Biberacher Eheleute feiern beide 95. Geburtstag

Elisabeth und Kurt Riehle: Zwei Jubilare, doppelte Freude

Dietmar Ruh
Lesezeit 3 Minuten
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17. Juni 2017

Jedes Jahr im Juni gibt es für Elisabeth und Kurt Riehle Grund zum Feiern: beide haben Geburtstag. ©Dietmar Ruh

»Gesund bleiben ist das Wichtigste«, sagt Elisabeth Riehle und ihr Mann Kurt nickt zustimmend. Die Riehles aus dem Biberacher Legerweg sind auch im hohen Alter zufrieden mit ihrem Leben: Elisabeth Riehle feierte am 4. Juni ihren 95. Geburtstag, ihr Ehemann Kurt erreicht dieses Alter am morgigen Sonntag.

Das schmucke Eigenheim von Elisabeth und Kurt Riehle liegt mitten in Biberach, ist aber dennoch abseits der Hauptstraße eine kleine Oase der Ruhe.  Das Haus ist das letzte im Legerweg und umgeben von Wiesen und einem großen Garten. 
Elisabeth Riehle und ihr Mann lieben diesen Garten, in dem viele Blumen dank fürsorglicher weiblicher Pflege blühen und Gemüse wächst. Und der Springbrunnen sprudelt dank des technischen Geschicks von Kurt Riehle. Wenn  er nicht mehr weiterkommt, hilft auch mal ein Nachbar.

Das idyllische Glück des Ehepaars ist umso erstaunlicher, da die Riehles in einem stolzen Alter sind und sich noch selbst versorgen: Elisabeth Riehle feierte am 4. Juni ihren 95. Geburtstag, Kurt Riehle wird morgen, Sonntag, 95 Jahre alt. 
»Morgen werden wir auch im Gasthaus »Kreuz« mit Verwandten, Freunden und Nachbarn feiern«, freut sich Elisabeth Riehle. Dann sind auch die Töchter Beate und Elvira mit Familien dabei. Auch Enkel Bastian (30) wird den Großeltern gratulieren.
Die Riehles meistern auch im hohen Alter ihren Haushalt noch selbst. »Ich koche jeden Tag«, sagt die Jubilarin. Zur Hand geht der rüstigen Dame lediglich regelmäßig eine Hilfe im Haushalt. Kurt Riehle hat  zwischenzeitlich aufs Autofahren verzichtet. Das Auto fehlt beiden etwas, müssen sie doch Besorgungen erledigen.

Die Eheleute sind gebürtige Biberacher. Beide besuchten die Volksschule im Ort und waren in derselben Klasse. Auch nach der Volksschule, in der kaufmännischen Handelsschule in Offenburg, waren beide Klassenkameraden.
Im Krieg trennten sich die Wege. Kurt Riehle wurde eingezogen und war in Stalingrad.  Dort wurde er von der Kugel eines Scharfschützen getroffen und schwer verwundet. »Ich hatte großes Glück«, sagt Kurt Riehle im Nachhinein, »etwas höher und die Kugel hätte mich getötet«. So aber war die Schussverletzung Riehles Fahrkarte in die Heimat. Nach einer wahren Odyssee quer durch Europa kehrte er nach Kriegsende nach Biberach zurück. 

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Die Ankunft der Soldaten wurde damals mit einem Fest im »Kreuz« gefeiert. »Jeder sollte ein Mädchen mitbringen«, schmunzelt der Jubilar. Seine Wahl fiel auf Elisabeth, die er von der Schule her kannte. Dabei hat es dann zwischen den beiden gefunkt, sie wurden ein Paar – und unzertrennlich. Am 27. Juli wurde in der Biberacher Pfarrkirche geheiratet, sechs Jahre später bezog das Paar das Eigenheim im Legerweg. Aus der Ehe gingen die Töchter Beate und Elvira hervor. Vor zwei Jahren wurde die »eiserne Hochzeit« gefeiert.  

Kurt Riehle absolvierte seine Lehrzeit bei der Gemeindeverwaltung Biberach. Nach dem Krieg war er als Verwaltungsfachmann wieder bei der Gemeinde beschäftigt, wurde Ratschreiber. An der Verwaltungsschule Villingen legte er die Prüfung für den gehobenen Dienst ab. Ingesamt arbeitete er in Biberach unter fünf Bürgermeistern, bevor er 1985 in den Ruhestand ging.

Im Gemeindeleben aktiv

Auch im Gemeindeleben war Kurt Riehle aktiv, er ist Gründungsmitglied des örtlichen VdK, dem er als Vorsitzender von 1950 bis 1969 vorstand. Auch beim Musikverein war er von 1969 bis 1974 Vorsitzender.
Auch Elisabeth Riehle fand in den Nachkriegsjahren ihre berufliche Heimat in ihrer Heimatgemeinde. Sie war bei der Firma Knauer für die Buchführung und Steuer verantwortlich und hatte auch mehrere Jahre Prokura.
Das Reisen war immer die große Leidenschaft der Riehles. Und sie kamen weit herum, bis nach Brasilien, Miami oder St. Petersburg.

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