Offenburg
Folgt dem Streuobstsaft bald ein Apfel-Cidre?
Burkhard Ritter
17. Juni 2002
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Den Förderverein Offenburger Streuobstsaft (FOSA) gibt es mittlerweile seit einem Jahr. In der ersten Mitgliederversammlung seit der Gründung wurde dieser Tage in Zell-Weierbach eine positive Bilanz gezogen.
Offenburg (cam). FOSA hat inzwischen 21 Vereinsmitglieder, unter anderem die Narrengruppe Bohlsbacher Bettseicher (Patenschaft für eine Wiese) und die Offenburger Sektion des BUND. Als Veranstaltungsglanzpunkte 2001 nannte der Vorsitzende Gerhard Schröder vor allem die verschiedenen Aktionen in der Offenburger Innenstadt (»Es herbstelt«) und die gemeinsamen Baumschnittaktionen.
Um den Bürgern den »Offenburger Herbst« nahe zu bringen, ist die Öffentlichkeitsarbeit eine der vordringlichen Aufgaben. Die elf Erzeuger des naturtrüben Apfelgetränks haben in ihrer ersten Ernte 5500 Liter gepresst; 4000 Liter wurden bislang verkauft, der Rest soll folgen. »Unser Saft ist kein Selbstläufer; wir müssen was tun«, plädiert Schröder für mehr Eigendarstellungen in der Öffentlichkeit. Und: »Der Saft wird zwar gut angenommen, aber bei 1,30 Euro für die Flasche hört der Spaß auf.« Das Vereinsvermögen beträgt 585 Euro und rekrutiert sich aus Erlöseinnahmen, Verkaufs- und Werbeaktionen sowie Mitgliedsbeiträgen.
Der FOSA will in naher Zukunft die Marke von 10000 Liter erreichen. Ein Zertifikat »Nabu« oder »Bio« wird nicht angestrebt: »Die Differenz zwischen Aufwand und Nutzen ist einfach noch zu groß.« Laut Schröder verlangt »Nabu« einen halben Cent pro Flasche. Einen zusätzlichen Anreiz würde man sich mit einem neuen Produkt erhoffen. Im Gespräch ist ein Apfel-Cidre. Mit nur zwei Prozent Alkohol wäre das Produkt sowohl kosten- als auch preisgünstig.
Als Gastreferentin berichtete Katja Langenbach von der Fördergemeinschaft regionaler Streuobstanbau Bergstraße/Odenwald/Kraichgau (FÖG) über die Erfahrungen dieser ähnlich gelagerten Institution. In Sachen »Biopreise« sieht sie für die Zukunft schwarz. Ihre Prognose ist, dass Marktketten bald auch mit Biosäften auf den Markt drängen. Die Äpfel dafür kämen aber aus dem Iran und China.