Ortenberg

Volksbank und Sparkasse: Nur noch SB-Center in Ortenberg

Volker Gegg
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25. April 2017

©Ulrich Marx

Zäsur für Ortenberg: Nicht nur die Volksbank, auch die Sparkasse schließt in den nächsten Monaten ihre Filiale. Am bisherigen Sparkassen-Standort ist ein gemeinsames SB-Center geplant. Die Vorstände beider Kreditinstitute informierten den Gemeinderat über ihre Beweggründe. Der Geschäftsbetrieb ist demnach in den letzten Jahren stark zurückgegangen. 
 

Mit »Zukunft der Geschäftsstellen von Sparkasse und Volksbank in Ortenberg« war der Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung überschrieben. Kurz gesagt, es wird keine Zukunft geben, beide Filialen werden in den nächsten Monaten geschlossen. 

Wie bereits angekündigt wird die Volksbank ihre Geschäftsstelle im ehemaligen Raiffeisen-Gebäude zum 1. August aufgeben und die Sparkasse ihre Filiale zum 30. November schließen. Dies bestätigten am Montag Sparkassenvorstand Karl Bähr sowie Volksbankvorstand Clemens Fritz vor dem Gemeinderat.  Stattdessen wird es in den Räumlichkeiten der bisherigen Sparkassen-Filiale ein gemeinsames SB-Center geben mit Kontoauszugsdrucker und einem Geldautomaten für Ein- und Auszahlungen. 

Die Mitglieder der BFO/SPD-Fraktion sowie das Ratsgremium der Christdemokraten kämpften nach Bekanntwerden der Pläne für den Erhalt der beiden Bankfilialen. In der Samstagsausgabe des Offenburger Tageblatts war dazu eine ausführliche Stellungnahme zu lesen. So wurde vor allem bemängelt, dass nach der geplanten Schließung nicht nur ältere Kunden bei der Verrichtung ihrer Bankgeschäfte eingeschränkt werden, sondern auch die Verweigerer des Online-Bankings. »Bei vielen Menschen ist der persönliche Kontakt mit einem Bankmitarbeiter von grundlegender Bedeutung, und wenn Kunden Hilfe benötigen, um nach Offenburg zur Bank zu kommen, ist damit auch ihre persönliche Freiheit eingeschränkt«, argumentierte BfO/SPD-Sprecher Victor Witschel.

Tendenz zu online 

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Dann offerierten die Bankvertreter die Beweggründe zur Schließung kleinerer Filialen. So habe Ortenberg derzeit 3453 Einwohner, 1124 Girokonten würden derzeit von der Sparkasse in Ortenberg bei 1518 Kunden geführt, listete Karl Bähr auf 82 Prozent der Geschäftskunden in Ortenberg führten ihre Konten online, bei den Privatkunden liege der Anteil bei 51 Prozent. Die Tendenz, Konten online zu führen, sei auch in Ortenberg wie im Landesvergleich zunehmend. Die Geschäftsräume der Sparkasse seien angemietet, und der bisherige Zehn-Jahres-Vertrag laufe 2018 aus. 18 Stunden in der Woche sei derzeit die mit zwei Personen besetzte Sparkassen-Filiale geöffnet. Im Schnitt würden 3,6 Kassenposten pro Stunde hier verbucht – viel zu wenig, um die Geschäftsstelle wirtschaftlich betreiben zu können. 

Auch die Volksbank präsentierte fast identische Zahlen, wie Fritz bestätigte. Mittlerweile sei in beiden Kreditinstitute das Service-Angebot erheblich ausgebaut worden. Wer nicht übers Netz seine Bankgeschäfte tätigen könne oder möchte, könne dies auch über den Telefon-Service seiner Bank tun. »Einfach anrufen und eine Überweisung in Auftrag geben, bei Bedarf würde einer unserer Mitarbeiter den Kunden auch zu Hause besuchen«, erklärte Bär. »Außerdem benötigten wir für eine Filiale, die alle Beratungswünsche abdeckt, mindestens fünf Mitarbeiter – und wir haben derzeit Probleme, gerade kleinere Filialen mit Personal zu besetzen«, argumentierte Bähr weiter. 

Übergangslösung abgelehnt

Bürgermeister Vollmer hätte sich statt der Zäsur lieber eine längere Übergangslösung gewünscht. »Viele Kunden wissen nicht, dass man viele Geschäfte jetzt schon per Telefon erledigen kann«, fasste Matthias Buggle, Sprecher der CDU-Fraktion, seine Eindrücke nach der intensiven Informationsphase der Bankvertreter zusammen. 

Darüber hinaus bieten beide Banken kostenlose Kurse im Umgang mit Online-Banking auch für Senioren an. »Gerade unseren Kunden und Mitgliedern gegenüber müssen wir auch wirtschaftlich handeln«, erläuterte Volkbank-Vorstand Fritz. Vier Einwohner aus Ortenberg, drei aus Zell-Weierbach dessen Gemeinde ebenfalls von Geschäftsstellen-Schließung betroffen ist, saßen am Montag in den Zuschauerreihen des Bürgersaals. 

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