Fasnachtspläne ohne Trump: So war der 11.11. der Alpenkräutler
Fasnacht 24/25 kann in Angriff genommen werden, denn die Alpenkäutler haben sie pünktlich um Elfuhr-
elf mit dem ersten – wenn auch noch zaghaften – Narri, Narro begrüßt. Damit halten die Männer am Brünnele-Stammtisch die Tradition hoch, als „dritte Kernstadtzunft“ das Eröffnungsmonopol zu pflegen und an weitere Generationen weiterzugeben.
Letzteres dürfte schwerfallen, denn die Personaldecke am Handwerkerstammtisch wird immer dünner, wie Präsident Albert Seiler bei seinem Bericht in der vorgeschalteten Mitgliederversammlung von der Leiterhöhe aus zu verkünden wusste. Mit drei Todesfällen in einem kurzen Zeitraum reduzierte sich die Zahl der Kräuterteegenießer auf 22, zu denen noch drei Ehrenalpenkäutler zu zählen sind, wie die jüngste Mitgliederliste ausweist.
Doch an Aktivitäten fehlt es nicht, denn zu den obligatorischen Stammtischrunden kamen auch im Berichtsjahr zahlreiche Termine außerhalb des Teelokals. Während der Fasnachtszeit waren es Besuche bei den Hexen und der Althistorischen, beim Empfang des Landrats und Präsenz in Montenegro und selbstverständlich zuvor beim Narrentag.
Bohneburger Promis
Am „Fasentmändig“ – dem Heimspiel mit geladenen Gästen – konnte Baden-Württembergs Justizministerin Marion Gentges mit Kultusstaatssekretär Volker Schebesta unter den Bohneburger Promis im Teelokal begrüßt werden. Bei Festen in der Stadt zeigt man im Gala selbst Flagge, wie jüngst beim Tag des Handwerks auf dem Offenburger Marktplatz.
Stammtische außerhalb der beschützenden Brünnle-Decke führten zum Gitterle Owe nach Fessenbach, zum Weinfest und einer Visite des Weihnachtsmarktes. Die steht auch aktuell auf der Agenda und soll nach einem Besuch der Krippenausstellung im Ritterhausmuseum den Besuch des Weihnachtsmarktes abrunden.
Für das kommende Jahr sind weitere Ausflüge geplant, die allerdings noch der Abklärung und Terminfindung bedürfen, wie beispielsweise Besuche der Vogtsbauernhöfe und eines Bauernhofes mit Vesperstube. So informiert stand dann die Erwartung des Glockenschlags an, die die fünfte Jahreszeit akustisch in den Mittelpunkt des Geschehens rückte.
„Leiter frei für Redebeiträge“ hatte die Einladung beinhaltet, was für Vize Manfred Wieland, Ehrenalpenkräutler Herbert Gabriel und Ex-Vize Max Lichtenauer bedeutete, ihren Part zum Gelingen des Montagvormittags beizusteuern.
Mit Würde feiern
Wieland mit gereimtem Blick auf die Stammtischrunde, gespickt mit Ereignissen, Vorhaben und Bemühungen um „Nachwuchs“, Gabriel mit dem Appell, die Fasnacht mit Anstand und Würde zu feiern und des Narren Redefreiheit zu respektieren. Den besinnlichen Abschluss hatte Max Lichtenauer für sich reserviert, um mit Maxl Grafs „Kaum schau i auf d’Uhr“ einen weiteren Anstoß über Fasnacht hinaus zu geben.
Zur Tradition gehört neben dem gemeinsamen Mittagessen auch das Ansingen der Hymne an den Tee für spendierte Runden auch der Abschluss dieses Fasnachtseröffnungstages mit Badens Nationalhymne.
Ist sie verklungen, bleibt noch genügend Zeit zum Austausch über Geplantes, Verflossenes und Versäumtes, wobei aktuell auch die nationale und internationale Politik breiten Raum einnahm. Man war sich aber trotz gegensätzlichem politischem Blickwinkel einig, Trump nicht zum „Fasentmändig“ einzuladen.