Gastro-Ära endet

Familie Armbruster übergibt Gengenbacher "Hirsch"

Thomas Reizel
Lesezeit 3 Minuten
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01. Oktober 2019

Ende einer Ära (von links): Angelika und Norbert Armbruster übergeben das Gengenbacher Hotel-Restaurant »Hirsch« an Sebastian und Marina Flaith. Das Ehepaar will es weiterführen wie bisher, die Küche aber internationaler halten. ©Thomas Reizel

In der Gengenbacher Gastro-Szene treten zwei Urgesteine ab. Angelika und Norbert Armbruster übergeben das Hotel-Restaurant „Hirsch“ an Marina und Sebastian Flaith. Diese führen es ab November weiter.

„Es ist uns nicht schwergefallen, endlich etwas kürzerzutreten“, sagten Angelika und Norbert Armbruster am Sonntagabend im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt. 38 Jahre lang führten sie das Hotel-Restaurant „Hirsch“ in der Gengenbacher Grabenstraße und bauten es zu einem führenden Haus in der historischen Altstadt aus. Zeit seines Lebens war Norbert Armbruster ein Vollblutgastronom, machte mit seinem Team aus dem „Hirsch“ ein bis ins kulinarisch verwöhnte Elass zu einem hochgelobten Ort der Gastlichkeit.

Der „Hirsch“ ging 1961 in den Besitz von Josef Armbruster über, den die Gengenbacher bald anerkennend »Leberle-Sepp« nannten, weil sie seine sauren Spezialitäten sowie Wildgerichte und Schlachtplatten so schätzten. 1982 übernahm Sohn Norbert das Hotel-Restaurant. Seine spätere Frau Angelika kam damals eigentlich nur zum „Jobben“ in den „Hirsch“, um sich ein paar Mark während ihrer Fremdsprachenausbildung zu verdienen. Doch die junge Frau blieb für immer.

„Hirsch war Berufung“

Fast 40 Jahre lang war das Hotel-Restaurant mit elf Fremdenzimmern für die Eheleute ihr Lebenswerk. Mit Leidenschaft in Küche und Service, Kreativität, Bodenständigkeit und immer hoher Qualität ließen Angelika und Norbert Armbruster ihre Gäste den Alltag vergessen und boten ihnen für ein paar Stunden das Gefühl wohliger Heimat. „Für uns war und ist der ‚Hirsch’ Berufung, doch wir freuen uns, jetzt auch andere Dinge in Angriff nehmen zu können“, betont Angelika Armbruster.

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Was das sein könnte, weiß sie noch nicht genau: „Aber früher habe ich viel Musik gemacht. Doch ich konnte wegen des Restaurantbetriebs nie zu einer Probe gehen. Vielleicht lerne ich noch Orgel“, überlegt Angelika Armbruster. Ihr Mann Norbert betont, dass beide auf jeden Fall in Gengenbach bleiben und die Stände auf dem Martini- und Weihnachtsmarkt weiterführen werden.

Weil die Söhne Christoph und Michael zwar mit ihrem Elternhaus und dem „Hirsch“ zwar sehr eng verbunden sind, sich aber selbstbewusst für beruflich andere Wege entschieden haben, übergeben Angelika und Norbert Armbruster diesen nun an Marina und Sebastian Flaith. „Bei unserem ersten gemeinsamen Spaziergang 2013 durch Gengenbach träumten wir schon davon, den ‚Hirsch’ zu übernehmen“, sagte Marina Flaith.

2. November Eröffnung

Beide waren im Gengenbacher „Michelangelo“ und „Rialto“ beschäftigt, vor viereinhalb Jahren wurde Sebastian Flaith Restaurantleiter in der Offenburger „Zauberflöte“. Seit Mai arbeitete er als Restaurantleiter/Tagschicht im „Schöllmanns“.

Beide kündigen an, den „Hirsch“ ab Samstag, 2. November, im Sinne der Armbrusters weiterzuführen. Die Küche – Chef wird Max Hoffmann – soll zum typisch Badischen, das seinen festen Platz behalten wird, etwas experimenteller werden. „Warum nicht eine chinesische Teigtasche Wantan mit einer Farce vom regionalen Hirsch?“, sagt Sebastian Flaith.

Hintergrund

Gutscheine bis 26. Oktober gültig

Der Gengenbacher »Hirsch« steht noch bis Sonntag, 27. Oktober, unter der Leitung von Angelika und Norbert Armbruster. An deren letzten Tag sind die Gäste ab 11 Uhr zu einem »Best-of« eingeladen. Dabei werden fortwährend wechselnde, kleine Speisen gereicht. Wer noch einen Gutschein hat, kann diesen bis Samstag, 26. Oktober, einlösen. Reservierungen, auch über die Geschäftsübergabe hinaus, bleiben bestehen. Ab Montag, 28. Oktober, bleibt der „Hirsch“ bis einschließlich 1. November wegen der Übergabe an Marina und Sebastian Flaith geschlossen. Die Armbrusters sind überzeugt: „Die beiden werden den Hirsch in unserem Sinne weiterführen und ihn mit Elan und vielen Ideen zu ihrem Lebenswerk machen."

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