Neujahrsmatinee des Schutterwälder Blasorchesters

Ein Stelldichein der Meister

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07. Januar 2019

Mit ganzem Körpereinsatz dirigiert Philipp Zink das Schutterwälder Blasorchester. ©Klaus Krüger

»Meisterhaftes« lautete der Titel der Neujahrsmatinee in Schutterwald. Waren damit zunächst Kompositionen von Strauss, Smith oder Reed gemeint – so zeigten sich auch das Blasorchester und sein Dirigent Philipp Zink als Meister ihres Fachs.

Es gibt sicher einfacherer Konzerte als die Neujahrsmatinee des Musikvereins Schutterwald. Denn am Sonntag hatte Philipp Zink sein Master-Examen zu bestehen. Was das ist, erläuterte eingangs Ernst Oestreicher, Professor an der Hochschule für Musik in Würzburg. Eine Jury der Hochschule werde heute das Dirigat von Philipp Zink begutachten. Zum Abschluss seines Masterstudium in Würzburg mache Zink seine praktische Masterprüfung.
Doch Aufgaben beflügeln – und so legten Philipp Zink und das Blas-
orchester ein fulminantes Konzert hin; mit einer gefälligen Mischung aus klassisch und modern, aber immer höchst anspruchsvoll dargereicht. Einen ganz besonderen Coup landete Zink mit seinem Studienfreund Frederik Heckel, den er als Solo-Saxofonisten verpflichtete. Der hatte auch in Würzburg studiert, ist mittlerweile als gefragter Musiker am Durchstarten und dürfte die drei Herren der Würzburger Jury nachhaltig beeindruckt haben. Beim Publikum gelang ihm das sowieso, das begeistert klatschte und pfiff. Kein Wunder, in zwei Stücken zeigte der junge Musiker einen ungeahnte Bandbreite des Alt-Saxofons – irrwitzige Läufe mit atemberaubenden Tönen in »Fantasia for Alto Saxophone« (Claude T. Smith) und später, in »Ballade for Alto Saxophone and Band« (Al-
fred Reed), eine samtene Tonfolge zum Dahinschmelzen.
Doch wir dürfen das Blasorchester nicht vergessen – das setzte Kontrapunkte zu Heckels Spiel, ergänzte seine Läufe mit einzelnen Registern in kongenialer Weise und brachte so die beiden Kompositionen zu einem einmal eher schrägen, einmal karamellsüßen Genuss.

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Toll gespielt

Heckel applaudierte am Schluss dem Orchester – ganz offensichtlich beeindruckt; und das war auch verdient. Wie in allen anderen Stücken – ob klassisch oder zeitgenössisch: Das Blasorchester spielte voller Herz, Leidenschaft und klarer Präzision. Und wer zu all dem die Fäden in der Hand hatte, stand vorne und dirigierte. Philipp Zink war vielleicht noch ein bisschen mehr als sonst mit vollem Körpereinsatz dabei, trieb an, nahm mit, bremste, wo es nötig war. Und selbst in den expressiven Phasen seines Dirigats blieb er punktgenau und eindeutig und baute seinen Musikerinnen und Musikern Brücken zu einem entfesselten Spiel. 
Wenn ein Stück endete, dann endete es meisterhaft, in einem Ton.
Dieser Sonntagvormittag war ein Genuss; in der Auswahl der Stücke und in ihren Darbietungen. Und wer erleben wollte, wie sich ein ausgezeichnetes Orchester wie das Schutterwälder noch zu steigern vermag – der hatte an diesem Dreikönigstag in der Mörburghalle die Gelegenheit dazu. Wir wagen mal die Prognose: Philipp Zink hat sein Examen bestanden. Große Aufgaben beflügeln eben. 
◼ Beim Blasorchester spielten  Edgar Heuberger und Werner Oßwald mit, die seit 50 Jahren im MVS aktiv sind. Frank Stemmle moderierte wie gewohnt kundig und charmant und sorgte für die Fakten. Und »Unikat, Klavier und Stimme« untermalte den Sektempfang vor dem Konzert angenehm im Foyer der Mörburghalle.

Hintergrund

Die Auswahl der Stücke

In der Neujahrsmatinee gab es die Ouvertüre von »Die Fledermaus« von Johann Strauss Sohn, arrangiert von Tom Kennedy Jr.; »Schwanensee« von Peter Ilyitch Tchaikovsky, Arr.: John Glenesk Mortimer; »Slawischer Tanz Nr. 4« von Antonín Leopold Dvorák, Arr.: Siegmund Goldhammer; »Fantasia for Alto Saxophone« von Claude T. Smith – Alt-Saxofon: Frederik Heckel; »Four Dances from West Side Story«, von Leonard Bernstein, Arr.: Ian Polster: 1. Scherzo, 2. Mambo, 3. Cha-cha,4. Coll (Fugue); »Ballade for Alto Saxophone and Band« von Alfred Reed – Alt-Saxophon: Frederik Heckel; und schließlich »Waltz No. 2 und Finale« von Dmitri Shostakovich aus Jazz Suite No. 2, Arr.: Johan de Meij. 

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