Eigenes Taufwasser in Diersburg besorgt
Vor dem offiziellen Startschuss der Fasent-Saison durch die „Groß-Hohberg-Narrenzünfte“ (Hofweier, Niederschopfheim, Oberschopfheim und Diersburg, wir berichteten) versammelten sich die Diersburger Narren im proppenvollen Narrenkeller zur traditionellen Taufe der Neuzugänge. Präsident Andreas (Andy) Moser begrüßte besonders die Abordnungen der Späudi aus Niederschopfheim mit ihrem Zunftvogt Tom Rapp und die Beiabsäger aus Hofweier mit Zunftmeister Gerd Bauert. Beide Zünfte fungieren als Paten bei dieser Zeremonie. Auch Familienmitglieder der Neulinge und eine große Zahl Aktiver hieß Moser willkommen.
Täuflinge mussten Taufwasser selbst besorgen. „Zurück zu den Anfängen“, mit diesen Worten überraschte Oberschräcksli Dominic Schöpf die Neu-Schräcksli und erklärte, dass in früheren Jahren die Täuflinge mit eigens mitgebrachtem Diersburger Wasser getauft wurden, wenn die Taufe auswärts stattfand. So mussten die Anwärter mit Eimer bewaffnet den Narrenkeller verlassen und „an einem Brunnen oder am Dorfbach das eigene Taufwasser besorgen“, so Schöpf. Die „Taufmänner“ warteten schon, als die Neu-Schräcksli mit gefüllten Eimern zurückkamen.
Einige Episoden
Der Oberschräcksli brachte von jeder/jedem so manche Episode ans Licht, ehe sie zur Taufe schreiten mussten. Kopfüber wurden sie in den Taufzuber getaucht, dann auf die Füße gestellt und zu ihrer Überraschung, direkt in den Zuber gesetzt. Triefend nass, von Kopf bis Fuß, aber erleichtert, dass es vorbei war, überstanden alle die nasse Prozedur. Elina Klausmann und Nadine Gutmann, Leiterin der Hofgarde, stellten die „tanzenden“ Neuzugänge vor. Mia Litterst und Melina Wohlers tanzen künftig in der Nachwuchsgarde und Nele Meier macht ihr Probejahr in der Hofgarde. Alle drei erhielten ein bedrucktes Halstuch, zum Zeichen der Zunftzugehörigkeit.
Großer Beifall
Leonie Böhme und Natalie Niewann sind die neuen Hästräger bei den Räbdroll. Sie wurden vom Meisterdroll Nils Benthin vorgestellt und mussten sich auf eine andere Taufe einlassen: Jeder Täufling bekam einen Riesentrichter angesetzt. Das gewählte Getränk im Glas wurde über den Trichter so lange eingefüllt, bis alles geschluckt war. Auch dies meisterten die beiden mit Bravour. Die Schräcksli–Täuflinge, mittlerweile trocken und im Häs, mussten sich so manche Begebenheiten von Linda Maassen, der neuen Gruppenleiterin der Späudi, anhören. Um die obligatorischen „Schnupftabak–Schüsse“ in die Nase kamen sie nicht herum, ebenso wenig, wie die Verantwortlichen der Schräckslizunft – und warum, nur, „dass das Hirn frei wird.“ Nach guten Wünschen und Übergabe von kleinen Mäskli an die Neuen von den Paten und der Zunft, nahm Präsident Moser den Schwur ab, dem alle Folge leisteten. Die Aufnahme war damit mit Narri-Narro und großem Beifall besiegelt.
Für 11 Jahre Hästräger als Schräcksli ehrte Moser Alisa Kempf und Leonie Neitzel mit einer Urkunde, bevor die neuen Hästräger zu Speis und Trank einluden. Bei guter Stimmung und Musik von den Stollebloser verging die Zeit viel zu schnell bis zur Abfahrt nach Niederschopfheim zur gemeinsamen Fasenteröffnung.