Theater

Ein Biest sorgt in Dundenheim für beste Unterhaltung

Klaus Krüger
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11. Oktober 2016

Geschockt (von links): Belles Vater (Andreas Beiser), Belle (Xenia Liebherr), Valence (Franziska Siegenführ), Bäcker (Ernst Dörflinger) und Mimi (Ulrike Beiser). ©Klaus Krüger

Die Erwachsenengruppe der Dundenheimer Laienspielgruppe bietet mit »Die Schöne und das Biest« ein Familienstück an – am Samstag war Generalprobe. Regisseur Bernhard Wolf ist derzeit schwer gefordert.

Es ist eine Schlüsselszene in »Die Schöne und das Biest«, die hier läuft: Belles Vater (Andreas Beiser) wird vermisst, und die Dorfbewohner, vom Tratschweib (Ulrike Beiser) über die Ärztin (Ann-Sophie Broß) bis zu Bürgermeister (Hans Mild) und Pfarrer (Andreas Delfosse) überschlagen sich in den wildesten Spekulationen, was ihm im dunklen Wald passiert sein könnte. Wölfe, Räuber, Piraten – alles bieten sie auf, um Belle (Xenia Liebherr) zu trösten. Das ist alles andere als tröstlich, sondern sensationslüstern, und Belle ist erst geschockt, dann wütend. 

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Probe überzeugt
Die Szene in der Generalprobe am Samstag läuft unter original Bedingungen und erstaunlich flüssig und überzeugend. So darf das auch in der Aufführung sein. Doris Wolf als Souffleuse braucht kaum einzugreifen, Regisseur Bernhard Wolf sitzt irgendwo in der weitläufigen Halle – was nur zeigt, welches Vertrauen er in seine Schauspielerinnen und Schauspieler hat. 
Die Arbeit hat vorher stattgefunden, seit April, in wöchentlichen, später halbwöchentlichen Proben; wenn der Regisseur jetzt noch vor der Bühne herumfuchteln und alles richten müsste wie Rumpelstilzchen,  wäre es ein wenig spät. Aber dass es so gut läuft, freut den (selbst-)kritischen Bernhard Wolf ganz besonders: »Ich bin zufrieden«, sagt er später zur Presse – und wenn er das sagt, ist das ein großes Lob, weiß Birgit Hügel, die stellvertretende Vorsitzende der Dundenheimer Laienspielgruppe.
Die Schöne und das Biest hat das Regieteam (neben Wolf noch Sabine Rudolf und Stefanie Bau) ausgesucht, weil es sich gut als Familienstück eignet; und das sollte es diesmal sein: Etwas Leichtes statt der schweren Kost wie der Glöckner von Notre Dame. Leicht ja, Klamauk nein, wie Bernhard Wolf betont. Aber so ganz ideal war die Vorlage für das Stück auch wieder nicht, erzählt er – es war zu kurz und stellenweise zu flach. Aber wozu hat man ein Team von fähigen Leuten, die das ausbügeln können? Herausgekommen ist ein Stück, das über 90 Minuten trägt und an vielen Stellen deutlich witziger ist als die Vorlage.

Für die ganze Familie
Vorsitzender David Stocker ist froh, dass es wieder Erwachsenentheater gibt und noch dazu ein Stück für die ganze Familie. »Wir haben eine gute Mischung an Schauspielern«, sagt er – Semiprofis, die schon länger dabei sind, dazu Neulinge. Die Mischung macht’s und die Mischung stimmt; vor allem, weil etliche junge Leute dabei sind, die sich mit ihrem ganzen Elan einbringen. Manche nehmen für die Probe gar die Anreise aus ihrem Studienort Stuttgart in Kauf, ergänzt Birgit Hügel. Die Begeisterung sei wichtig, sagt Stocker, weil sich die Laienspielgruppe immer weiterentwickelt: »Die Leute verlangen das.« Die Weiterentwicklung zeigt sich auch in den vielen Teams, die sich gebildet haben und die selbständig arbeiten. Es gibt eines für die Regie, den Tanz, das Schminken, die Technik, den Bühnenbau und andere mehr. Jeder Bereich arbeitet autonom und perfektioniert sich ständig, berichten Hügel und Stocker. Das sieht man an einer Bemerkung über Xenia Liebherr, die Belle spielt. Die hat sich, ohne den anderen etwas zu sagen, Unterricht bei einem professionellen Schauspieler genommen. »Das hat man heute wirklich gemerkt«, lobt Birgit Hügel. »Ich muss ihr das nachher unbedingt sagen«, ergänzt David Stocker. 
Das Schminkteam wiederum geht auf Seminare, um dazuzulernen. Der Verein hat außerdem, mit Hilfe der Gemeinde, in moderne Technik investiert. Eines jedenfalls ist laut Stocker klar: »Wir sind noch nicht am Ende der Entwicklung angekommen.«
Für Bernhard Wolf sind die Proben zur Schönen und dem Biest übrigens nicht alles; parallel probt er mit den Kindern das Märchenstück für den Januar ein. Von den Kindern schwärmt er sehr. »Es ist unglaublich toll, mit ihnen zu arbeiten.« Natürlich sind auch die anderen Teams wie der Bühnenbau wegen der beiden parallelen Stücke extra gefordert.
Seit der Gründung im Jahr 1989 steht die Jugend jedes Jahr mit ihrem Märchenstück mehrmals auf der Bühne, zunächst unter Regisseur Ludwig Schneider, jetzt unter Bernhard Wolf. Zurück zu den Erwachsenen. 21 stehen auf der Bühne, weitere 50 sorgen dafür, dass das Drumherum stimmt. 
Ein Wunsch für das kommende Wochenende? »Ein volles Haus wäre gut«, wünscht sich David Stocker. »Und wenn die Leute hinterher noch sitzen bleiben würden«, ergänzt Birgit Hügel. Denn es gibt eine Sektbar. 
Zuvor aber müssen erst die Schöne und das Biest auf der Bühne zusammenfinden – aber das wird schon klappen. Wie das geht, das erfahren die Besucher am Wochenende in diesem Familienstück.

Hintergrund

Die Aufführungen

Die Laienspielgruppe Dundenheim spielt in der Lindenfeldhalle Dundenheim das Familienstück »Die Schöne und das Biest«. Regie hat Bernhard Wolf. Aufführungen sind am Samstag, 15. Oktober, 19 Uhr, und Sonntag, 16. Oktober, 18 Uhr. Einlass ist jeweils eine Stunde vorher. Der Eintritt kostet für Erwachsene zehn Euro und ermäßigte acht Euro.
Für Speis und Trank ist gesorgt. Es gibt im Anschluss an das Stück eine Sektbar.

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