Fessenbacher Grundschule gewinnt ersten Preis für Schulgarten
Für ihr Tomatenprojekt sind die Garten-AG sowie die vierte Klasse der Fessenbacher Hubert-Burda-Grundschule mit dem ersten Platz des bundesweiten Schülerwettbewerbs zur nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung unter dem Motto »Echt KUH’L« in ihrer Altersklasse ausgezeichnet worden.
Wer hätte das gedacht als das Tomatenjahr im Januar mit einer leckeren Pizza gestartet hatte! Nun schlägt dieses einmalige Tomatenprojekt der Hubert-Burda-Grundschule regelrechte Wellen und Schüler und Lehrer sind mittlerweile vom Tomatenvirus infiziert. Als Klassenlehrer Stefan Heinrich beim Tomatenfest verkündete, dass die Schule den ersten Platz beim bundesweiten Schülerwettbewerb zur nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung, unter dem Motto »Echt KUH’L« gewonnen hat, fielen die Schüler sich unter Tränen in die Arme. Nun steht eine dreitägige Fahrt nach Berlin zur Preisverleishung durch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit rund 32 Schülern, Lehrern und Betreuern vom 4. bis 6. Juni bevor. Und: Eine »KUH-LE KUH« in Gold kommt nach Fessenbach.
45 Tomatensorten wollten Jutta Hugle von der Schulgarten-AG und Klassenlehrer Stefan Heinrich mit den Schülern der Schulgarten-AG und der vierten Klasse zum Tomatenjahr selbst aufziehen und pflanzen. 50 Sorten mit 700 Setzlingen sind es nun geworden, wie beide beim Tomatenfest in der Schule verkündeten.
Vor sieben Jahren begann das Schulgartenprojekt, erzählte Jutta Hugle, und auch in diesen Jahren hatte die AG schon mehrmals an der Schulgarteninitiative des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg teilgenommen und auch Preise gewonnen. Eine weitere Teilnahme an einem Wettbewerb in einer Zeitschrift des Hauses Burda steht ebenfalls an.
Die Schüler mit ihren Betreuerinnen Jutta Hugle, Martina Arnold und Elke Egenberger sowie die vierte Grundschulklasse mit Lehrer Stefan Heinrich haben dieses Tomatenprojekt mit viel Liebe und Engagement initiiert und durchgeführt.
Start des Tomatenjahres war im Januar mit einer leckeren Pizza und ganz viel Tomatensoße; um den 14. Februar herum wurde ausgesät, wobei die Klassenzimmer und auch die Gänge in der Schule selbst zu einem Gartenlabor wurden. In unzählige kleine Töpfe wanderten dann die Samen für die roten, rosa- oder violettfarbenen und schwarzen Tomaten. Eingepflanzt wurden Samen der Sorten »Quedlinburger Frühe«, »Nectar Rose« oder auch die kleinste Tomate, das »Mexikanische Mücklein«. Und sie alle konnten in Töpfen beim Tomatenfest erworben werden. Alle Sorten sind samenfest, und aus ihnen lässt sich wieder Saatgut gewinnen, das die gleichen Eigenschaften verspricht, wie die Mutterpflanze, und sie sind für den Anbau in der Region geeignet.
Pädagogische Wirkung
Aber auch die pädagogische Wirkung dieses Projekts war den Betreuern wichtig, denn durch die eigene Aufzucht haben die Kinder direkten Bezug zu einem Lebensmittel und lernen Nahrungsmittel schätzen.
Und so bot auch das Programm beim Tomatenfest viel Wissenswertes um die Tomate, aber auch Unterhaltung, wie der Auftritt des Schulchors unter der Leitung von Felicitas Steiner, der mit Liedern rund um die Tomate begeisterte. Ob Tomatengedichte oder Infos zu den Züchtungen, die Kinder waren alle begeistert dabei.
Selbst die Unterschiede zwischen samenfesten Tomaten und Hybrid-Züchtungen konnten sie fehlerfrei erklären. Wie kam eigentlich die Tomate nach Europa? Auch dieser Frage gingen die Schüler bei einem Theaterspiel nach. Daran war Christoph Kolumbus beteiligt, denn er war es, der schließlich die erste Tomate seinem König Ferdinand und seiner Königin Isabella in Kastilien überreichte, was die Kinder erfrischend nachspielten.
Aber das Tomatenjahr geht weiter, denn die kleinen Tomatensetzlinge wachsen weiter, ob im Schulgarten oder zu Hause, und vielleicht gibt es zum Abschluss im September noch einen kunterbunten Tomatensalat.
Der Wettbewerb
An dem Wettbewerb »Echt KUH’L!« zum Thema Biologische Vielfalt und Partnerschaften in der Natur des Bundeslandwirtschaftsministeriums haben 2800 Schülerinnen und Schüler in vier Altersgruppen mit insgesamt 422 Kreativbeiträgen teilgenommen.