Offenburg

Erster Thementag „Familie partnerschaftlich leben“

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03. Dezember 2019

Schwester Frumentia und Steep-Beraterin Maren Kiel (links) verdeutlichten in ihrem Vortrag, wie wichtig die Bindung zum Kind ist. ©Kirsten Pieper

Mit einer Premiere wartete die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Offenburg, Regina Geppert, am Sonntag, in den Räumen der VHS auf: Bei dem Thementag „Familie partnerschaftlich leben“ waren junge Paare und Familien eingeladen, sich über eine Vielzahl von Themen wie Geburt, Ehevertrag oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu informieren.

Wenn junge Paare ein Kind erwarten, stellen sich plötzlich viele Fragen. Sie reichen von der Geburtsvorbereitung und der Wahl des Geburtsorts über den  Mutterschutz, die Elternzeit und das Elterngeld bis hin zur späteren Kinderbetreuung oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Doch wer kann bei diesen vielfältigen Fragen weiterhelfen? 

In Offenburg und im Orte­naukreis gibt es viele Anlaufstellen für junge Familien, die dazu Informationen bieten. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Offenburg, Regina Geppert, hatte eine Vielzahl dieser Experten und Expertinnen am Sonntag beim ersten Thementag „Familie partnerschaftlich leben“ in die Räume der VHS auf dem Kulturforum eingeladen, damit sie jungen Paaren bei ihren drängendsten Fragen Rede und Antwort stehen konnten. 

Der Premiere des für die Teilnehmenden kostenlosen Informationsangebots wohnte auch Sozialbürgermeister Hans-Peter Kopp bei, der selber Familienvater von mittlerweile zwei erwachsenen Kindern ist. Zu seiner damaligen Familienzeit von Moderatorin Silvia Goics interviewt, blickte Kopp zurück auf die „sehr intensive Phase“ und die Tatsache, dass „nichts mehr ist wie es vorher war“. Zudem wies er auf das Selbstverständnis der Stadt Offenburg hin, die sich als Familienstadt versteht, und dementsprechend auch viele Angebote für Familien bereit halte. 

In Einzelgesprächen

Nach den Vorstellungen der Experten und Expertinnen konnten sich die Paare frei in den Räumen bewegen und jeweils die entsprechenden Beratungsinseln aufsuchen. So standen etwa Andrea Braun und Doris Haug vom Standesamt Offenburg, die Personalchefin der Stadt, Simone Appel, oder Uta Haake von der Firma Haake und Partner, Andrea Kesselring vom I-Punkt Kinderbetreuung sowie Jenny Jung und Elena Rösch vom Tagesmütterverein zur Verfügung. Einen Elterngeldrechner bot Hilde Wagener vom Landratsamt und auch die Beratungsstellen für Schwangere vom SkF und Diakonischen Werk berieten. 

Die Fachanwältin Tanja Schwarz informierte über Ehevertrag und Co. Wie wichtig die rechtliche Absicherung aus ihrer Sicht ist, verdeutlichte sie mit folgendem Beispiel: „Brauchen Sie eine Krankenversicherung? Solange Sie gesund sind, nicht! Brauchen Sie einen Ehevertrag? Solange Sie sich immer vertragen, nicht!“

Auch über Themen rund um die Geburt konnten sich die Teilnehmenden bei den anwesenden Hebammen und bei der Elterninitiative Mother Hood beraten lassen. Dort ging es um Fragen der Vor- und Nachsorge oder auch darum, wie man sich eigentlich auf eine Geburt vorbereiten kann. 

Selbstbestimmte Geburt

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Die Regionalgruppe der Elterninitiative Mother Hood zeigte den Film „Sex like Birth“, der die zunehmende Technologisierung von Geburt zum Thema hat. „Geht selbstbestimmt in die Geburt rein und gestaltet sie mit“, war einer der Ratschläge von Sarah Schulze von Mother Hood. 

Meike Kolfenbach von der Hebammenschule Lahr, die beiden freien Hebammen, die auch Hausgeburten begleiten, Raphaela Greminger und Lioba Jülg, sowie Miriam Rein und Helena-Sophia Himmelsbach vom Kreißsaal des Ortenau-Klinikums konnten ihr Wissen zu den Themen Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit weitergeben. 

Caroline Christ, Familienhebamme und spezialisiert auf Traumaarbeit, wies darauf hin, dass sich Frauen frühzeitig um das „Setting während ihrer Geburt“ kümmern sollten, gerade, wenn sie etwa durch Traumata vorbelastet seien. 

Bindung ist die Basis

Einen lebhaften Vortrag lieferte Schwester Frumentia, Gründerin vom „Haus des Lebens“, und Initiatorin des Steep-Cafés zum Thema Bindung. „Die Welt erkunden zu können, setzt eine sichere Bindung voraus“, schilderte die Pädagogin und Franziskanerin. Vor allem bei Kindern, die jünger als drei Jahre alt seien, müsse eine Fremdbetreuung gut überlegt und vorbereitet sein. „Je kleiner ein Kind ist, desto früher müssen Sie auf die Signale reagieren.“ Maren Kiel, Steep-Beraterin und Erzieherin im Stadtteilzentrum Albersbösch, bestätigte, dass eine Eingewöhnung ganz langsam und sehr individuell auf das Kind abgestimmt laufen sollte.

Nach dem Fachtag war das Feedback der Paare sehr positiv. Auch wenn es beim nächsten Mal deutlich mehr Paare sein könnten, die mitmachen, war Regina Geppert mit der  Premiere zufrieden. Sie kündigte eine Neuauflage an zu einem Zeitpunkt, der aber noch nicht feststeht. 

Hilfreiche Kontakte

Ein Paar, das zwar noch kein Kind hat, aber sich  bereits im Vorfeld frühzeitig informieren wollte, war von dem Tag sehr angetan. „Es waren viele Punkte, die wir für uns mitnehmen konnten.“ 
Auch Atischeh Braun, die als Theaterpädagogin mit erfrischenden Rollenspielen für Abwechslung sorgte, war von dem Angebot begeistert. „Ich komme aus Freiburg und dort gibt es so etwas nicht.“

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