Offenburg

Ein Musiker durch und durch

Regina Heilig
Lesezeit 3 Minuten
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23. Mai 2012
Er ist ein echtes Offenburger Musikerurgestein mit ungarischen Wurzeln: Gabor Lukovich feierte gestern seinen 70. Geburtstag.

Offenburg. Geboren am 22. Mai 1942 in Fünfkirchen (heute Pecs) in Ungarn, fing der Jubilar Gabor Lukovich schon mit acht Jahren an, Cello zu lernen. Auf der Musikschule wurde er daneben auch in Musiktheorie unterrichtet, wie es üblich gewesen sei, erinnert er sich. Schon mit 14 Jahren wechselte er auf das Konservatorium seiner Heimatstadt, mit den Fächern Cello und Klavier. Auch das Gymnasium, das er besuchte, war auf Musik und Kunst spezialisiert. Trotz dieses offensichtlichen Talents musste Gabor Lukovich nach dem Abitur zunächst den Beruf des Radio- und Fernmeldetechnikers erlernen – denn über die Berufsausbildung bestimmte in erster Linie der Staat. Mit 22 Jahren gelang es Gabor Lukovich dann doch, an die Musikhochschule zu gehen und Cello, Klavier, Musiktheorie und Komposition zu studieren. Hier lernte er auch seine Frau Katalin, eine Mitstudentin, kennen. 1967 machte er den Abschluss.

Als Musiker bot sich für Gabor Lukovich eine Gelegenheit, von der seine Landsleute nur träumen konnten: In den Westen zu gehen, wenn auch zu Beginn nur vorübergehend. Ungarn war wie alle anderen Ostblockstaaten an westlichen Devisen interessiert, und so wurde Musikern mit einer Anstellung die Ausreise erlaubt – natürlich ohne Familie! 1968 war Sohn Thomas, ein Jahr später Tochter Esther auf die Welt gekommen. Dass seine Kinder heute beide Profimusiker sind, und zwar sein Sohn Cellist (wie der Vater) und seine Tochter Klavierlehrerin (wie die Mutter) lässt den Jubilar schmunzeln.

Den »Goldenen Westen« lernte Gabor Lukovich zunächst »von der Schattenseite« kennen: In Unterhaltungsorchestern hatte er immer wieder befristete Verträge in ganz Deutschland. 1973 trat er mit einem Duo in Offenburg auf, und der Entschluss, im Land zu bleiben, reifte. Dank der Hilfe eines Beamten von der Ausländerbehörde, der ihm durch das Dickicht der Paragrafen half, fand er heraus, dass er in Deutschland das Recht hätte, seine Familien nachziehen zu lassen – wenn die Ungarn sie denn gehen ließen. Mit dem Trick, Rückkehrwillen vorzutäuschen, gelang dies. Gabor Lukovich fing an, im Musikhaus Pfettscher zu arbeiten, »eigentlich für die technischen Sachen«. Der Zufall wollte es, dass er bald als Lehrer für die damals sehr modernen elektronischen Orgeln der Marke Yamaha »entdeckt« wurde. Seine Frau arbeitete da schon als Klavierlehrerin in der Musikschule Offenburg. Als sie in Pension ging, war sie »eine Ins­titution«, genau wie Gabor Lukovich bei »Pfettscher«.

Die Rockmusik entdeckt

Kurz vor der Übernahme durch das Musikhaus Schlaile ging er in Rente. Die Yamaha-Orgel-Zeit sei »eine interessante und lustige Zeit« gewesen, erinnert er sich – »und noch heute spiele ich automatisch den Fußbass mit«, scherzt er. Vor allem aber wurde der klassisch ausgebildete Gabor Lukovich für die Rockmusik entdeckt. Mit der Band »Airport« fing es an – hier hatten sie durch gute Beziehungen die Nase vorn , wenn es um die allerneusten Songs ging – deren Noten selbst verständlich nach Gehör selbst geschrieben wurden. Schließlich war man Profi. Leider ging die Zeit der großen Bands irgendwann zu Ende, aber 1999 stieß Gabor Lukovich zu »Jimmy’s Soul Attack«, die man in Offenburg nicht vorzustellen braucht.

Neben der Musik sind das Motorradfahren und das Wandern, gern in Kombination, die Hobbys von Gabor Lukovich und seiner Katalin.

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