90 Jahre "Frohsinn" Reichenbach

Erwartungen der Zuhörer in Berghaupten mehr als erfüllt

Erich Fakler
Lesezeit 3 Minuten
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12. November 2018

Vorstandssprecher Dirk Lessig (links) sowie der Gesangverein »Frohsinn« Reichenbach nach dem Eröffnungslied zum Festkonzert anlässlich des 90-jährigen Bestehens in der Schlosswaldhalle Berghaupten. ©Erich Fakler

Mit seinem neuen Dirigenten Benny Enderle feierte der Gesangverein »Frohsinn Reichenbach 1928« am Samstagabend sein viel umjubeltes Festkonzert in der Schlosswaldhalle Berghaupten.
 

Dass sich der 90 Jahre alte Gesangverein »Frohsinn« aus Reichenbach lebendiger denn je in der Öffentlichkeit präsentieren kann, bewies der erstmals in seiner Geschichte auf über 60 Sängerinnen und Sänger angewachsene Gesamtchor schon gleich zur Konzerteröffnung. »Das sieht sehr gut aus und hört sich auch noch sehr gut an!« Damit brachte Vorstandssprecher Dirk Lessig den Gesamteindruck schlüssig auf den Punkt. 

Unten in der vollen Berghauptener Schlosswaldhalle sahen die Zuschauer nicht nur Frauen und Männer im neuen Look, sondern mit dem klangvoll ergreifenden und dynamisch ausgefeilten Lied »Glücksmomente« wurden die hochgespannten Hörerwartungen mehr als erfüllt. Und als mit dem folgenden Lied »Ich wollte nie erwachsen sein« die in honigwarme Melodien eingehüllte Textbotschaft  tief in die Magengrube der Zuhörer einfloss, war der Kreis zwischen Sängern und Zuhörern endgültig geschlossen.

Achim Bührer (Schlagwerk), David Wußler (Cajon) und Ulrike Neff (Klavier) sorgten für instrumentalen Pepp. Je fünf Lieder boten die Frauen und Männer in ihrer eigenen Chorformation dar. Musikalisch wie inhaltlich zeigten der Santiago-Hit »Frei wie der Wind« und das anschließende Lied »Ich hab dir geschaut« die Widersprüchlichkeit des Männergemüts.

Reine Liebe zelebiert

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Selbstbewusst schmettern die Schwarzhemden aus dem Reichenbachtal das Sehnsuchtslied von Freiheit und Abenteuer. Die Treue gilt nur der eigenen Crew. Die harten Kerle werden unmittelbar danach aber samtweich, wenn es gilt, in dunkel strömenden Vokalen das Glück der reinen Liebe zu zelebrieren. Zwar zeigten sich am Samstagabend in den Männerreihen auch junge Gesichter, dennoch könnte das lustvoll dargebotene »Alt wie ein Baum möchte ich werden« zur selbstironischen Männerchorhymne erhoben werden. So mitreißend zeigte sich »80 Millionen«, dass die Zuhörer spontan mitklatschten.

Fröhliche Gesichter, fröhliche Stimmen, so begannen die Frauen mit symbolisch hoffnungsgrünem Tuch um den Hals ihren rhythmisch schwungvollen Auftritt mit »Octopus’ Garden«. Nach dem wunderbar inszenierten Klanggebilde »Can’t help falling in love« und dem fein austarierten choralähnlichen »You raise me up« erklang das hoffnungsvolle »Schlaft ihr Kinder dieser Erde«. Wenn die Frauen, unter ihnen viele Mütter, in beschwörender Intensität den Kindern dieser Welt eine glückliche Zukunft wünschen, bleibt kein Zuhörer unberührt.

In den flüchtigen Formen der Musik unterzugehen, diese emotionale Sogwirkung kam mit Herbert Grönemeyers »Der Weg“» Es bleibt die erinnerungsmächtige Aussage: »Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet.« Zum Finale dann waren für die letzten zwei Programmlieder »Applaus, Applaus« und »Neigen sich die Stunden« beide Chorformationen wieder vereint.
Den ganzen Abend hatten die Akteure reichlich Applaus genossen. Nun sangen sie begeistert mit quer durch den Chor wogenden Klangwellen und langen Vokalströmen. »Neigen sich die Stunden« war nicht nur der Programmschluss, sondern auch das einzige Lied ohne Instrumentalbegleitung, in seiner harmonischen Geschlossenheit und stimmlichen Reinheit ein kontraststarker Abschluss.

Lang flutender Beifall erzwang zwei Zugaben. Dann durften die auswendig singenden Chöre mit Benny Enderle und den Instrumentalisten die Bühne verlassen. Den Männern gelang es danach in kurzer Zeit, den bestuhlten Saal mit Tischen für den gemütlichen Teil zu bestücken.

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