Neuried - Ichenheim

Ein ganz besonderer Trost in Ichenheim

dnj
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29. November 2024
Kekse und heißen Tee gab es zum Totensonntag. 

Kekse und heißen Tee gab es zum Totensonntag.  ©daniela nussbaum-jacob

Pfarrerin Anna Manon Schimmel von der evangelischen Emmausgemeinde Neuried verteilte zusammen mit einem Team "Tränen-Kekse" und heißen Tee an die Friedhofsbesucher. Was dahintersteckte.

Trost für Trauerende spendete mit einer außergewöhnlichen Aktion auf dem Ichenheimer Friedhof Pfarrerin Anna Manon Schimmel von der evangelischen Emmausgemeinde Neuried zusammen mit einem Team. Anlass war der Toten- oder Ewigkeitssonntag, und die Pfarrerin schenkte den Besuchern Tee aus. verteilte „Tränen“-Kekse und stand für Gespräche zur Verfügung. Mit gefühlvoll vorgetragenen Liedern übernahm Katja Tscherter die musikalische Umrahmung.

Pfarrerin überrascht

Mit ungewöhnlichen Aktionen, bei denen sie die Menschen außerhalb der traditionellen Sonntagsgottesdienste erreichen will, überrascht Pfarrerin Schimmel immer wieder. So verteilte sie beim Ichenheimer Straßenfest mit aufgemalten, hautfreundlichen Tattoos „ein wenig Glanz und Herrlichkeit“ an die Festbesucher.

Sie wollte damit zeigen, dass in jedem Menschen ein Stück von der Herrlichkeit Gottes steckt, erläuterte die Pfarrerin dazu.

Nun bot sie am Nachmittag des Ewigkeitssonntages auf dem Friedhof „einen kleinen Trost für Trauernde an, egal aus welchem Dorf oder welcher Konfession“. Zusammen mit den Konfirmanden hatte sie diese Aktion sorgfältig vorbereitet: sie befassten sich im Konfirmandenunterricht intensiv mit dem Thema Tod und Auferstehung und die Jugendlichen hatten fleißig Kekse in Form einer Träne gebacken. Zwei Konfirmandinnen verteilten sie an die Besucher auf dem Friedhof, und auch auf einem in der Nähe des Friedhof-Eingangs aufgebauten Tisch gab es Tee und Kekse. Am Tisch waren noch kleine, selbst gemalte Plakate mit folgendem Text angebracht: „Manchmal fühlt sich trauern kalt an. Nimm Dir einen warmen Tee.“ Und „Trauern ist anstrengend, Nimm Dir einen wertvollen Tränen-Keks.“

Mit Schild

Neben dem Tisch hatten sie ein Schild aufgestellt, auf dem ein Regenbogen aufgemalt war: „Ich lebe, und Ihr sollt auch leben.“ Auf einer Stellwand, die ebenfalls im Eingangsbereich aufgebaut war, konnten die Besucher zeichnen oder schreiben, wie sie sich den Himmel und die Auferstehung vorstellen.

Mit sorgfältig ausgewählten, bewegenden Liedern sprach Katja Tscherter die Gefühle der Menschen an, verbreitete Hoffnung und Trost. „Komm und ruh dich aus“, sang sie mit ihrer klaren Sopranstimme beispielsweise und erhielt für ihre gelungenen Beiträge immer wieder Beifall. Bei windigem trockenem Wetter waren einige Besucher sogar aus Lahr zu diesem besonderen Angebot auf den Ichenheimer Friedhof gekommen. Sie nutzten gerne die Gelegenheit, sich mit Pfarrerin Anna Manon Schimmel zu unterhalten und persönliche Anliegen zu besprechen.

Insgesamt kam das Angebot am Ewigkeitssonntag sehr gut an. Bereits am Vormittag hatten die Konfirmanden in den Gottesdiensten zum Totensonntag in den evangelischen Kirchen in Ichenheim und Dundenheim mitgewirkt. Sie zündeten Kerzen im Gedenken an die Verstorbenen an, deren Namen von Pfarrerin Schimmel verlesen wurden.

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