Ehren-Sängerpräsident Werner Schätzle starb mit 88 Jahren
Mit großer Trauer wurde in Unterharmersbach die Nachricht von Tod von Werner Schätzle aufgenommen. Er war am Freitagabend im Klinikum Lahr im Alter von 88 Jahren im Kreise Familie sanft entschlafen.
Obwohl Werner Schätzle seit einigen Jahren an einer schweren Erkrankung litt, kam sein Tod jetzt für viele unerwartet. Denn bis vor wenigen Wochen war er immer noch in der Öffentlichkeit zu sehen.
Werner Schätzle war eine der profiliertesten Persönlichkeiten in Unterharmersbach und hat sich vor allem im Bereich des Chorgesangs in ganz Baden unschätzbare Verdienste erworben.
Der Gesang war seine große Leidenschaft, die ihn sein Leben begleitet hat. Unzähligen Menschen hat er mit seiner herrlichen Tenorstimme Freude bereitet. Senator Franz Burda wurde auf ihn aufmerksam und förderte den jungen Tenor, der als Solist bei den Konzerten der »Burda Nachtigallen« schon vor großem Publikum sang.
Die Menschen erfreut
Doch auch in der Heimat erfreute Werner Schätzle die Menschen mit seiner herrlichen Stimme. Mit 16 Jahren trat er in den Wallfahrtskirchenchor ein. Seit 1946, mit 18 Jahren, gehört er dem Männergesangverein »Liederkranz« an. Bis kurz vor seinem Tod war er aktives Mitglied, der viele Konzerte mit seinem wunderschönen Soli krönte. In der Hauptversammlung des MGV Ende November 2017 appellierte er an die Sänger, das Lied und den Chorgesang zu pflegen und zusammenzuhalten. Er selbst wolle nun kürzertreten. Seine Worte klingen heute wie seine Abschiedsrede.
Auch als Vorsitzender hat sich Werner Schätzle große Verdienste erworben. 35 Jahre leitete er den MGV und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
20 Jahre lang war er auch Präsident des Kinzigtäler Sängerbunds und wurde zum Abschied für seine großen Verdienste Ehrenpräsident. Außerdem gehörte er Vorstandsmitglied dem badischen Sängerbund an.
Im Turnverein Unterharmersbach war der Verstorbene mit 78 Jahren Mitgliedschaft das älteste Mitglied. Er zählte einst zu den besten Turnern des Vereins und nach seiner aktiven Zeit übernahm er das Amt des Kinderturnwartes.
Für seine Heimat war er immer da. Früher begeisterte er bei den Heimatabenden als Solist oder im Duo mit seiner Frau. Im Ruhestand zeigte er über viele Jahre sachkundig den Feriengästen als Reiseleiter die Schönheiten des Harmersbachtales und des Schwarzwaldes.
Nach einer kaufmännischen Lehre in der Zeller Keramik machte Werner Schätzle dort noch eine zweite Lehre als Keramikmodelleur und Modelleinrichter. 1961 wechselte er zur damaligen Firma Holzer in Unterharmersbach, wo er bis zum Ruhestand in der kaufmännischen Abteilung arbeitete und am Aufbau der firmeneigenen EDV maßgeblich beteiligt war. Überall galt er als fleißiger und hilfsbereiter Mitarbeiter.
Im April 1957 heiratete er Lisbeth Kürner aus Biberach. Beide konnten im vergangenen Jahr die diamantene Hochzeit feiern. Neben der Ehefrau trauern um den Verstorbenen vier Kinder, fünf Enkel und ein Urenkel.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, 12. Januar, um 15 Uhr von der Zeller Stadtpfarrkirche aus statt.