Offenburg - Bohlsbach

Ein Update für die Fasnacht?

Anita Mertz
Lesezeit 3 Minuten
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14. Dezember 2016

(Bild 1/2) Dozent Sebastian Dollhofer (von links), Karl Küderle und Susanne Heilemann (rechts), beide in der Leitung der Jugendakademie des Ortenauer Narrenbunds, und die künftigen Jugendleiter hatten ihr Spaß beim Workshop im Bohlsbacher Narrenkeller. ©Anita Mertz

Auch Traditionen brauchen mal ein Update. Das haben sich die Verantwortlichen des Ortenauer Narrenbunds auf die Fahnen geschrieben. Unter dem neuen Leiter der Jugendakademie Karl Küderle von den »Krabbenaze« Bohlsbach, fand erstmals im Rahmen der Jugendleiter-Ausbildung »Brauchtum« im Bohlsbacher Narrenkeller ein Workshop statt.
 

Ein Programmpunkt der Jugendakademie des Ortenauer Narrenbunds ist die Ausbildung zum Jugendleiter. Mit dem Zusatz »Brauchtum« wurde dieses Ausbildungsmodul im letzten Jahr erstmals angeboten. Karl Küderle von der Narrenzunft »Krabbenaze« in Bohlsbach steht jetzt der Akademie vor, gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Susanne Heilemann will er nicht nur während der Kampagne, sondern kontinuierlich Jugendarbeit anbieten. 

Einen ersten Ansatz für das neue Angebot gab es bei einem Workshop im Narrenkeller der »Krabbenaze«. Insgesamt zehn Jugendleiter »in Spe« aus den verschiedensten Zünften, wie zum Beispiel Bad Peterstal und Oppenau oder vom alemannischen Narrenring aus der Region Bodensee waren der Einladung des Ehrenpräsidenten der Bohlsbacher Narren gefolgt und zum gemeinsamen »Improtheater-Workshop« gekommen. Geleitet wurde der Abend von dem Waldpädagogen und Lehrer, Sebastian Dollhofer. 

Ursprung der Fasnacht
»Ich selbst bin kein Fasnachter«, erklärte er unserer Zeitung in einem Gespräch. Leider wüssten viele Vereine und Gruppen viel zu wenig über die Ursprünge der Fasnacht, um eine inhaltlich gescheite Arbeit zu machen, bedauerte er. 
»Wir wollen uns klar abgrenzen gegen Rechts und für Werte wie zum Beispiel ›Jedem zur Freud, niemand zum Leid‹, stehen.« Der Workshop solle Anregungen geben. 

Durch das Theaterspiel solle gelernt werden, wie Fasnacht umgesetzt werden kann. Teilnehmerin Anna-Lena Sester (25) aus der Narrenzunft Bad Peterstal betreut den »Hexli-Club« in ihrer Zunft. Sie sieht das neue Angebot positiv und will mit den neuen Erkenntnissen erreichen, dass die Kinder und Jugendlichen in Peterstal bleiben. 

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Clemens Stegmiller (25) ist aus dem Landkreis Biberach an der Riss in die Ortenau gekommen. Als Mitglied der Narrenzunft Eberhardzell und Aktiver im Verband des alemannischen Narrenrings steht auch er einer Ausbildung, die das Brauchtum weitergibt, sehr positiv gegenüber. 

Ein Multiplikator sein
Ebenfalls aus dem alemannischen Narrenring, dem Narrenverein Bockstall, nahm Alexander Schonwald (33) aus Weingarten am Workshop in Bohlsbach teil. »Wir wollen die Juleica-Ausbildung ›Brauchtum‹ zu uns holen und Multiplikatoren sein«, erklärt er. 
Insgesamt 88 Zünften und rund 7000 Kinder und Jugendlichen gehören dem alemannischen Narrenring an, so Schonwald.

Die Teilnehmer des Workshops brachten sich dann beim »Impro-Theater« sehr engagiert ein. Zum »Aufwärmen« erzählte Schulungsleiter Dollhofer eine kleine Geschichte und eröffnete die Runde mit einem »Und dann?«. Schnelligkeit und Kreativität waren von den Kursteilnehmern gefragt. Eine Steigerung gab es im Anschluss mit der »Ein-Wort-Rede«. Jeder durfte nur ein Wort sagen, dabei aber nicht den Dialog aus den Augen verlieren. 

Das abschließende Theaterspiel zeigte teils schauspielerische Höchstleistungen der Teilnehmer auf der Bühne. Sebastian Dollhofer brachte sich ebenfalls als Schauspieler ein und ließ sich in einer teils provozierenden Darstellung von seinem Gegenüber das Brauchtum erklären.

Mit der Juleica-Ausbildung will sich die Jugendakademie des Ortenauer Narrenbunds aktuellen Herausforderungen stellen und die Schwerpunkte auf Fasnacht, Brauchtum und Heimat legen, aber auch die Gewaltprävention und die Prävention Rauschtrinken  sind darin enthalten. 
Für die zukünftigen Workshops, ein Bestandteil der Jugendleiter-Ausbildung, will  die Jugendakademie mit Leiter Karl Küderle den Teilnehmern wechselnde Örtlichkeiten anbieten.

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