Offenburg

Ein Dandy ehrt Aenne Burda

Florian Pflüger
Lesezeit 3 Minuten
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15. Oktober 2014

Wie soll es aussehen? Bent Angelo Jensen sinniert noch über »sein« Zimmer im »Haus Zauberflöte«. ©Florian Pflüger

Mit dem Modelabel »Herr von Eden« hat er sich einen Namen gemacht, zu seinen Kunden zählen Jan Delay, Udo Lindenberg oder Lady Gaga: Nun macht sich Bent Angelo Jensen in Offenburg ans Werk. Der Hamburger Modedesigner gestaltet im »Haus Zauberflöte« ein Hotelzimmer – es soll auch eine Hommage an Aenne Burda werden.

Offenburg. Dass er einen Anzug mit Nadelstreifen trägt, hält Bent Angelo Jensen nicht davon ab, Möbel zu schleppen. Schließlich muss der altehrwürdige Klosterschrank ja irgendwie ins Obergeschoss des »Haus Zauberflöte« hinaufkommen. Dort gestaltet der Modedesigner aus Hamburg eines der acht Zimmer für das neue Hotel. Und der Schrank ist alles, was der 37-Jährige in seine Pläne integrieren muss – ansonsten gibt ihm der Gastronom Willi Schöllmann als Hotelbetreiber freie Hand.
Seinen ersten Termin vor Ort nutzt Jensen erst einmal, um zu vermessen, Notizen zu machen, seine Ideen zu entwickeln. Es geht zunächst um die Funktion: Wo steht das Bett? Wo steht der Schrank am besten? Eine Vorstellung, wo es hingehen soll, hat »Der Dandy aus St. Pauli« oder »Der Windsor-Punk von der Waterkant«, wie er von der Presse schon genannt wurde, allerdings schon. Klar ist, dass es vor allem um Stoffe und Deko-Elemente geht. Der Raum sei als »kleine Hommage« gedacht – an Offenburg, an die Familie Burda und vor allem an Aenne Burda. Schließlich ist die Mode sein Metier. Dass dabei auch »ein bisschen Dandytum« und »ein kleines bisschen Punkrock« eine Rolle spielen, versteht sich für Jensen von selbst.
So möchte er am Fenster einen Vorhang – »natürlich aus Samt« – anbringen, zusätzlich noch Schnittmuster von Burda. Der Blick vom Bett aus soll direkt auf das großformatige Aenne-Burda-Porträt von Andy Warhol fallen. Was dem Designer wichtig ist: »Der Raum darf nicht zu voll sein.« Deshalb werde es dort auch keinen Fernseher geben. Dass es das erste Projekt dieser Art ist, stört Jensen nicht. »Ich kann Läden und ich kann Wohnungen einrichten«, betont er.
Der Kontakt zu Bent Angelo Jensen kam vor einem Dreivierteljahr über Stefan Strumbel, der ebenfalls ein Zimmer im »Haus  Zauberflöte« gestaltet, zustande. »Es ist schön, mit Freunden was zu machen«, sagt Jensen, der 1996 seinen ersten Laden in Hamburg eröffnete, bevor er 1998 das Label »Herr von Eden« gründete. Als Autodidakt hatte er sich selbstständig gemacht, eigene Kollektionen entworfen und weitere Läden in Berlin und Köln aufgebaut. Zu seiner Kundschaft zählten unter anderem prominente Musiker wie Jan Delay, Udo Lindenberg oder Lady Gaga. Wie gefragt Jensen und die Marke »Herr von Eden« ist, zeigte sich zuletzt, als sich der 37-Jährige auch durch die Unterstützung seiner Kunden von einer millionenschweren Schuldenlast befreien konnte und es nach der Insolvenz wieder bergauf geht.

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»Alle waren begeistert«
Weitere Künstler, die sich an dem Großprojekt beteiligen, sind der französische Street-Art-Künstler Blek le Rat, Stefan Marx aus Hamburg mit Airbrush-Zeichnungen und Oliver Rath aus Berlin, der eine Suite gestaltet. »Die waren alle total begeistert«, berichtet Willi Schöllmann, der selbst ein Zimmer einrichten und dort seiner Vorliebe für Elvis Presley freien Lauf lassen möchte.
Geplant ist, das »Haus Zauberflöte«, zu dem auch das ehemalige »Bombay« gehört, noch im November zu eröffnen. Bis dahin wird es für die einzelnen Künstler noch einiges zu tun geben. Auch Bent Angelo Jensen ist sich sicher: »Ich komme auf jeden Fall noch ein- bis zweimal hierher.«

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