Fach IMP am Oken: Für Schüler mit Lust am Knobeln
Seit dem neuen Schuljahr können in Baden-Württemberg Gymnasiasten ab Klasse 8 das neue Profilfach »Informatik, Mathematik, Physik« (IMP) belegen mit dem Ziel, sich vertieft mit Inhalten der Informatik, Mathematik und Physik auseinander zu setzen. Das Fach soll besser auf die Herausforderungen in der digitalen Gesellschaft vorbereiten. An zunächst 56 Gymnasien gibt es das Fach von der achten bis zur zehnten Klasse, auch am Oken-Gymnasium. Fachlehrer Achim Bohn ist dort zuständig für die Einführung des neuen Profils.
Das Fach Informatik sei bislang nicht in den Klassenstufen 8 bis 10 als Pflichtfach angeboten worden. Der Teilbereich Informatik sei der zentrale Inhalt des Fachs IMP. Die Mathematik liefere dazu die notwendigen Grundlagen. Hier sei beispielsweise das Arbeiten mit Primzahlen zur Datenverschlüsselung auf PCs unverzichtbar, erklärt Bohn. Und auch die Physik unterstützt das Informatikverständnis, indem sie die zugrunde liegenden Naturgesetze liefert. Bestes Beispiel sei dafür die Umwandlung von analogen in digitale Signale. Es werden hier also auch viele Inhalte thematisiert, die im normalen Mathematik- und Physikunterricht gar nicht zur Sprache kommen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Themen aus dem Alltag
Das Profil eigne sich für Schüler, die Lust am Knobeln haben und die sich auch mal in ein Problem hineindenken können. »Aber prinzipiell glaube ich, dass IMP ganz unterschiedliche Charaktere und Lerntypen ansprechen kann, da die Inhalte sehr vielfältig und interessant sind«, betont Bohn. Ganz alltagsbezogene Fragen würden hier beantwortet. In Klasse 7, in der das Fach Informatik seit einem Jahr einstündig für alle unterrichtet wird, werde geklärt, wie eine Handy-Kurznachricht von einem Empfänger zum anderen verschlüsselt übermittelt wird. In Klasse 9 und 10 lernten die Schüler, wie ein Navi funktioniert. »Dinge, die uns tagtäglich begegnen«, so Bohn.
Und wie sieht das Lehrmaterial aus? »Wir haben kein Buch und meines Wissens nach gibt es auch noch keines«, erklärt Bohn. Da aber die Inhalte – zusätzlich zu den Unterrichtsaufschrieben – noch durch Skripte oder internetgestützte Lernplattformen geübt und vertieft werden könnten, sei das Lernen zu Hause für jedermann möglich.
»Übrigens muss man dabei nicht permanent am PC arbeiten. Manchmal reichen Stift und Papier, um ein Programm zu schreiben«, so Bohn. Den Test, ob es läuft, sollte man am PC machen.
INFO: IMP ist ein versetzungsrelevantes Fach. Es hat denselben Stellenwert wie zum Beispiel die dritte Fremdsprache oder NWT, die ab Klasse 8 gewählt werden und »ist somit natürlich auch versetzungsrelevant«, wie Bohn betont.