwerk deutlich. In diesem Zusammenhang erinnerte der Ortsvorsteher wieder an die Vereinbarung über die Eingliederung der Gemeinden, unter anderem auch mit Griesheim, der Stadt Offenburg, die am 1. September 1971 in Kraft trat: »... für den Unterhalt der Brücken und Wasserläufe wird die Stadt verantwortlich.«