FBG Zell: "Holzpreise sind nicht schlecht"
„Mit 9459 Festmetern Holz hat die FBG in 2022 ähnlich viel verkauft wie im Vorjahr, aber zu besseren Preisen.“ Die jedoch seien angesichts der gestiegenen Kosten noch ausbaufähig, resümierte Revierförster Klaus Pfundstein als Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Zell.
Diese hielt am vergangenen Mittwochabend ihre Jahresmitgliederversammlung im Kulturzentrum „Obere Fabrik“ ab. Der Einladung gefolgt waren rund 30 der 165 Mitglieder, die eine Waldfläche von rund 2073 Hektar ihr Eigen nennen.
Unter den Anwesenden konnte Vorsitzender Johannes Pfundstein unter anderem Therese Palm begrüßen - die Leiterin des Forstbezirks Offenburg am Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises - sowie Unterharmersbachs Ortsvorsteher Ludwig Schütze.
„Nachdem im Jahr 2021 wenig Käfer- und Dürrholz angefallen war, bestand im ersten Halbjahr 2022 eine gute Nachfrage nach Stammholz von Fichte/Tanne“, erklärte FBG-Geschäftsführer Klaus Pfundstein in seinem Tätigkeitsbericht und freute sich über einen Leitpreis von bis zu 125 Euro pro Festmeter (Fm) für Fichte der Güteklasse B.
Bau schwächelt
Dem von einem relativ feuchten ersten Halbjahr befeuerten Optimismus folgten jedoch Hitze mit ausbleibendem Regen und somit wieder größere Käfer- und Dürrholzmengen. In Verbindung mit der rückläufigen Baukonjunktur führte dies wieder zu einem Preisrückgang beim Leitsortiment auf 105 Euro/Festmeter. „Aber die Auswirkungen haben sich in Grenzen gehalten“, so Pfundstein. Denn zwar sei die Lage im Herbst nicht gut gewesen, doch aufgrund der im Unterschied zu den Vorjahren unbegrenzten Exportmöglichkeiten für Käferholz „ist das Holz wenigstens weggegangen“.
Preise stabil
Das führte zu einer Entlastung des heimischen Marktes und zur Stabilisierung der Preise, die im Export zwischen 85 und 100 Euro für Holz der Güten B,C,D lagen.
Neben Palettenholz (Kurzholz 65 und Langholz 82 Euro/Fm) wurde Douglasie verkauft, die aufgrund sehr hoher Nachfrage im ersten Halbjahr Preise bis zu 150 Euro/Fm einbrachte.
Aufgrund einer boomenden Nachfrage nach Laubholz stiegen die Preise für Buche auf bis zu 130 Euro/Fm im Herbst, und sogar schlechtere Qualtäten brachten mit rund 100 Euro/Fm gutes Geld.
Auch Brennholz „war aufgrund der drohenden Energiekrise extrem stark nachgefragt“, entsprechend sind die Preise für langes Hartlaubholz auf aktuell bis zu 85 Euro/Fm geklettert. Ebenso deutlich an Wert gewonnen haben Sägenebenprodukte wie Hackschnitzel und Sägemehl.
Nachhaltigkeit
Neben den Holzverkäufen über die FBG-Kasse brachten die Waldbesitzer durch Selbstwerbung weitere knapp 10.000 Fm an den Mann, so dass sich der Holzeinschlag der Zeller FBG-Mitglieder auf insgesamt 21.435 Festmeter belief.
„Der Einschlag liegt aber immer noch unter der Menge des Holznachwuchses“, betonte Revierförster Pfundstein, „um die Nachhaltigkeit brauchen wir uns also keine Sorgen zu machen.“ Den erzielten Durchschnittserlös von 89 Euro/ Fm bezeichnete er als nicht schlecht - angesichts des Vorjahreswertes von 74 und dem tiefen Tal von unter 50 Euro/Fm anno 2019. Inflation und Kostensteigerungen verwehren jedoch hehre Freude.
Für die Kasse des FBG Zell war das vergangene Jahr ein gutes. „Wir haben einen kleinen Überschuss erwirtschaftet, der kann uns als Polster für schlechtere Zeiten dienen“, erklärte Klaus Pfundstein in seinem Kassenbericht.
Joachim Prinzbach, Geschäftsführer der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald, riet den Zeller Waldbesitzern abschließend angesichts tendenzieller Nachfragebelebung zum kontrollierten Frischholz-Einschlag.